Nach dem die Vorstellung meines EDC bereits ein paar Jahre alt ist wird es Zeit für eine Überarbeitung. Vielleicht hat sich auch meine Sicht auf die Dinge, hier und da, etwas geändert.
Mein EDC besteht aus zwei Teilen, den Sachen die ich fast immer am Körper trage, und denen die ich in meinem Rucksack habe. Meinen Rucksack habe ich zwar nicht immer bei mir, aber er begleitet mich dennoch täglich überall dort hin wo ich bin. Er liegt also z.B. im Auto, an der Garderobe, bei der Arbeit usw. Und daher gehört er für mich durchaus hier her. Ich weiß, dass viele von der 1st und 2nd Line der Ausrüstung sprechen. Ich mag diese Terminologie aber für den zivilen Bereich schlichtweg nicht, obwohl sie eigentlich ganz gut dazu passt.
Am Körper trage ich immer Folgendes:
-Tactical-Pen
-Notizbuch
-Pfefferspray
-Handy
-Walther PPS (9mm Para)
-Handfesseln
-Taschenlampe
Der Tactical-Pen und das Pfefferspray bilden, in Kombination, für mich die wichtigste Bewaffnung. Ich habe vor vielen Jahren auch versucht Teleskopschlagstöcke mit mir zu tragen, aber da ich Waffenscheininhaber bin war das überhaupt nicht praktikabel. Für den Alltag macht es schlichtweg keinen Sinn eine Schusswaffe und eine große Schlagwaffe zusammen zu führen (für mich jedenfalls nicht).
Handschellen trage ich aber ehrlich gesagt nicht immer mit mir rum. Das hängt von der Lage und der Lust und Laune ab. Meist sind es aber meine ASP Fesseln, die ich schon seit etwa 10 Jahren besitze. Aber auch meine recht neuen ESP Fesseln aus Alu habe ich immer wieder mal dabei.
Der Wuben TP-10 Stift begleitet mich nun auch fast jeden Tag. Er hat schon deutliche Gebrauchsspuren.
Da er eine Taschenlampe integriert hat trage ich oft keine weitere Lampe mit mir. Er hat sich wesentlich besser in meinem Alltag bewährt, als ich es erwartet hatte. Wenn ich eine weitere Lampe mit mir trage ist das seit wenigen Wochen meine neue, und sehr kleine, Nitecore TUP. Davor war es die TIP. Er ist eine perfekte Ergänzung eines Tierabwehrsprays, da er sich notfalls als Schlagwaffe eignet und nicht dem Führverbot des §42a WaffG unterliegt. Die 130 Lumen der eingebauten Taschenlampe reichen für das Wichtigste. Den Stift habe ich bereits mehrfach verloren (ich trage ihn meist in der Hosentasche), aber immer wieder gefunden. Er ist z.B. mehrfach zwischen die Autositze gerutscht. Oder ich habe ihn auf die Schnelle in meinen Maxpedition Rucksack oder meine Einsatztasche geworfen, wo er dann ein paar Tage unter anderen Dingen lag. Ich habe etwas mit Glowrings experimentiert, was jedoch nicht wirklich befriedigend war. Vor allem weil diese am Stift geklappert haben. Am besten hat sich für mich die recht große "Greifhilfe" aus neonfarbenem Paracord bewährt. Dies hilft mir den Stift besser zu erkennen und schneller zu ziehen. Und wenn ich das Paracord zwischen den Fingern habe ermöglicht es mir dass ich mit dem Stift in der Hand zugreifen kann, ohne den Stift zu verlieren.
Natürlich ersetzt das Handy in vielen Fällen ein Notizbuch, aber ich will halt doch einiges immer noch auf diese Art festhalten. Das Handy ist so ziemlich das wichtigsten Einsatzmittel überhaupt. Es versorgt uns mit Informationen vom Wetter, dem Bahnfahrplan, bis hin zu Warnungen vor akuten Gefahren (Katwarn und NINA), wir können damit Beweisfotos machen, es funktioniert als Taschenlampe, Landkarte, Ballistikrechner und tausend weitere Dinge mehr. Also sorgt dafür, dass Euer Handy stabil ist und immer so voll wie möglich geladen.
Ich will an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen, dass ich mein Schnittschutz T-Shirt so gut wie nie trage. Ich fühle mich damit persönlich eingeschränkt. Rückblickend hätte ich mir vermutlich besser eine Schnittschutz Jacke kaufen sollen.
Und so ausgeklügelt die Funktionen meiner 5.11 Jeansjacke sind, ich benutze die Holster des "Backup Belt Systems" nicht darin.
Je nach Lage, rechtlichen Gegebenheiten oder der Umgebung, trage ich entweder meine 9mm PPS oder die JPX Pfefferpistole. Meine Airringer Pfeilpistole hatte ich fast nie dabei.
Kurz nach dem ich das hier geschrieben hatte, habe ich meinen neuen Helikon-Tex Downtown Rucksack bekommen und verwende diesen nun.
Grundsätzliche Überlegungen zu meinem Rucksack findet Ihr vor allem auch in folgendem Bericht von mir:
Der Tactical-Rucksack als Plattform gegen Messerangriffe und Terroranschläge.
Hierzu will ich ergänzen, dass ich das dort gezeigte "Low Budget" Erste-Hilfe Set nicht verwende, sondern entweder meine grüne Box, oder das Oberland Arms IFAK. Und eines dieser Sets ist immer darin. Die dort gezeigten ballistischen Platten habe ich aber immer im Rucksack verbaut. Ich überlege immer mal wieder ob ich mir nicht einen moderneren Rucksack kaufen soll? Aber die Qualität von Maxpedition ist so gut, dass er auch nach den Jahren noch bestens funktioniert. Und die neuen Entwürfe der Hersteller überzeugen mich dann auch meist nicht so richtig.
Im Rucksack ist immer Folgendes:
-Erste Hilfe Set
-Taschenmesser
-Feuerzeug
-Kugelschreiber
-Lock Picks
-Spork
-Nitecore TUP Lampe
-Stofffesseln
-Tempos
-Gehörschutz
-Große Powerbank
Die Taschenmesser wechseln logischerweise immer mal wieder. Meist habe ich mein sehr günstiges und sehr gutes Ganzo G729 dabei. Sehr gerne aber auch mein altes Leatherman Wave. Ich kann mit Stolz sagen, dass ich damals eines der ersten Waves (von meinem Vater geschenkt) bekommen habe, was überhaupt in Deutschland verfügbar war. Und jetzt, etwa 20 jahre später hat sich gezeigt, dass das Wave eines der meist verkauften Multitools weltweit geworden ist.
Über die Feuerzeuge habe ich gerade erst HIER etwas geschrieben.
Ich habe eine relativ unnatürliche Angst davor, dass mein Handyakku leer wird. Daher (und natürlich auch für meine vielen kleinen Nitecore Lampen) habe ich fast immer eine relativ große Powerbank dabei. Diese reicht durchaus für einige Tage im Einsatz oder bei einem Blackout.
Bis vor einigen Monaten hatte ich immer einen originalen Spork aus Kunststoff im Rucksack. Diese sind mir aber immer wieder mal abgebrochen und ich habe mir bei Gearbest, für etwa 3 Euro, den "Fura Gear" Spork aus Titan gekauft. Das Dumme dabei ist aber, dass er überhaupt nicht aus Titan, sondern aus billigem Alu ist. Mich hat auf diese Tatsache ein freundlicher Luftsicherheitsassistent aufmerksam gemacht, der es auf dem Röntgenbild erkennen konnte. Alu ist ja eigentlich auch nicht schlecht, aber die Form von dem Fura Gear Spork ist schlecht und die Oberfläche ist zu rau und wirklich schwer zu reinigen.
Die wichtigsten Lockpicks habe ich in der weißen Aluhülse verstaut. Auf Dauer werde ich sie vermutlich durch die noch kleineren Lockpicks auf dem Foto unten ersetzen.
Auch meine Viper Umhängetasche begleitet mich gelegentlich. Und zwar immer dann, wenn ich keinen Rucksack verwenden möchte. Also entweder bei Familienausflügen in den Europapark, oder der Jagd auf Wilderer und anderes Gesindel. Überall dort, wo es wichtig ist unauffällig zu sein (z.B. Observationen), verwende ich keinerlei "taktische" Taschen.
Als "Tactical-Dad" habe ich natürlich auch noch Anderes dabei. Ob Schnuller, oder Windeln.... , aber das soll hier nicht das Thema sein.
Bei einem Einsatz kauften wir neulich unser Essen bei einem Dönerladen. Meinen Ayran steckte ich in die Jackentasche... und nach wenigen Minuten im Auto platzte der blöde Becher in der Tasche. Meine Jacke war völlig versaut, die Hose war versaut und der Autositz auch. Meine Kollegin meinte dann sehr spöttisch, dass ich als Papa ja sicher Ersatzhosen im Kofferraum habe....
Die Fenix LD-22 auf dem Bild war sehr gut und sie hat mich lange und zuverlässig begleitet. Auch ein paar Freunde und viele Kollegen haben sie sich ebenfalls gekauft.
Leider habe ich sie beim Tragen, in genau dieser Position, vom Gürtel verloren. Da Taschenlampen sehr schnell weiterentwickelt werden habe ich sie aber nicht wieder gekauft.
Meine Nitecore TIP hat den harten Einsatz nur wenige Jahre überstanden. Sie ist mittlerweile kaputt, aber ich kann sie dennoch sehr weiter empfehlen. Ich habe mir dafür dann die Nitecore TUP mit 1000 Lumen gekauft.
Mein TW1000 Gel-Pfefferspray, das ich Euch hier gezeigt habe besitze ich nicht mehr. Als im Jahr 2015 die Waffengeschäfte leer gekauft wurden, habe auch ich mir noch schnell das Wichtigste besorgt (das war damals auch genau diese Dose). Wie Ihr vermutlich noch wisst, waren damals auf Wochen in machen Geschäften keine frei verkäuflichen Waffen mehr zu bekommen. Pünktlich, als das Spray dann 06/2019 ablief, griff ein Nachbarhund meine Kinder an. Wie ich es von der Firma Hoernecke gewohnt bin, wirkte das Spray hervorragend und ich war nicht gezwungen andere Mittel gegen das dumme Tier einzusetzen. Ich habe die angebrochene und abgelaufene Dose dann für die Fahrt zum Flughafen bei mir getragen. Dort ist sie dann, vor dem Flug, in einen Mülleimer geflogen.
Ich habe zwei Helikon-Tex Gürtel und trage sie sehr gerne. Sie funktionieren auch mit schwererer Ausrüstung am Gürtel gut. Aber die Magazintasche von Clawgear leierte in wenigen Wochen aus. Und dazu kommt, dass aus ihr unten Patronen einfach raus fallen können. Die Verwendung dieser Magazintasche mit scharfer Munition ist waffenrechtlich nicht zu verantworten! Auch meine wenigen Kleidungsstücke, die ich von Clawgear habe, haben mich qualitativ nicht überzeugt und ich werde die Firma in Zukunft meiden. Bzgl. der Kleidung werde ich mich in Zukunft auch wieder mehr auf Helikon-Tex konzentrieren (und vielleicht auch 5.11).
Meine treuen Leser kennen sie sehr gut von den Fotos: Meine Oakley MK2 MOD Mütze. Ich habe sie damals bei ASMC gekauft. Da sie mittlerweile völlig zerschlissen war, ist sie in Berlin in einen Mülleimer geflogen, als ich mir im dortigen Enforcer Geschäft eine neue 5.11 Mütze gekauft habe.
Und nein, ich mache keine Werbung für diese Geschäfte oder Hersteller und ich habe dafür den vollen Preis bezahlt! Ich will Euch aber ehrlich erzählen, wenn ich mit bestimmten Firmen gute Erfahrungen gemacht habe ;-)
Ich will auch deutlich sagen, dass für mich die Meinung anderer Blogger überhaupt nichts wert ist, wenn sie sich die Produkte schenken lassen!
(was leider bei 90% davon der Fall ist)