Bereit zu neuen Abenteuer.
Auf die Jagd habe ich es die Tage nicht geschafft. Daher bin ich wenigstens wieder mal auf den Schießstand gegangen.
Meine SFP9 SK hat mich mehr als Zufrieden gestellt. Ich konnte auf 25m fast alle Treffer im Präzisionsschuss im Schwarzen halten. Das schaffen nicht alle Pistolen in dieser Größe. Der Abzug ist super. Beim einhändigen Schießen merkte ich einen stärkeren Rückstoß, was aber bei so kleinen Waffen normal ist. Das einzige was nur ab und zu nicht funktionierte war der Verschlussfang beim leer geschossenen Magazin.
Meine Mauser M12 mag PT-Munition nicht sonderlich. Der Verschluss verriegelte etwas schwer und die Patronen zündeteten oft erst beim zweiten Abschlagen. Aber das macht überhaupt nichts, weil das Gewehr nicht zum sportlichen Schießen vorgesehen ist. Ich verwende damit ja eigentlich nur meine bleifreie GECO Zero Jagdmunition.
Ich hab heute das SeeAll Notvisier eingestellt. Wirklich praktisch ist es nicht. Es macht das Gewehr etwas unhandlicher. Es ist auch recht schwierig das Absehen mit der veränderten Kopfhaltung zu erfassen. Ein schneller Schuss mit dem Notvisier ist nicht möglich! Man kann mit dem SeeAll Visier nur schnell schießen, wenn es als "Hauptvisier", genau auf Augenhöhe, montiert ist.
Es tut mir wirklich leid, dass ich es nicht raus in den Wald schaffe. Aber wir waren im Naturmuseum Thurgau in Frauenfeld. Eigentlich sollte es nur ein Lückenfüller sein, aber das Museum war richtig gut. Kinder können mit Taschenlampen Fledermäuse suchen und mit Ferngläsern Plastiktiere vor dem Fenster. Es gibt Schaukästen über Moose und Flechten, alte Apfelsorten usw. Und auch die unterschiedlichen Molche sind dort zu sehen.
Vermutlich ziemlich einzigartig ist diese Übersicht über die heimischen Schmetterlinge und Falter aus dem Thurgau. Auch eine Recht ansehnliche Sammlung von präparierten Vögeln gibt es.
Ihr habt es ja schon mitbekommen, diesen Monat bin ich so gut wie gar nicht raus ins Revier gekommen. Das tut mir daher etwas leid, dass ich hier nicht mehr zu erzählen habe. Jetzt ist der Juni schon fast vorbei und ich bin heute das erste Mal raus gekommen.
Ich bin recht früh auf den Ansitz, was prinzipiell sicher auch richtig war. Denn kurz nach dem ich Schussbereit war konnte ich einen schönen Bock sehen. Er war aber zu weit weg. Als klar war, das ich erneut ohne Beute nach Hause gehen werde testen ich noch etwas den Lichtkegel meiner OD40 Jagdlampe.
Meinen neuen Hadar Halbautomat in .308 Win. habe ich mit einem Galil Teilesatz zu meinem Büchsenmacher gebracht. Er wird nun schauen was er daran mit überschaubaren Kosten umbauen kann. Es wird aber ziemlich sicher 1-2 Monate dauern.
Die Odysee meiner Nachtsichtbrille geht weiter....
Der Zoll hat irgendwie eine Art Ptivatkrieg gegen meine Nachtsichtbrille geführt. Sie haben so viele Aufkleber auf das Paket drauf gemacht und sogar per Hand drei !!! angebracht.... Der Hammer ist aber, dass der Zoll (ich bin ziemlich mir sicher, dass es der Zoll war) die Infrarotlampe davon kaputt gemacht hat.
Ich habe schon einen ausgeklügelten Plan wie ich meine Nachtsichtbrille "einfuhrfähig" mache. Die Details will ich hier aber nicht erzählen.
Mein Hadar ist schon zur Hälfte umgebaut. Einige Umbaumaßnahmen waren nicht durchführbar. Aber ich werde Euch bald berichten wie es damit weiter geht.
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Ich hab es noch mal auf den Abendansitz geschafft. Wie zu erwarten in meinem neuen Revier konnte ich schon wieder nix erlegen.
Aber das änderte nichts daran, dass es ein toller Sommerabend im Wald war.
Das hier links ist ein Buntspecht.
Aber auf dem Heimweg habe ich etwas erlebt, das wirklich nur schwer zu beschreiben ist. Ich bin durch den dunklen Wald ein ganzes Stück zurück zu meinem Jagdschutzmobil gegangen. Und hier waren überall Glühwürmchen. In den dichten Bereichen, wo ich auf einem Trampelpfad unterwegs war waren die Glühwürmchen dicht um mich rum und setzten sich auch auf mich drauf. Als ich auf einem Waldweg in einem lichten Wald unterwegs war war überall ein leichter sehr tief sitzender Bodennebel um der ganze Wald um mich herum war voller Glühwürmchen. Es war ein unfassbarer Anblick. Etwas derartiges habe ich noch nie zuvor erlebt.
Meine Minox Kamera habe ich gebraucht bei ebay gekauft. Sie hat einen Mangel. Sie funktioniert nur, wenn die Batterien ganz frisch sind, sonst sagt sie beim Einschalten "Speicher Voll". Evtl. kann ich das Problem mit Litiumbatterien beheben? Mal schauen.
Eine Streifenfahrt am Nachmittag führte mich durch den Wald. Es war sehr wenig bis gar nichts los. Keine Spaziergänger, kein Wild, keine Halunken...
Ich vermute mal, dass Ihr sie erkennt. Aber es sind Ringeltauben.
Und an einen Tümpel führte mich mein Weg auch. Das rechts ist ein junges Blässhuhn. Und das links logischerweise ein altes ;-)
Üben, Üben, Üben.....
Der Weg führte meinen Jagdschutzkameraden und mich endlich mal wieder auf den Schießstand. Stehend, sitzend, liegend, mit und ohne Dämpfer, Kurz- und Langwaffen.
Als ich diesen Vogel heute in meinem Revier gesehen habe war ich mir erst nicht sicher was es für einer ist. Als ich mich für dieses Foto auf etwa 80m angepirscht hatte vermutete ich bereits, dass es ein junger Schwarzstorch ist. Eine kurze Google Recherche bestätigte mich. Leider hatte ich mein Spektiv nicht dabei um noch bessere Fotos von ihm zu machen.
Als er weg flog merkte ich erst, dass über mir zwei weitere Schwarzstoche kreisten. Ich hoffe sehr, dass ich sie bald wieder sehe und werde wieder mein Spektiv ins Jagdschutzmobil legen.
Ich war auf einem Streifgang durch den Wald. Es war ein heißer Mittag. Die Sträucher waren voller Beeren, und zwar in rauen Mengen. Aber noch beeindruckender waren die vielen Schmetterlinge, von denen ich nur einen kleinen Teil der unterschiedlichen Arten fotografieren konnte. Libellen waren auch einige unterwegs.
Graubindiger Mohrenfalter
Großer Schillerfalter
Kaisermantel
Tagpfauenauge
Ein Zitronenfalter auf einer Distel.
So eine schöne Pflanze....
Von wegen! Das hier ist das "drüsige Springkraut", ein invasiver Neophyt. Es ist ein Scheißzeug, das nichts bei uns velohren hat.
Meine Fußstreife bestand aber nicht nur aus "Naturerlebnissen". Im tiefsten Wald, an einem Forstweg, endeckte ich einen frischen Trampelfad ins Dickicht. Der Wald ist hier sehr undurchdringlich. Der Bewuchs war leicht nieder getreten.
Aber es wurden sogar weiter drinnen einige Zweige abgeschnitten um sich einen Weg in den Wald zu bahnen.
Der Pfad endete nach etwa 100 Metern an einer winzigen Lichtung. Mir kam das alles sehr bekannt vor...
Es ist Ende Juli, also eigentlich zu spät um Marihuana Setzlinge in den Wald zu bringen. Meine Vermutung ist aber ganz klar, hier hat jemand für das nächste Jahr Vorbereitungen getroffen um in etwa 10 Monaten seinen "Grow Spot" zu haben.
Ich werde nächstes Jahr in diesem Revier leider nicht mehr Jagen. Aber ich werde diesen Platz in den nächsten Wochen noch etwas im Auge behalten, ob doch noch jemand verspätet sein Rauschgift anbauen will. Wenn dem so ist beginnt eine neue "Operation". Wenn nicht werde ich dem örtlichen Förster Bescheid geben, dann wird er diesen Platz im Frühling weiter beobachten.
Kein Tag auf Streife vergeht ohne die Sichtung des "Gemeinen Holzbocks" auf meiner Hose.
Und auch heute bekommt ihr dazu das traditionelle Jagdaufseher-Tagebuch-Foto von den Drecksviechern auf meinem Messer.
Ein abendlicher Ansitz, lange vor Sonnenuntergang, führte mich zusammen mit einem der Kinder in den Wald. Der Ansitz wurde sehr kurz. Wenigstens konnte wir auf dem Weg zum Sitz ein Reh und zwei Hasen sehen.
Meine lieben Leser, in den nächsten Wochen und Monaten stehen bei mir beruflich und privat einige recht große Veränderungen an. Das wird auch Einfluss auf dieses Tagebuch haben. Ich wollte Euch das jetzt schon mal sagen, weil sich einige bereits wundern, dass ich so wenig in den Wald komme und hier nicht mehr so viel zu erzählen habe. Ich gehe aber sehr davon aus, dass ich es hier weiter führen kann. Evtl. wird sich der Schwerpunkt auf lange Sicht etwas mehr zum Naturschutz verschieben. Aber das ist alles noch nicht sicher. Schauen wir was die Zukunft bringen wird :-)