Stromausfall - Blackout eine unterschätzte Gefahr

Wenn der Strom ausfällt hat hoffentlich jeder eine Radionuklidbatterie im Keller stehen... Dann hat man für die nächsten 10 Jahre genug Strom. Diese wurden übrigens in abgelegenen Funkrelais und Leuchttürmen verwendet.

 

(Quelle: http://www.atomic-energy.ru/news/2015/10/27/60710)

 

 

 

-Der kurze Stromausfall

-Der große Blackout

-Die Brennstoffzelle für Zuhause

-Radios für den Blackout

-Das perfekte Notfallradio - Kurbelradio

-Notfunk und Prepperfunk

-Das Notfunk Telegramm

-EMP Schutz

 

Der Elektrorasierer ist in der Krise nicht überlebenswichtig, aber andere Geräte sollten mit Batterien versorgt werden können.
Der Elektrorasierer ist in der Krise nicht überlebenswichtig, aber andere Geräte sollten mit Batterien versorgt werden können.

Aber Spaß beiseite, wenn der Strom für mehr als ein paar Stunden ausbleibt gibt es ernsthafte Probleme:

Kein Geld aus dem Automaten, kein elektrisches Licht, keine Heizung, Aufzüge bleiben stecken, alle Kassen in den Geschäften gehen nicht mehr, die meisten Telefone sind tod, etwa die Hälfte der Tankstellen fällt sofort aus, und niemand kann mehr über das Preppen bloggen...

Wenn der Strom für mehr als 2-3 Tage ausbleibt werden bei fast allen Organisationen und Behörden die Tanks der Notstromversorgung leer sein. Die Krankenhäuser müssen lebenserhaltende Maschinen abstellen, der BOS-Funk bricht zusammen (Rettungsdienst, Polizei usw.)...

Und nach wenigen Wochen wird unsere Welt eine Andere sein! Hoffen und beten wir, dass es nicht dazu kommt. Unser Wohlstand birgt nun mal Gefahren und unser Versorgungssystem ist sehr komplex. Kohlestrom ist plötzlich "böse", immer mehr AKWs werden abgeschaltet und unser Energiebedarf steigt.... Meine ganz persönliche Zukunftsperspektive sieht übrigens so aus: In etwa 20 Jahren werden in Deutschland Dual-Fluid-Reaktoren gebaut und die Polizei muss sich, wie damals in Wackersdorf, Jahrelang, und jedes Wochenende, mit Steinen und Brandsätzen der Atomkraftgegner bewerfen lassen.

 

Schwarzmalerei ist nicht meine Sache, aber das alles habe ich mir nicht ausgedacht, sondern es gibt viele Studien dazu. Man muss auch überhaupt nicht so dermaßen pessimistisch sein. Überlege doch einfach mal was Du machst, wenn der Strom nur für 24h weg bleibt. Hast Du genug Batterien und eine Laterne, hast Du einen Camping Kocher und weißt Du wie dein elektrisches Garagentor auch per Hand aufgeht? Wer sich wenig Gedanken darüber machen will, kann einfach beim österreichischen Zivilschutz-Shop die Notfallbox kaufen. Die ist sehr gut durchdacht und man bekommt sie HIER.

 

Was mir beim Thema Stromausfall aber auch immer als erstes einfällt:

In meiner Jugend kam es zu einem etwa 12h dauernden Stromausfall in einer etwa 100.000 Einwohner Stadt. Als wir nach etwa 1h merkten, dass offenbar eine größeres Problem vorliegt überlegten einige meiner Bekannten (ich hab mich zeitweise mit seltsamen Menschen umgeben), ob sie einbrechen gehen. Weder die Straßen-, noch die Gartenbeleuchtungen funktionierten noch. Alarmanlagen natürlich auch nicht und vor allem ist die Polizei in so einer Situation sehr beschäftigt. In den Kreisen der Prepper wird viel darüber diskutiert wie gut unsere Gesellschaft in Krisen zusammenhält und wann das Chaos ausbricht. Und so sehr ich meist das schlechte im Menschen sehe, in den großen Katastrophen der Bundesrepublik hielten die Menschen zweifellos zusammen, das ist eine Tatsache.

Der kurze Stromausfall

Selbst wenn der Strom nur für einige Stunden weg ist sollte man vorgesorgt haben. Das Wichtigste, was man hierzu wissen sollte ist, dass die meisten Telefone sofort ausfallen. Nicht einmal mehr mit dem Handy wird man den Notruf erreichen. Denn kaum ein Handymast hat eine eigene Notstromversorgung. 2016 wurde genau dieses Problem im Petitionsausschuss der Bundestages thematisiert.

Eigentlich ist ein kleiner Stromausfall, für einige Stunden, kein großes Problem. Niemand wird dabei verhungern und selbst der nachlässigste Zeitgenosse wird mit dem Licht seines Handys noch den Weg zum Klo finden. Aber diese Denk- und Lebensweise werde ich mir garantiert nicht zu eigen machen, denn ich habe eine Familie und eine Verantwortung für sie. (Video des BBK dazu).

Im Laufe der letzten Jahre habe ich mir noch ein paar große Powerbanks besorgt und in meine Powerstation einen neuen Akku eingebaut. Wenn man dazu einen Campingkocher, Taschenlampen und Batterien hat, dann kann man mit solchen Energiespeichern auch noch die restlichen Geräte für eine Weile betreiben, ohne gleich einen Stromgenerator kaufen zu müssen. Auch mit dem eigenen Auto kann man in einem eingeschränkten Umfang Geräte betreiben und laden.

Je nach dem, wie genau der eigene Plan ist, kann man sich Powerbanks oder Powerstations bereit legen. Am Markt hat sich einiges getan. Die kleinen Powerbanks, die man in jedem Geschäft bekommt, sind für diesen Zweck zu klein. Sie müssen groß sein und sollten so wenig Zusatzfunktionen wie möglich haben. Der Markt ist leider sehr unübersichtlich, da etwa 90% der Hersteller mit den Kapazitätsangaben auf den Powerbanks massiv lügen. Dazu kommt, dass die überall angegebenen mAh völlig nutzlos sind. Denn diese muss man erst mit den V verrechnen. Die Kapazität eines Akkus muss in Wh angegeben werden. Nur diese Watt-Stunden sagen etwas aus. Sehr praktisch können auch Powerbanks sein, die über einen 12V Anschluss verfügen. Damit können Laptops oder Funkgeräte betrieben werden.

Es gibt Powerbanks, die eine Brennstoffzelle eingebaut haben. Diese sind der größte Dreck, funktionieren sehr schlecht, sind teuer und produzieren viel zu wenig Strom.

 

Es gibt auch Ladestationen am Markt, in die mehrere Powerbanks eingesteckt werden können. Damit könnte man z.B. einige mit zum Arbeitsplatz nehmen, um sie dort zu laden (wenn dort der Strom noch funktioniert). Oder man nimmt sie mit, während die anderen Zuhause über ein Solarpanel geladen werden.

 

Es gibt viele Powerstations am Markt. Sie werden auch Solargenerator genannt, weil es sehr viel Sinn macht sie mit einem Solarpanel zu verbinden. Meist werden sie von Campern gekauft. Ich tue mir sehr schwer Euch in diesem Bereich etwas zu empfehlen, da ich es selber auch noch nicht geschafft habe mir eine Litium Powerstation zu kaufen. Aber am praktikabelsten erschienen mir die Kombinationsangebote von Pearl. Diese haben eine große Menge unterschiedlicher Geräte, die auch zusammen mit den passenden Solarmodulen verkauft werden.

 

 

Mit einem entsprechenden Adapter kann man auch seinen E-Bike Akku als Powerbank / Powerstation  nutzen.

 

 

 

Kleine Tipps:

Schalte den Flugmodus deines Handys an, sonst ist es sehr schnell leer, weil es ohne Pause nach einer Verbindung zum Sendemast sucht (der eh nicht funktioniert). Energiesparmodus wird eingeschaltet, die Display Helligkeit gedimmt, WLAN, NFC usw. ausgeschaltet.

Zum Essen gibt es als erstes die Sachen aus dem Kühlschrank. Wenn sie einmal aufgetaut waren, sollten sie nicht erneut eingefrohren werden.

Schalte das Radio regelmäßig ein um Nachrichten zu hören.

Sinnvoll sind die vielen LED-Campinglaternen, von denen es immer mehr am Markt gibt. Gut finde ich vor allem das Model vom Zivilschutzshop.at mit Kurbel. Auch Pearl hat mehrere Modelle im Sortiment.

Orientiert Euch an der Notfallbox vom österreichischen Zivilschutz, sie zeigt sehr gut, auf was es wirklich als aller erstes ankommt.

Heizstrahler verbrauchen eine große Menge Strom. Wenn jemand ernsthaft Interesse an einer improvisierten Heizung hat, sollte er sich über Standheizungen infomieren. Diese gibt es als Nachrüstsätze für Autos und man kann sie natürlich auch im Haus installieren, um ein Zimmer zu heizen.

Der große Blackout

Alle Prepper sprechen von Stromgeneratoren die mit Benzin oder Diesel betrieben werden. Aber wenn ich wiederum überlege wie viele Menschen in Mietwohnungen leben und für die so etwas überhaupt keine Lösung ist...

Die Stromerzeuger verursachen Abgase und meist erheblichen Lärm. Sie würden meist nur Sinn machen, wenn man eine Garage oder ein Gartenhäuschen zum aufstellen hat. Einige bauen sie auch noch zusätzlich in Kästen ein, um den Lärm zu reduzieren. Bei einigen Youtubevideos sieht man, wie den Testern bereits der kurze Betrieb der Geräte im Garten, nur für das Video, sehr unangenehm ist. Denn die Nachbarn werden dadurch ziemlich gestört. Und jeder sollte sich auch Gedanken darüber machen, was das Rattern eines Stromerzeugers im großen Blackout auslöst. Im harmlosesten Fall stehen die Nachbarn alle vor der Haustür Schlange, um ihre eigenen Haushaltsgeräte ebenfalls betreiben zu lassen. Im schlimmsten Fall ist der Generator, nach 20 min aus dem Garten geklaut. Aber unbestritten sind derartige Stromerzeuger eine gute Möglichkeit sich eine eigene Stromversorgung sicherzustellen. Vor allem, wenn man sie zusammen mit einer Powerstation besitzt und diese damit aufladen kann, oder wenn man ihn mit seinen Nachbarn gemeinsam anschafft. Bedenkt, dass gerade die billigen Geräte eine sehr schwache Leistung haben, sie sollten mindestens dafür ausreichen um den Kühlschrank 2-3x pro Tag für 1h zu betreiben und gleichzeitig einige weitere Geräte. Dazu muss man logischerweise genug Kraftstoff lagern, dass sich der Generator auch im Notfall rentiert. Mit dem erzeugten Strom könnte man auch kochen, aber alle Geräte die Hitze produzieren verbrauchen sehr viel Strom und das wäre nicht wirklich sinnvoll. Dafür verwendet man besser Camping- oder Gelkocher. Das ist wirtschaftlicher und schont die Umwelt. Ihr würdet ja auch nicht auf die Idee kommen Gas zu verbennen, um damit wiederum ein elektrisches Auto aufzuladen... oder etwa doch? Es gibt offenbar Menschen, die behaupten, dass elektrische Autos die Umwelt schonen...!? Meine Meinung dazu ist aber ehrlich gesagt eine Andere. Und auch die Menschen in Chile würden nie auf die Idee kommen elektrischen Pkw eine gute Umweltbilanz zuzusprechen.

 

Die Brennstoffzelle für Zuhause

Bei meinen Recherchen bin ich auf eine Lösung gestoßen, die viele Probleme zu lösen scheint. Es gibt Brennstoffzellen die Methanol verbrauchen. Diese werden ausschließlich von der Firma Efoy hergestellt und sind für den Einsatz in Wohnmobilen vorgesehen (Video) . Sie sind sehr teuer, aber sie sind abgasfrei und fast lautlos. Alles was man benötigt sind einige Kanister Methanol, und damit kommt man sehr weit. Die Kanister werden an die Brennstoffzelle angeschlossen, und daran kommt eine Powerstation. Diese Kombination ist so genial, dass es mir ein Rätsel ist, warum sie nicht bekannter für die Krisenvorsorge sind? In dem Video des BBK (weiter oben auf der Seite) werden sie aber erwähnt. Ähnliche Leistungen wird vermutlich nur eine Solaranlage auf dem Hausdach bieten. https://www.efoy-comfort.com/de

Radios für den Blackout  - Digitalradios und Weltempfänger

Egal ob man über Krisen, Krieg, Stromausfälle, Terroranschläge oder nur einen heftigen Sturm spricht, das Schlüsselelement wird immer der Rundfunk mit den Nachrichten sein. Denn den Überblick über die aktuelle Lage haben nur die entsprechenden Ministerien und Behörden.

Die ersten und wichtigsten Warnungen kommen über die Warnapps "Katwarn", "Nina", "Hessenwarn", "Katwarn Österreich" und "Alertswiss". Mit fiel tatsächlich auf, dass einige Warnungen der Vergangenheit nur auf einer Warnapp gemeldet wurde. Daher habe ich mittlerweile 3 Warnapps gleichzeitig auf dem Handy. Aber wenn der Strom ausfällt, sendet kaum noch ein Handymast und die Fernseher und Computer gehen auch nicht mehr. Sinnvoll wird es immer sein, die 1. und 3. öffentlich-rechtlichen Programme einzuschalten. Dort wird man die verlässlichsten Informationen bekommen.

In der Schweiz wurde übrigens in den 60er Jahren der "Empfänger E-606" in größeren Mengen hergestellt. Das war ein spezielles Transistorradio für den Zivilschutz und das Militär, mit dem Warnmeldungen empfangen werden sollten. Es konnte mit Netzstrom und Batterien betrieben werden, hatte einen sehr großen Frequenzbereich und man konnte eine externe Antenne anschließen, diese verbessern den Empfang erheblich. Vor allem wenn man in einem Schutzraum die 14 Tage absitzt, bis die Strahlung einer Kernwaffe abgeklungen ist. Das Gerät konnte auch den "Telefon-Rundspruch" empfangen, das waren Radiosendungen, die über die Telefonleitung übertragen wurden. Das System gibt es mittlerweile nicht mehr und war damals in entlegenen Orten in der Schweiz verbreitet. Ein Video von dem Radio ist HIER zu finden.

 

Im Falle eines großflächigen Blackouts, ist auch kein Verlass mehr auf die, nur regional sendenden, UKW Stationen. Der bisherige Geheimtipp war der Deutschlandfunk auf Mittelwelle. Wie Ihr HIER lesen könnt wird dieser jedoch, in wenigen Wochen abgeschaltet. Daher wird man kaum um einen Weltempfänger rum kommen, um auch überregionale Rundfunksendungen empfangen zu können. Um es kurz zu machen, ich würde zwei Radios kaufen: Ein batteriebetriebenes DAB+ Radio und einen analogen Weltempfänger. Digitale Weltempfänger sind derzeit noch eine Seltenheit und die digitalen Kurzwellenprogramme bisher kaum vorhanden.

"Silo" der 30m langen Antenne von einer IBBK Radiostation in der Schweiz. Direkt daneben liegt ein normaler Radio und TV Sendemast.
"Silo" der 30m langen Antenne von einer IBBK Radiostation in der Schweiz. Direkt daneben liegt ein normaler Radio und TV Sendemast.

Es gibt aber (analoge) Ukw Radiosender, auf die ich große Hoffnungen setze. Vermutlich sind es bei einem Blackout die zuverlässigsten Informationsquellen in ganz Europa, das "IBBK-Radio" der Schweiz. Es besteht aus einem Netz von 36 verbunkerte Rundfunkstationen. Sie besitzen 30m hohe Antennen, die aus der Erde ausgefahren werden können. Sie senden mit einer so hohen Leistung, dass sogar der Empfang in Schutzräumen für große Teile der schweizer Bevölkerung gewährleistet sein soll. Ich gehe davon aus, dass das IBBK-Radio auch in einign Teilen Süddeutschlands zu hören sein wird. Ich VERMUTE, dass sie hauptsächlich auf den SRF 1 Frequenzen senden werden.

Ein paar weitere Informationen findet Ihr HIER und HIER. Ich selber war vor etwa 5 Jahren in einem IBBK Sender auch mal drin, habe dort aber keine Fotos gemacht.

 

Im kalten Krieg konnte die westliche Welt und die Sowjetunion ihre jeweilige Propaganda mit Kurzwelle in die ganze Welt schicken. Und auf dieser Welle wurden auch Agenten auf der ganzen Welt erreicht. Und heute? Viele Sender des Kurzwellenrundfunks wurden abgeschaltet, weil das Internet einfacher und besser funktioniert. Zum Kurzwellenempfang muss man wissen auf welcher Uhrzeit und auf welcher Frequenz gesendet wird. Dazu kommt, dass die Empfangsqualität meist nicht sonderlich gut ist.

Mit einem Weltempfänger kann man sich auch politisch weiterbilden und direkt aus dem abgeschotteten Nord-Korea Radiosendungen auf Deutsch empfangen. Mit der "Stimme Koreas":

 

http://www.vok.rep.kp/index.php?CHANNEL=9

Ihr könnt auf der Seite auch Audiodateien abspielen, die deutsche Sprache aus dem abgeschotteten Land hört sich wirklich interessant an. Den richtigen Radiosender hört Ihr auf: 16:00-16:55 UTC auf 9425 und 1215 khz (nachzulesen in der Zeitschrift "Funk Amateur". Die UTC Zeit bedeutet: Im Sommer hört Ihr Nordkoreas Propaganda um 14:00 Uhr und im Winter um 15:00 Uhr.

 

Das perfekte Notfallradio - Kurbelradio

Ich habe recht lange nach dem perfekten Notfallradio gesucht. Fast alle am Markt haben auch Nachteile. Wirklich alle notwendigen Funktionen scheint nur dieses no-Name Radio  links im Bild zu haben (weiterer Link). Interessant an ihm ist z.B. auch die aufklappbare Solarzelle mit Leselicht.

 

 

Der Sinn eines Notfallradios ist, dass es problemlos in ein Fluchtgepäck passt und immer funktioniert, was durch diverse Stromversorgungssysteme ermöglicht wird. Dazu kommt auch noch, dass derzeit der Erwerb eines UKW Radios überhaupt keinen Sinn mehr macht. Der UKW Rundfunk wird bald abgeschaltet und DAB Radios können auch UKW empfangen. Gute Notfallradios verfügen über einen Akku, zusätzlich über ein Batteriefach, eine Kurbel und eine Solarzelle um den Akku zu laden und einen USB-Anschluss. Eine kleine Übersicht findet Ihr HIER bei Stromausfall-Info.

Sehr nahe an das perfekte Notfallradio kommt das MMR-88 DAB ran, was etwa 110 Euro kostet. Ich halte es aber für einen relevanten Nachteil, dass es über einen ungewöhnlichen Akku verfügt und kein zusätzliches Batteriefach hat. Dieses Radio wird derzeit von den meisten spezialisierten Geschäften für Krisenvorbereitung angeboten. Den Nachteil kann man natürlich recht leicht beseitigen, wenn man einen Batteriehalter mit einem Kabel daran anschließt.

Ein weiteres interessantes no-Name DAB Notfallradio ist dieses HIER links im Bild. Es hat einen eingebauten Akku und ein zusätzliches Batteriefach. Im internationalen Großhandel kostet es übrigens nur etwa 10 Euro (Quelle des Bildes). Wenn ich eine Bezugsquelle dafür direkt aus China finde, werde ich es mir vermutlich von dort bestellen.

Das Mitland ER300 links kommt dem perfekten Notfallradio ebenfalls sehr nahe. Leider kann es kein DAB Radio empfangen und daher halte ich es inzwischen für fastschon unbrauchbar.

 

Sehr Interessant und günstig ist die Kombination aus einer Laterne und einem Kurbelradio vom Zivilschutzshop.at. Da aber auch dieses Radio kein DAB empfangen kann, würde ich es mir ebenfalls nicht kaufen. Man sollte dazu aber wissen, dass der DAB Ausbau in Österreich noch lange nicht so weit ist, wie in anderen EU Ländern.

Notfunk und Prepperfunk

Wenn der Strom ausfällt kommt fast die ganze Telekommunikation zum Erliegen. Die Zeiten in denen das Telefonnetz eine eigene Stromversorgung hatte sind fast vollständig vorbei. Das ist eine Tatsache deren man sich bewusst sein sollte. Ihr werdet bei einem Blackout nicht mal mehr den Notruf erreichen. Und was machen wir dann?

 

Zum CB-Funk geht es HIER (11m Band)

PMR/DMR-Funk (70cm Band)

Freenet-Funk (2m Band)

Amateurfunkgeräte und Baofeng Funkgeräte

Ausgemusterte militärische Funkgeräte

Satellitentelefone

Praktisches

 

 

Über den CB-Funk habe ich HIER ein extra Bericht geschrieben.

 

Links seht Ihr meinen 10m hohen ausziehbaren GFK Masten mit einer Drahtantenne und mein CRT-2000H CB Funkgerät. Die Kombination betreibe ich mit einer sehr Leistungsfähigen Powerbank.

PMR/DMR-Funk:

Vermutlich gibt es in jedem zweiten Haushalt ein paar PMR Funkgeräte. Sie sind sehr klein, leicht, günstig und vor allem einfach in der Anwendung. Jeder hat in einer Minute verstanden wie sie funktionieren. Genau das wird meist unterschätzt, denn man muss immer zwischen denen unterscheiden, die mit Funktechnik experimentieren und "spielen" wollen, und denen die sie praktisch anwenden müssen. Aus dem Grund sind Amateurfunkgeräte kompliziert und Profi-Funkgeräte einfach aufgebaut.

PMR darf auf 16 Kanälen mit 0,5 Watt genutzt werden. Durch die massive Verbreitung der Funkanwendung rechne ich mit der mittelfristigen Freigabe von noch mehr Frequenzen. Denn auf dem PMR Funk ist wirklich viel los und z.B. in den Städten kommen sich berufliche Nutzer davon schnell in die Quere. Und regelmäßig funken Störer dazwischen (meist Kinder). Um auf recht kurze Entfernung (idR. weit weniger als 1km) mit anderen Menschen in Verbindung zu bleiben, oder für die Arbeit auf Baustellen usw. sind sie sehr gut zu gebrauchen. Mitgehört wird der PMR Funk aber von vielen.

Meine alten PMR Geräte sind weder technisch, noch rechtlich, auf dem aktuellen Stand. Auch bei ihnen spielt der Standort eine wesentliche Rolle für den Empfang. Es gibt auch eine entsprechende digitale Version davon, den "DMR-Funk". Digitale Funkgeräte bieten diverse zusätzliche Möglichkeiten, soweit ich weiß auch wesentlich mehr Kanäle. Für mich ist aber der relevanteste Vorteil daran die erhöhte Abhörsicherheit. Und viele digitalen Geräte können auch Analog betrieben werden. Ich persönlich würde also lieber ein paar Euro mehr in die Hand nehmen und gleich DMR Geräte kaufen. Einige davon können auch Textnachrichten verschicken (ähnlich den SMS). Es gibt auch Smartphones mit einem DMR Funkgerät kombiniert.

 

Freenet Funk:

Vor einigen Jahren habe ich oft mit Freenet Funkgeräten gearbeitet. Ich habe nie einen Vergleich mit PMR Funkgeräten gemacht, aber sie erschienen mir immer zuverlässiger und hochwertiger. Man darf aber weder von PMR, noch von Freenet, Wunder in der Reichweite erwarten. Die alten Geräte haben nur 3 Kanäle und 0,5 Watt Sendeleistung, was wirklich wenig ist. Neue Geräte dürfen inzwischen 6 Kanäle mit 1 Watt Sendeleistung haben. Der große Vorteil von Freent ist, dass er sehr wenig benutzt wird und nur wenige Geräte im Umlauf sind. Meist hat man auf den Kanälen Ruhe und wird nicht gestört. Um mit fremden Personen in Kontakt zu kommen eigenen sie sich daher kaum.

Es gibt bei den Funkgeräten mittlerweile wirklich viele Möglichkeiten und kann hier unmöglich auf alles eingehen. Aber schaut Euch z.B. mal dieses Funkgerät an, es verfügt über alle Freenet und zusätzlich über die PMR Kanäle und kann UKW Radio empfangen.

 

 

Amateurfunkgeräte und die Baofeng Funkgeräte:

Der Amateurfunk ist eine Welt für sich, über die ich hier nicht viel erzählen will (und auch nicht kann). Jedermann darf sich diese Funkgeräte kaufen, aber nicht ohne Erlaubnis benutzen. Amateurfunker können über Kurzwelle um die ganze Welt funken und Handgeräte mit z.B. 5 Watt Sendeleistung betreiben.

 

Da man heute brauchbare Technik für wenig Geld aus China bekommt, bestellen viele die Baofeng Funkgeräte aus dem Internet. Die Geräte sind eigentlich recht gut, sehr universell, haben einen großen Frequenzbereich mit viel Sendeleistung  und vor allem können sie oft auch UKW Radio empfangen und haben eine Taschenlampe eingebaut. Man kann auf ihnen die Freenet und PMR Kanäle einprogrammieren (Video zur Bedienung). Abgesehen davon, dass man sie eigentlich überhaupt nicht benutzen darf, ist ihr größter Nachteil, dass sie sehr kompliziert in der Anwendung und Programmierung sind. Jeder muss sich bei der illegalen Benutzung halt im Klaren darüber sein, dass nicht nur die Einziehung des Gerätes droht, sondern zusätzlich auch ein Bußgeldverfahren, wenn man erwischt wird. 

Ausgemusterte militärische Funkgeräte:

Foto links: Das aktuell verwendete SEM70 Funkgerät der Bundeswehr. Weitere Infos Dazu findet Ihr auf der Seite bw-funk.de

 

Funkgeräte der Bundeswehr, des BGS usw. kann man frei kaufen. Und absolut jedem wird klar sein, dass man sie nicht benutzen darf. Die Frequenzen der Geräte sind schließlich nur für das Militär frei gegeben. Aber man kann sich die Geräte auch aus technischem Interesse kaufen und in einer Notlage evtl. aufgrund des "rechtfertigenden Notstandes" benutzen. Militärische Funkgeräte sind sehr stabil, schwer und haben meist eine geringe Sendeleistung. Das ist auch beabsichtigt, da eine geringe Sendeleistung wichtig für die Abhörsicherheit ist. Auf den Frequenzen ist sehr wenig Funkverkehr und damit wird man also kaum mit fremden Menschen in Kontakt treten können. Sie würden sich daher eher dafür eignen am Funk unter sich zu bleiben. Warum sollte man sich also solche Geräte kaufen, sie haben schließlich fast nur Nachteile für "Prepper"? Weil einige davon gegen EMP gehärtet sind! Diese Abschirmung gegen E-Bomben und Atomwaffen ist sehr aufwendig und teuer. Es gibt am Markt fast keine elektronischen Geräte die diese sogenannte "Härtung" haben. Aber die Bundeswehr Funkgeräte der SEM52 Serie (A, S und SL) und das SEM70 sind gehärtet und haben auch nach dem Einsatz von Atomwaffen noch gute Chancen zu funktionieren. Welche weiteren Militärfunkgeräte ebenfalls gegen EMPs geschützt ist weiß ich leider nicht.

 

Auf dem Markt sind derzeit hauptsächlich die ausgemusterten Handfunkgerät Modelle SEM 52a und SEM 52s. Das "a" ist einiges älter und benötigt einen Kopfhörer. Es hat lediglich 0,2w Sendeleistung. Das "s" wurde 1984 in die Truppe eingeführt, hat einen eingebauten Lautsprecher und 1w Sendeleistung.  Die Geräte kosten etwa 150-300 Euro pro Stück, was für gebrauchte Geräte recht viel Geld ist. Es wird bei der Bundeswehr bereits beabsichtigt das aktuell verwendete SEM52SL ebenfalls so bald wie möglich zu ersetzen. Und hoffentlich kommen diese dann auch auf den Sammlermarkt.

Das Telefunken "FuG 7b" BOS Funkgerät wurde hauptsächlich von der Polizei und dem BGS verwendet. Es verfügte, zusätzlich zum BOS Bereich, über einen Kanal auf 87,6 MHz, womit die Einsatzkräfte UKW Rundfunkdurchsagen machen konnten.

Das Militär hat als Rückfallebene für die Satellitenkommunikation nur Kurzwellenfunkgeräte, wie dieses PRC 2020 Tadiran. Derartige Geräte sind wirklich toll, aber sinnvoll sind sie vor allem für Funkamateure.
Das Militär hat als Rückfallebene für die Satellitenkommunikation nur Kurzwellenfunkgeräte, wie dieses PRC 2020 Tadiran. Derartige Geräte sind wirklich toll, aber sinnvoll sind sie vor allem für Funkamateure.

Ein Blick lohnt sich auch auf das tschechische RF-10 Funkgerät. Es kommt mit einem sehr umfangreichen Zubehörsatz, auch mit langen Drahtantennen, die man in einen Baum spannen kann. Es kostet meist unter 100 Euro, was für dieses Gerät sehr günstig ist.

 

Satellitentelefone:

Was bei einem langfristigen Stromausfall noch funktioniert sind Satellitentelefone. Ich dürfte früher in einer Einheit dienen, die nicht nur über Kurzwellenfunkgeräte, sondern auch über Satellitentelefone verfügte. Das war damals alles andere als Selbstverständlich. Die wichtigste Lektion damals war, dass jedes Wort, das über Satellitentelefone gesprochen wird, von ausländischen Nachrichtendiensten mitgehört wird. Und dann muss man noch bedenken, dass diese Satellitenverbindungen nicht für eine umfangreiche Nutzung vorgesehen sind. Sie werden bei einem Blackout sehr schnell überlastet sein. Falls Euch das Thema interessiert solltet Ihr euch aber besser selber schlau machen, denn ich weiß wirklich nicht was der Markt heute zu bieten hat. Ich weiß nur, dass sie nicht mehr so groß sind wie bei mir damals, und man keine Laptoptasche mehr dafür braucht. Das habe ich jedenfalls im Film Jurassic Park gesehen.

Praktisches:

 

Kehlkopfmikrofone lassen sich leicht verbergen und sie filtern die meisten Hintergrundgeräusche raus, dafür ist ihre Sprachqualität etwas schlechter als bei normalen Mikros. Sie sind daher wenig gebräuchlich, außer bei Panzerfahrern z.B.

 

 

 

Sucht im Internet nach der Bundeswehr Taschenkarte "Fernmeldedienst aller Truppen". Sie hilft Euch vermutlich weiter.

Sprechtafeln helfen beim verschlüsseln und verschleiern. Auf diese Weise kann man seine Nachrichten wenigstens etwas beim Funkverkehr schützen.
Sprechtafeln helfen beim verschlüsseln und verschleiern. Auf diese Weise kann man seine Nachrichten wenigstens etwas beim Funkverkehr schützen.

(Die Sprechtafel enthält ein paar kleine Fehler, ich hatte bisher noch keine Zeit diese auszubessern. Sie soll aber auch nur zeigen, wie so etwas aussehen kann).

 

CB-Funker und Funk Amateure bedenken oft nicht, dass praktische Funkanwendungen einfach gehalten werden müssen. Eine Anleitung auf das Gerät zu kleben kann daher Sinn machen.
CB-Funker und Funk Amateure bedenken oft nicht, dass praktische Funkanwendungen einfach gehalten werden müssen. Eine Anleitung auf das Gerät zu kleben kann daher Sinn machen.

 

Ich sehe immer wieder Funkamateure und professionelle Funkanwender (die Funk beruflich nutzen) die an ihren kleinen Handfunkgeräten externe Mikrofone anschließen. Mir ist das ein großes Rätsel... Warum sollte ich an mein kleines und einfach zu bedienendes Funkgerät noch extra ein großes Spiralkabel mit einem Handmikrofon anschließen, das fast genau so groß wie das Funkgerät ist? Ich kann mir schließlich auch das Funkgerät direkt an dem Rucksackgurt oder der Brusttasche befestigen.

 

Das Notfunk Telegramm

Mit dem vorbereiteten Meldevordruck für ein Notfunk Telegramm können Meldungen aus Katastrophengebieten herraus übermittelt werden.
Mit dem vorbereiteten Meldevordruck für ein Notfunk Telegramm können Meldungen aus Katastrophengebieten herraus übermittelt werden.

Viele CB-Funker wollen ihre Möglichkeiten auch in Großschadenslagen nutzen. Hierzu gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, vom Bereitstellen von Handfunkgeräten für freiwillige Helfer, über die Unterstützung von BOS-Organisationen mit dem Aufbau weitreichender Funknetze, bis hin zur einfachen Nachbarschaftshilfe. Aber kaum ein CB-Funker hat einen fertigen Plan, wie er in Katastrophenfällen helfen kann. Die Idee zu so einem Konzept entstand bei mir, während der Flutkatastrophe im Ahrtal. Die großflächigen Schäden führten dazu, dass ganze Regionen vom Telefon- und Handynetz abgeschnitten waren. In so einer Situation können Notfunkstellen wichtige Meldungen aus dem Gebiet raus (oder auch rein) übertragen. Natürlich ist auch eine Kommunikation innerhalb eines Katastrophengebietes möglich. Das würde aber nur mit einem vorbereiteten Konzept zuverlässig und sinnvoll funktionieren. An einer Meldung sind vier Personen beteiligt. Absender, Empfänger und zwei Funker. Vom Absender zur Notfunkstelle 1 und von der Notfunkstelle 2 zum Empfänger, kann die Meldung evtl. telefonisch übertragen werden.

 

Der Vordruck muss auch für ein Schichtsystem mit mehreren Funkern an einem Gerät funktionieren. Daher habe ich die Felder für die Uhrzeiten und die Bestätigungen über die Zustellung eingefügt. Zweifellos ist der Vordruck mit viel Phantasie entstanden, aber ich vermute, dass ein derartiges Konzept wirklich hilfreich sein kann. Ich selber bevorzuge für derartige Vordrucke das Format DIN A5 (Beim Drucken also 2 Seiten pro Blatt).

Download
Meldevordruck für ein Notfunk Telegramm
meldevordruck-notfunk-telegramm.doc
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Die EMP gehärtete / abgeschirmte Kiste

Alle wichtige und hochwertige Elektronik sollte in einer gegen EMP abgesicherten Kiste lagern.
Alle wichtige und hochwertige Elektronik sollte in einer gegen EMP abgesicherten Kiste lagern.

Die E-Bombe und Nuklearwaffen, die in großer Höhe zünden können, sind zwei Waffenarten über die wenig öffentlich bekannt ist. Aber zweifellos sind sie Realität und eine erhebliche Bedrohung. Den kalten Krieg gibt es zum Glück nicht mehr in seiner damaligen Form. Man sollte sich aber dennoch fragen, auf welche Ziele die russischen ICBM (Interkontinentalraketen) heute noch programmiert sind?

 

Der Wirkradius eines NEMP (nuklear ausgelöst), aus dem Weltall, ist nicht genau vorherzusagen. Man muss sich das auch mehr vorstellen wie die Reichweite eines Radiosenders, je größer die Antenne ist, desto weiter wird er empfangen. Und daher hat auch sehr kleine und filigrane Elektronik bessere Chancen danach noch funktionieren wie große Anlagen. Mit mehreren hundert Kilometern einer relevante Waffenwirkung muss gerechnet werden. Das ist viel mehr als sich die Meisten vorstellen. Und die Realität hat nichts mit dem 30km Radius zu tun, die im Film "Golden Eye" genannt werden. Eine Atombombe legt eine Kleinstadt in Schutt und Asche, aber eine EMP kann mit einem Schlag in ganz Deutschland die Lichter ausmachen.

Seine wertvolle und wichtige Elektronik kann man in einer Kiste lagern, die man selber gegen die EMP Wirkung "härtet". Dafür verwendet man am besten verzinkte Stahlbehälter. Ich habe eine Munitionskiste verwendet. Der Dichtungsgummi muss entfernt, und der Lack dort abgeschliffen, werden. Damit die Kiste so dicht wie möglich schließt, kann man entweder die Verschlüsse danach umbiegen, oder man unterlegt den Deckel. Ich habe die Verschlüsse mit Panzerband unterlegt.

Bauanleitungen für EMP gehärtete / abgeschirmte Kisten findet man im Internet. Am besten ist verzinktes Stahlblech, die Kontaktstellen des Deckels müssen komplett abgeschliffen und das Innere isoliert werden.
Bauanleitungen für EMP gehärtete / abgeschirmte Kisten findet man im Internet. Am besten ist verzinktes Stahlblech, die Kontaktstellen des Deckels müssen komplett abgeschliffen und das Innere isoliert werden.

Das Innere der Kiste muss isoliert bzw. ausgekleidet werden, damit kein Kontakt der Elektronischen Geräte mehr mit dem Stahl besteht.

 

Erden oder nicht Erden?

Ich bin weder Elektroniker, noch Physiker. Die meisten Quellen geben an, dass EMP gehärtete Kisten geerdet werden müssen. Auch ich hatte bisher ein Kabel daran gelötet. Aber da ein EMP ja von großen Metallgegenständen aufgenommen wird, wie bei einer Antenne, habe ich daran meine Zweifel bekommen. Wenn man die Kiste mit einem Kabel an einem massiven Metallgegenstand befestigen würde, würde sich evtl. ja sogar viel mehr Strahlung auf die Kiste übertragen. Daher ist es vielleicht sinnvoller, wenn man seine Kiste einfach im Keller auf den Boden stellt (und den Lack am Boden abschleift). Ich werde es jedenfalls in Zukunft so machen. Wenn die Kiste im Keller steht, ist meist viel Metall über ihr (Stahlbeton des Hauses) und so wird sie hoffentlich weniger Strahlung aufnehmen.

 

Testen der Kiste:

Die Kiste sollte einem Faradayschen Käfig ähnlich sein. Aber mit dem Unterschied, dass sie keine Löcher haben sollte, denn dort dringen Funkwellen ein. Ihr legt also das eingeschaltete Radio in die Kiste und schließt sie. Wenn Ihr alles richtig gemacht habt, hört ihr dann keine Musik mehr, sondern nur noch ein Rauschen. Dann wiederholt Ihr den Test mit dem Handy und dann mit einem 70cm Funkgerät, einem 2m Funkgerät usw. Vermutlich wird doch das ein oder andere durchgehen. Bei diesem Test werdet Ihr aber auch feststellen, dass die Isolation des Deckels ein kritischer Punkt ist. Teilweise isoliert die Kiste ohne Alufolie im Deckel sogar besser. Teilweise ist die Abschirmung sofort besser, wenn man noch mehr Lack weg schleift. Montiert bei der Kommunikationselektronik die Antennen ab, diese nehmen sowieso nur den knappen Platz in der Kiste weg. Alte Röhrenradios halten EMP Strahlung wirklich wesentlich besser aus, als moderne Geräte. Das hängt offenbar damit zusammen, dass die Energie des EMP in den Röhren absorbiert wird. Sowjetische Militärflugzeuge waren aus diesem Grund wohl lange Zeit mit Röhrentechnik ausgestattet. Aber ich würde mich dennoch nur ungern, auf 60 Jahre alte Elektronik verlassen.

 

Randnotizen:

-Der EMP wurde früher "Radio Flash" genannt.

-Die EMP Wirkung einer "normalen" Atom- oder Wasserstoffbombe ist zu vernachlässigen. Da die Radiostrahlung in der Atmosphäre schnell absorbiert wird und die Menschen im Wirkungsbereich schlimmere Probleme haben. Aber wenn eine Atombombe im Weltall gezündet wird, sieht die Sache massiv anders aus.

-Angeschaltete Gerät sind empfindlicher gegen einen EMP.

-Uhren und Handys sind so klein, dass sie gute Chancen haben einen EMP zu überstehen. Aber ein Mobilfunk Sendemast ist dagegen sehr empfindlich.

-Die US Forschungsstätte für derartige Waffen ist die Kirtland Air Force Base.