Nach dem ich mich die letzte Zeit vor allem mit rechtlichen Fragen beschäftigt habe, will ich endlich mal wieder über den praktischen Sinn und Unsinn von Ausrüstung sprechen. Bedenkt wie immer dazu, dass ich alle meine Ausrüstung selber kaufe und mir nichts von Firmen schenken lasse. Ich bin kein Influencer und daher habe ich auch eine eigene Meinung die ich offen sagen kann! Das ist etwas, was meinen Blog von anderen unterscheidet und auf das ich stolz bin.
Vor einigen Wochen war ich mal wieder in einem Geschäft für Sicherheitsbedarf. Ich habe mir dort ein paar KHS Tritium Anhänger gekauft. Derartige Anhänger kann man ja nicht genug haben. Im Geschäft sah ich die Ausweismappe von Tasmanian Tiger, die sich TT ID-Card Office nennt. Ich verwende schon seit vielen Jahren "wichtig" aussehende Ausweismappen. Ich habe im Lauf meiner unterschiedlichen Tätigkeiten gelernt, dass es auf die Reaktion des Gegenüber einen relevanten Unterschied macht, ob man einen einfachen Dienstausweis vorzeigt, oder ob dieser in einer wichtigen Mappe steckt. Egal ob als Jagdaufseher, Kaufhausdetektiv, oder in anderen Tätigkeiten. Schon als Soldat hatte ich eine Leder Ausweismappe, auf der ein Barettabzeichen befestigt war.
Ich kannte die TT Ausweismappe bisher nur aus dem Internet und hatte sie im Geschäft das erste Mal in der Hand. Man kann die TT Ausweismappe mit einer Kette um den Hals hängen, an eine Kette an den Gürtel hängen, auf eine Jacke kletten, oder mit der Schlaufe am Gürtel oder einer Einsatzweste befestigen. Das verspricht ein paar weitere Optionen, als bei normalen Ledermappen. Da sie nur etwa 10 Euro kostete, wollte ich sie ausprobieren und kaufte sie.
Sie ist zweiteilig, der Teil für den Ausweis ist mit einer Öse und einer Klettrückseite ausgestattet. Diesen Teil kann man also direkt auf einer Flauschfläche befestigen. Das kann z.B. die ID-Klettfläche der Obramo Softshelljacke sein, die ich weiter unten vorstelle. Sinnvoll kann auch die Befestigung an einer Armbinde sein. In England ist es z.B. üblich, dass Türsteher ihre Dienstausweise an Armbinden befestigen (Bildersuche "UK Bouncer"). Auch die deutsche Bewachungsverordnung regelt im §18 die Kenntlichmachung und Ausweispflicht bei bestimmten Tätigkeiten (Türsteher, Kaufhausdetektive usw.). Die TT Ausweismappe kann dabei durchaus hilfreich sein.
Der hintere Teil der Mappe beinhaltet einige Fächer für Visiten- oder Zugangskarten und einen Stifthalter. Zusätzlich ist ein D-Ring und eine Schlaufe daran. Beide Hälften sind mit einer Klettfläche verbunden.
Ich selber kann mit der Rückseite der Ausweishülle nicht viel anfangen. Natürlich könnte ich dort Visitenkarten aufbewahren, aber ich glaube nicht, dass sie dort verlustsicher verstaut sind. Und einen Kugelschreiber halte ich an dieser Stelle für nutzlos. Was mir an der Hülle gar nicht gefällt ist der Riemen. Wenn ich diesen an einer Einsatzweste oder am Gürtel befestige, ist die Ausweishülle viel zu lose, wackelt daran herum und sieht relativ blöd aus. Besser wäre dort vermutlich ein Clip gewesen, der auch stabil an einem Gürtel hält.
Die Mappe bietet nur die Möglichkeit eine Kette an einem Punkt zu befestigen. Wenn man sie an der Kette um den Hals trägt, baumelt und dreht sich die Mappe sehr stark, was natürlich nicht der Sinn der Sache ist. Bei klassischen Ausweismappen aus Leder kann man die Kette meist von einer Seite zur anderen durchführen und diese drehen sich daher kaum. Es wäre wirklich leicht gewesen, die TT Mappe mit einer entsprechenden Befestigung auszustatten.
Die hier gezeigte Möglichkeit, die Ausweishülle mit einer Schnellkupplung an einem Handfesselhalter zu befestigten, hat mir theoretisch gefallen. So kann man den Dienstausweis verlustsicher in die Hosentasche stecken und schnell vorzeigen. Aber da man sich die Kette auch ganz einfach ohne Schnellkupplung am Gürtel befestigten kann, war es nicht wirklich nötigt.
Fazit:
Die Tasmanian Tiger Ausweismappe ist brauchbar. Aber unterm Strich wirkt sie wie viele "taktische" Produkte. Sie macht den Eindruck, dass bei der Entwicklung keine Einsatzkräfte mitgewirkt haben und es lediglich um ein cooles Aussehen gegangen ist.
Die Idee, die weit verbreiteten Leder Ausweismappen durch welche aus Cordura zu ersetzen, finde ich prinzipiell ja gut. Abgesehen von der Möglichkeit den Ausweis auf einer Klettfläche zu befestigen, sind die wichtigsten weiteren Optionen das um den Hals hängen und das Befestigen am Gürtel. Das wäre wirklich einfach zu realisieren gewesen, aber es funktioniert bei der TT Ausweismappe nur mittelmäßig. Und das finde ich schon etwas enttäuschend. Auch eine zusätzliche Befestigungsmöglichkeit für Verbandsabzeichen (die Brustanhänger die jede Behörde oder militärische Organisation hat), Polizeisterne usw. gibt es nicht. Die Ausweismappe funktioniert und für manche Berufe wird sich auch recht praktisch sein, aber eine uneingeschränkte Kaufempfehlung kann ich nicht für sie aussprechen.
Das hier ist meine Jacke, es gibt viele andere, aber diese ist meine.
Ich habe in den letzten Jahren Jahren zwei Mil-Tec Softshell Jacken gekauft, eine für den Jagdschutz in oliv und eine in schwarz. Diese waren für ihren Preis von etwa 80 Euro ganz in Ordnung, so wirklich zufrieden war ich mit der Qualität aber nicht. Im Umkehrschluss wollte ich aber auch nie 300 Euro für eine Markenjacke ausgeben, wenn diese kaum einen Mehrwert, im Verhältnis zu dem hohen Preis, liefert. Als ich mir das nachfüllbare Trainings-Pfefferspray bei Obramo bestellt habe, ist mir deren neue Softshell Jacke für 100 Euro aufgefallen. Sie hatte alles was meine neue Jacke haben sollte. Wichtig war für mich, dass die Kaputze abnehmbar ist, dass man herausnehmbare ID-Klettflächen hat, dass man einen Reißverschluss unter den Armen zur Belüftung öffnen kann und die Seiten mit einem Reißverschluss, für den Zugriff auf eine Pistole am Gürtel, öffnen kann.
Jetzt wo ich sie habe bin ich auch froh darüber, dass sie keine Klettflächen an den Oberarmen hat, was das Gesamterscheinungsbild unauffälliger macht. An meiner schwarzen Mil-Tec Jacke hat mich dieses übertriebene "taktische" Aussehen durchaus etwas gestört.
Etwas sehr Praktisches im Alltag sind die beiden übereinander liegenden Taschen. Man kann die Hände dort in der Kält rein stecken, während man in den verdeckt darüber liegenden Taschen seinen Corona Mundschutz verstauen kann.
Wenn ich wieder den Vergleich zu den billigen Mil-Tec Jacken ziehe fällt mir an diesen auf, dass sie innen so billig wie möglich gefertigt sind. Bei der Obramo Jacke ist für eine gute Belüftung in der oberen Hälfte ein Netzgewebe verarbeitet, wie man es von Schutzwesten oder Plattenträgern kennt. In den Ärmeln ist ein glatter Stoff verarbeitet, der das Anziehen erleichtert.
Fazit:
Bei der Obramo Jacke wurde alles realisiert, was man im Zivileinsatz benötigt. Jeder unnötige Schnickschnak wurde weg gelassen. Im Gegensatz zu vielen anderen "taktischen" Produkten merkt man bei ihr deutlich, dass sie mit echten Einsatzkräften entwickelt wurde, und nicht von Blendern und Angebern mit einem "taktischen Bart".
Ich besitze sie inzwischen seit etwa drei Monaten und bin, wie Ihr merkt, absolut zufrieden mit ihr. Egal ob man sie bei der Arbeit oder privat trägt, sie erfüllt ihren Zweck sehr gut. Und hinsichtlich dem Preis- Leistungsverhältnis ist sie weit mehr, als nur gut. Sie spielt in einer ganz anderen Liga, als die Mil-Tec Jacken, kostet aber nur wenig mehr. Sie ist damit genau das, was ich gesucht hatte. Eine hochwertige Jacke, bei der man nichts für irgend einen Markennamen bezahlt. Was würde es mir bringen, eine Jacke für 300 Euro zu kaufen, wenn ich 1/3 davon nur für den Namen bezahle?
Tipp: Ich habe in der Oberarmtasche immer eine kleine USB aufladbare Lampe. Entweder die Nitecore THUMP oder die RovyVon Aurora A5. Es ist und war für mich oft wichtig, dass ich eine zusätzliche und leuchtschwache Lampe bei mir habe, die ich an meiner Jacke befestigen kann. So hat man die Hände frei und kann nachts arbeiten, ohne zu sehr aufzufallen. In diesem Zusammenhang solltet Ihr euch mal die recht neuen und interessanten Nextorch UT30 anschauen. Ich konnte mit diesen Lampen leider noch keine eigenen Erfahrungen sammeln. Nextorch ist nach meiner Erfahrung aber eine Firma die sich mit praktischer, hochwertiger und günstiger Ausrüstung am Markt durchsetzt. Damit grenzt sie sich z.B. deutlich vom Taschenlampenhersteller O.... ab, der nur auf Influencer Werbung setzt.