Bitte gebt festgenommene Wilddiebe, in möglichst unbeschädigtem Zustand, bei eurem nächsten Polizeirevier ab ;-)
Die Wilderei tritt meist saisonal auf. Daher können Jäger mit Warnstufen arbeiten. Wobei Ich, nach Auswertung polizeilicher Daten, die ich hier nicht näher darlegen will, nur zwei Stufen erkennen kann. Ich würde sie "kaum Gefahr" und "erhöhte Gefahr" nennen. Ihr könnt das etwas nachvollziehen, wenn ihr kurz in die "Presseberichte über Wilderei" schaut. Das ist aber nur eine grob erstellte Liste die ich noch nicht so lange führe. Die Wilderer Jagen, ähnlich den Jägern, in bestimmten Zeiten. Die Jagd- und Schonzeiten ergeben sich aus der Wildbiologie. Die der Wilderer aber aus purer Habgier.
Im Folgenden würde ich von einer "erhöhten Gefahr" sprechen:
November bis Dezember: Hier wollen sie sich ihren Weihnachtsbraten sichern.
April bis Mai: Die Natur erblüht und das Wild tritt vermehrt aus dem Wald aus. Die Geißen sind mit ihrem "Babybauch" ein leichtes Ziel in der Dämmerung. Geschossen wird ohne Skrupel und Anstand auf die hoch trächtigen oder später führenden Geißen. Meist mit Kleinkaliber auf das Haupt.
Zwischen diesen beiden Zeiträumen ist eine recht scharfe Trennung. In meiner Region wird in den gefährlichen Zeiten fast jede oder jede zweite Woche ein verendetes Reh aufgefunden (Nachtrag: Die letzten beiden Jahre ist es zum Glück wesentlich ruhiger bei mir in der Gegend geworden). In den anderen Zeiträumen ist es über Monate völlig ruhig. Wie jeder Einzelne darauf reagiert muss er selber wissen. Ich würde nicht ohne Kurzwaffe raus gehen auf die Jagd. HIER findet ihr was über eine angemessene Bewaffnung im Jagdschutz. Die wichtigste Maßnahme ist vermutlich das konsequente Notieren von allen verdächtigen Kennzeichen. Auf diesem Weg konnte ich der Kripo bereits mal einen wichtigen Hinweis beim Fund einer Wasserleiche geben.
Der Rehbock sieht aus als ob er von einem Jäger "erlegt" worden wäre. Aber er wurde von einem Wilderer angeschossen und verletzt. Der örtliche Jäger konnte ihm nur noch den Fangschuss geben. Ich hatte persönlich mit diesem Fall zu tun.
Interessant ist die technisch Verwandtschaft des oberen Gewehres (mit dem braunen Schaft) und mit dem auf dem obersten Bild. Ob sie von der selben Person umgebaut worden sind? Ob es in Schleching etwa einen Wilderer-Büchsenmacher gibt?
Motive für die Wilderei sind ganz unterschiedlich. Oft ist es Jagdleidenschaft, teilweise verbunden mit dem nicht Bestehen der Jägerprüfung oder auch nur Abendteuerlust oder Gewinnstreben beim Verkaufen von Fleisch. Ein ebenfalls regelmäßig zu beobachtendes Phänomen sind recht junge Männer die mit Bogen oder Armbrust durch die Wälder streifen. Hierbei ist noch zu bemerken, dass alleine das "Nachstellen" den Tatbestand der Wilderei verwirklicht. Der sonst oft notwendige "Versuch" ist nicht erforderlich.
Ein kaum beachteter Aspekt der Wilderei ist das Fangen und Verkaufen von Singvögeln. Diese Täter handeln meist unter dem Deckmantel einer Vogelzucht. Rechtlich gesehen handelt es sich nicht um Jagdwilderei, da Singvögel idR. kein "Wild" sind, sondern sie sind fast immer "besonderst geschützt" nach der Bundes Artenschutzverordnung.
In der BArtSchV steht:
(1) Es ist verboten, in folgender Weise wild lebenden Tieren der besonders geschützten Arten und der nicht besonders geschützten Wirbeltierarten, die nicht dem Jagd- oder Fischereirecht unterliegen, nachzustellen, sie anzulocken, zu fangen oder zu töten:
1.mit Schlingen, Netzen, Fallen, Haken, Leim und sonstigen Klebstoffen..."
Vor allem in anderen Kulturkreisen ist das Fangen von Singvögeln mit Leimruten verbreitet. Es gilt nun in Zukunft zu beobachten ob dieser Modus Operandi auch hier Verbreitung finden wird.
Was auch regelmäßig vorkommt ist das illegale Töten von vermeindlich schädlichen Tieren. Also das Fangen von Bibern mit Schlingen durch Grundstückseigentümer (alleine der Besitz von Schlingen ist als Owi sanktioniert) oder das Schießen von Eisvögeln mit Luftgewehren durch Teichwirte.
Der Wilderer von Annaberg Alois Huber:
Der beeindruckendste Fall von Jagdwildererei der letzten Jahrzente ist unfraglich der Fall des Alois Huber. Er starb nach dem mehrfachen Mord an drei Polizisten und einem Sanitäter im Jahr 2013.
Alois Huber ist jahrelang in Jagdhütten eingebrochen, stahl die dort lagernden Jagdwaffen und zündete die Hütten an. In seinem Haus hortete er seine gesamte Beute. Sein krankes Wesen wird vor allem offenbar, wenn man seine "Skulptur" aus Hirschgeweihen beachtet die nach seinem Tot in seinem Haus gefunden wurde.
"Den Schöpfer im Geschöpfe ehren" schreibt sich die Jägerschaft oft auf ihre Fahnen. Wo ist bei diesem Wilderer die Ehre für das Wild? Man kann diesen Mann eher als Trophäen Messi bezeichnen. Das Erlegen ist für ihn offenbar zu einer Sucht des Tötens geworden...
Unter diesem Link findet man einen Radiobericht über die "Wilderei unter dem Hakenkreuz": Link
Hier ist ein Bericht über Wilderei mit Schlingen. Im Bericht sind aber Fehler, denn das Überfahren von Tieren ist keine Wilderei und die Wilderei ist auch nicht Geldbuße, sondern mit Haftstrafe bedroht: Link
Dieser Fall ist ebenfalls interessant. Der Wilderer wurde vom Jagdpächter gestellt und das 1. Urteil mit einer Geldstrafe von 150 Euro für das Schlingen legen zeigt welchen Stellenwert unser Wild heute oft nur noch hat: Link
Vermeintlicher Wilderer wurde fotografiert.
Quelle:https://djz.de/unbekannter-fuehrt-gewehr-in-fremdem-revier-mit-sich/
Dieser gut ermittelte und sehr schlecht gemachte Bericht (Hier) führte zur Ergreifung des lange gesuchten Luchs Wilderers im Bay. Wald. Was lediglich in wenigen späteren Berichten stand war, das auch Teile von Luchsen bei der Durchsuchung gefunden wurde. Warten wir ab was für ein Urteil in diesem Fall gesprochen wird.
Ein südtiroler Wilderer hat ein Buch geschrieben. Aber wenn man den Bericht darüber genau ließt kann man schon erkennen wie krank dieser Mann im Kopf ist....
Hier steht etwas zu einem sehr interessanten Urteil. Eine Wilderin muss für die Tötung eines Luchses 12.000 Euro Schadenersatz an einen Nationalpark zahlen.
Die Neue Züricher Zeitung schreibt: "Deutschland hat ein ernstzunehmendes Wildereiproblem".
Hier ist eine sehr gute Abhandlung einer Rechtsanwältin über das Jagdrecht und die Wilderei. Ganz unten in dem Text geht es zu den anderen Teilen ihrer Ausführungen.
Mir ist dieser WWF Bericht über Wilderei begegnet. Leider sind viele "Tierschützer" ideologisch verblendet. Dort werden solche Formulierungen verwendet:
"Illegale Jagd-Safaris", "Wolfs Serienkiller"", "bieten Jäger in Bayern illegale Jagdsafaris auf Luchse an", "professionell agierenden, kriminellen Netzwerken"...
Man kann es auch übertreiben und sich somit als nicht sonderlich kompetenter Gesprächspartner outen. Wo hier von "Jagdsafaris" geredet wird war in Wirklichkeit eine Einladung eines kriminellen Jägers zur Wilderei auf Luchse.
Und er hier brüstet sich mir seinen Schweinereien auch noch öffentlich.
Wenn er wie er behauptet 100 Gemsen mit seinen KK-Gewehr gewildert hat, hat er vermutlich um die 200 verletzt.... die dann elendiglich verendet sind!
Nachtrag vom 23.01.2018: Sehr interessant ist dieser Bericht in der Kronenzeitung, wo auch die beiden Fotos her stammen: https://www.krone.at/1847498
Ein Wilderer mit Bogen wurde auf einer Wildkamera abgelichtet.
Dazu wurde auch ein Reh auf einer Kamera entdeckt, dass offensichtlich eine Wunde von einem Jagdpfeil hat.
Nachtrag vom 01.01.2010:
In der Schweiz gab es eine umfangreiche Sicherstellung illegaler Waffen bei einem Wilderer.
https://www.schweizerbauer.ch/vermischtes/allerlei/70-waffen-bei-reh-wilderer-beschlagnahmt-54560.html
16.04.2018: Wildereiausstellung in Maulbronn eröffnet
Nachtrag von 05/2020: Im Buch "Dienstwaffen der deutschen Polizei und Gendarmerie - NRW ab 1945" ist auf Seite 317 erläutert, dass die Jagd- und Wildereisachbearbeiter mit dienstlichen Sauer und Sohn Drillingen ausgerüstet waren. Diese sollen der Bekämpfung der Wilderei gedient haben. Ich vermute aber mehr, dass sie zum Töten verletzter Tiere dienen sollten, denn auch in den 50 Jahren war den Beamten sicherlich klar, dass ein Drilling nicht die beste Waffe ist um sich gegen Wilderer zu wehren.
Jörg Sprave stellte sich als ein guter Ermittler bei der Jagdwilderei herraus. Gemeinsam haben wir einen misteriösen Wildereifall geklärt: