-CB-Funk früher und heute
-Die drei Arten des Funkbetriebs
-Das Manpack
-Modularer Manpack Rahmen
-Mein neues portables CB-Funk Setup
-Stromversorgung für den Portabelbetrieb
-Funkkoffer, Funkrucksack und die Schreibmappe für den Notfunk
-Low Budget Funkausrüstung
-Mein neues CB-Funkgerät: CRT2000H
-Ein Notrufkanal?
-Wie weit reicht CB-Funk? / DX-Verbindungen
-Rechtliches und die Bundesnetzagentur
-Spione, Agenten und Soldaten...
So viele von uns haben in den 80er und 90er Jahren den CB Funk betrieben. Ich muss ehrlich sagen, dass ich damals nicht so "erfolgreich" dabei war. Wo ich mich jetzt wieder damit beschäftigt habe, fällt mir auf, dass ich mich damals nicht sonderlich geschickt angestellt habe. Damals war es ja auch nicht so einfach eine Anleitung dafür zu finden. Heute gibt es jede Menge Internetblogs und Youtubevideos über CB Funk. Und seit damals hat sich einiges getan. Immer weniger Menschen haben Interesse am Funken, daher wird immer mehr erlaubt. Mittlerweile sind in Deutschland 80 Kanäle freigegeben, das SSB (eine weitere Modulationsart zu AM und FM mit größerer Reichweite) ist erlaubt worden, die max. Sendeleistung bei SSB liegt bei 12 Watt und es sind sogar Funkrelais, Datenfunk und Richtfunkantennen zugelassen. Ich will hier nicht unerwähnt lassen, dass Richtfunk ein wichtiges Mittel zum Abhörschutz ist und Funkrelais hinsichtlich der Reichweite ganz neue Möglichkeiten im Jedermannsfunk eröffnen.
Mit einer CB Feststation kann man über 10km hinaus funken. Mit dem Einsatz guter Antennen (vielleicht auch einer Richtantenne), an einem guten Ort, sind wesentlich größere Reichweiten möglich, bis ins Ausland. Gerade wenn man den Kontakt zu einer bestimmten anderen Feststation halten will, und man sein Gerät von einem Profi einrichten lässt, wird einiges möglich sein. Der CB Funk ist das Mittel um als funkrechtlicher Jedermann große Strecken zu überbrücken. Es stellt aber auch ein eigenständiges Hobby dar, womit man sich durchaus etwas beschäftigen muss. Ein Bekannter von mir meinte neulich, "CB-Funk ist so langweilig geworden, dass nicht mal die Lkw Fahrer ihn noch nutzen". Damit hat er nur zum Teil Recht. Lkw Fahrer nutzen ihn wirklich kaum noch. Aber das Funkhobby bekommt zweifellos wieder viel mehr Anhänger in den letzten Jahren. Und der CB-Funk ist nicht nur ein Hobby, er kann einem bei einem großen "Blackout" (Stromausfall) eine Hilfe sein. Ich selber sehe im Funken ein sinnvolles Hobby. Denn ich habe damit einen guten Grund in die Natur raus zu gehen, neue Berge und Hügel zu erkunden, mich mit Gleichgesinnten auszutauschen und ich verfüge über die nötige Technik und das Wissen um auch in einer Krisenlage kommunizieren zu können.
Ich hoffe, dass durch meinen Bericht hier wieder mehr ihre alten Geräte aus dem Keller holen und ich einen kleinen Beitrag dazu leisten kann, damit wieder mehr Betrieb auf den Kanälen ist. Ich selber habe jedenfalls viel Spaß am Funkhobby. Ein Unterschied, zu anderen Berichten über den CB-Funk ist, dass es bei mir fast ausschließlich um den Portabelbetrieb geht.
Früher hat man eine Autobatterie, eine Antenne, einen SWR-Meter (Stehwellenmessgerät) und evtl. noch einen Verstärker ("Brenner") mit auf den Berg geschleppt. Lithiumakkus machen das alles wesentlich leichter und durch programmierbare Geräte, bzw. Geräte die durch "Modifikationen" schon von alleine mehr Leistung hergeben, werden immer weniger Verstärker benutzt. Und wie sagte neulich ein erfahrener CB-Funker zu mir "es gibt keinen einzigen CB-Funker der mit den erlaubten 4 Watt funkt. Und ich habe schon viele kennen gelernt". Natürlich stimmt das so nicht ganz, aber es sagt doch viel aus, über den praktizierten Jedermannsfunk. Der Gesetzgeber erkennt schon auch was vor sich geht und erlaubt immer mehr, wie jetzt die 12 Watt im SSB Betrieb. Aber die Gesetze kommen der Realität nicht hinter her. Wenn man in einer tiefen Lage sein 4 Watt Gerät anschaltet erreicht man teilweise kaum noch jemanden. Nur ausländische Stationen hört man, von denen viele mit einer erheblichen Sendeleistung funken (teilweise über 1000 Watt). Den Betrieb, der früher auf CB statt gefunden hat, findet man heute auf den PMR Kanälen. Wenn man auf einen Hügel geht hört man eigentlich immer etwas auf PMR, trotz der nur erlaubten 0,5 Watt Sendeleistung. Wobei es dort aber meist sinnloses Zeug ist (Video).
Stationärbetrieb (von Zuhause oder einer Hütte aus)
Beim Stationärbetrieb muss man sich Gedanken um die Antenne und das Netzgerät machen. Irgend welche billigen Netzgeräte werden zwar auch funktionieren, aber spezielle Netzgeräte sind extra dafür vorgesehen und produzieren weniger Störungen, sie machen daher durchaus Sinn. Für die erlaubten 4 Watt Sendeleistung werden meist etwa 2-3 Ampere benötigt. Bei Geräten mit einer höheren Sendeleistung ist das aber nicht mehr ausreichend. Mein CRT200H, als Amateurfunkgerät freigeschaltet, benötigt 10-12 Ampere! Das ist eine Menge Strom, den einige Quellen nicht liefern können.
Es ist übrigens sogar möglich Drahtantennen unter dem Dach zu spannen, womit oft eine wesentlich bessere Sendeleistung erreicht wird, als man denken würde. Zum Aufbau der Anlagen empfehle ich diese Videos (Link, Link).
Mobilbetrieb (vom Fahrzeug aus)
Das Gerät wird hierbei meist mit einem Zigarettenanzünderstecker angeschlossen und eine Antenne ans Fahrzeug montiert. Ich benutze schon seit vielen Jahren eine einfache Magnetfußantenne. Das Antennekabel lege ich einfach in eine Ecke der geöffneten Seitentüre, was bisher immer problemlos funktioniert hat. Ich hatte noch nie Probleme mit der Haftung des Magneten auf dem Dach, ich versuche aber damit nicht schneller als 120km/h zu fahren. Bevor Ihr die Antenne auf das Dach setzt prüft die Magnetoberfläche, Büroklammern und andere magnetische Gegenstände, die dort haften, lassen die Antenne sonst schnell weg fliegen. Optimalerweise sollte die Antenne mittig auf dem Dach positioniert sein, was eine gleichmäßigere Rundumstrahlung ermöglicht. Ich montiere sie aber immer direkt neben der Tür, durch die ich das Antennenkabel führe. Eine Magnetfußantenne muss immer auf einer Metalloberfläche befestigt werden, sonst wird ihr SWR Wert extrem schlecht.
Portabelbetrieb (wenn man zu Fuß, oder mit dem Fahrrad unterwegs ist,)
Dafür kann man entweder Mobilgeräte oder Handfunkgeräte verwenden.
Ich nutze hauptsächlich den Portabelbetrieb und erzähle dazu gleich im Anschluss mehr.
Handfunkgeräte gibt es viele. Weit verbreitet und vielseitig ist das Midland Alan 42 Multi. Das bisher einzige Gerät mit SSB ist das Albrecht AE2990 AFS. Seit wenigen Tagen am Markt verfügbar ist das President Randy III, was über CTCSS Selektivruftöne verfügt. Wenn Du dich jetzt fragst, was man mit den CTCSS Tönen überhaupt anfangen soll: Man könnte einen eigenen Repeater in den Wald setzen, den man nur damit aufschalten kann. Schaut euch für die Handfunkgeräte auch mal die Stahlbandantennen an (auch Blatt-, knickbare oder Faltantenne gekannt). Da diese recht praktisch sind werden sie oft beim Militär verwendet. Ein weiterer wichtiger Punkt ist ein SWR-Meter, ohne diesen geht im Protabelbetrieb nichts. Wenn Ihr hauptsächlich unterwegs QRV sein wollt, kauft besser gleich ein Gerät mit eingebautem SWR-Meter.
Das "Manpack" ist eine spezielle Art Funkgerät, das sich an die militärischen Tornisterfunkgeräte anlehnt (wie z.B. das SEM70 oder RF-10). Es hat die Stromquelle, die Antenne und das Mikrofon bereits integriert. Der Kabelsalat und die vielen Anschlüsse, vor dem Betrieb, wie bei einem normalen Setup, entfallen. Im zivilen Bereich haben sich die Manpacks leider kaum durchgesetzt, da ich mir davon aber einige Vorteile verspreche, habe ich mir vor einer Weile das alte Pan Multitop 8012 mit dem "Portabel Set" gekauft.
Das Gerät hat den Nachteil, dass die Antenne nur schlecht gegen andere austauschbar ist und nicht sehr stabil am Gehäuse befestigt ist. Auch die Stromversorgung mit Alkaline AA Batterien funktioniert nicht optimal. Zu dem Gerät selber, ohne Aufstecksatz, muss man aber sagen, dass es recht gut ist. Es hat 80 Kanäle, eine sehr einfache Bedienung und vor allem eine sehr schnelle Scanfunktion (viele Geräte sind dabei viel zu langsam). Der Nachteil von solchen Geräten, wie meinem CRT2000H ist, dass man für fast alle Funktionen einen zusätzlichen Knopf drücken muss, um die Funktion erst auf den Drehregler zu legen. Das Multitop hat aber mehrere Drehregler und z.B. das Einstellen der Lautstärke oder der Rauschsperre geht mit einem Handgriff, ohne hinschauen zu müssen.
Heimstationen spielen für mich schon länger keine Rolle mehr, was auch an meiner Wohnsituation liegt. Und wer portabel funkt muss sich für ein Setup entscheiden. Das Funkgerät selber ist ja nur ein Teil, wichtiger ist aber alles drum herum. Ich selber habe mich die letzten Jahre für den Funkrucksack entschieden, anschließend kam eine Tasche des schweizer Militär, in dem ich mein CRT2000H samt Zubehör untergebracht habe. Davon abgesehen gibt es vor allem noch die "Go-Box" und das "Manpack" als portable Konzepte. Die Go-Boxen, die ich im Internet gesehen habe, haben mich aber nie überzeugt. Dagegen vermisse ich jedoch das SEM70 aus meiner Dienstzeit und die militärischen Manpacks faszinieren mich schon lange. Ich fahre regelmäßig zu Aussichtspunkten um etwas Funkbetrieb zu machen, oder nur etwas auszuprobieren. Und dass ich hierbei immer lange brauche, um QRV zu sein, nervt. Ich dachte mir, dass ein Manpack viele meiner Probleme lösen sollte. Zusätzlich wollte ich damit eine Möglichkeit, um mit älteren und einfacheren Geräten mehr anfangen zu können. Auch in der Krisenvorsorge kann ein Manpack schnell hilfreich sein. Bei vielen wohnen die Angehörigen weiter weg und man schafft es nur, sie von einem Hügel aus zu erreichen. Als meine Idee etwas konkreter wurde, war mir klar, dass ich damit nicht nur eine fertige Funklösung haben kann, sondern auch eine Basis, um vieles zu Testen und experimentieren zu können. Ich wollte keine fest verschraubte US-Munitionskiste, sondern einen modularen Rahmen, in den ich fast alles rein bauen kann.
Ich besitze übrigens seit kurzem einen CB-Funk Messplatz und habe daran, etwas ernüchtert festgestellt, dass alle meine Handfunkgeräte deutlich unter 4 Watt Sendeleistung liefern. Das war dann ein Grund mehr, mich auf die Manpack Lösung zu konzentrieren.
Alles steht und fällt mit der Stehwelle!
Eine gewöhnliche Mobilantenne benötigt eine Masse, was z.B. die Karosserie eines Pkw sein kann. Der CB-Funk ist, als Kurzwellenfunk, hierbei besonders anspruchsvoll. Ich wollte als Masse das Gehäuse selber verwenden, das ich aus Eisenprofilen bauen wollte. Diese bekommt man für etwa 1,8 Euro pro Stück im Baumarkt. Die Versuche es in meine Viper Slingbag einzubauen scheiterten, weil die Tasche für alle notwendigen Komponenten zu klein war. Aber irgendwann hatte ich einen passenden Rahmen zusammengeschraubt (Maße: 25x29x10cm). Dafür notwenig waren nur wenige Werkzeuge (Dremel mit Trennscheibe und eine Bohrmaschine für zusätzliche Löcher im Blech). Da mir schon vorher klar war, dass dieser Rahmen eigentlich als Masse zu klein ist, montierte ich zusätzlich ein Kabel daran, mit dem ich ein Masseableitung, bzw. eine Erdung vornehmen kann. Sollte der SWR zu schlecht sein, kann ich damit das Gehäuse z.B. mit einem Metallgeländer verbinden, oder mit einem Hering erden. Bedenken muss man dabei aber auch, dass die Richtung des Masseanschlusses die Ausbreitungsrichtung der Funkwellen beeinflussen kann. Wenn man z.B. eine Antenne hinten rechts am Pkw anbringt, ist die Hauptabstrahlrichtung nach vorne links, über die größte Masse. Wer damit etwas experimentiert und die Richtung seines Gesprächspartners kennt, kann auf diese Weise evtl. sogar eine Richtantenne improvisieren. Das würde mehr Reichweite bringen und einen besseren Abhörschutz.
Nachtrag: Ein Versuch mit meinem CB-Funk Messplatz ergab eine Steigerung der Feldstärke von ca. 10-20% in die Richtung und die Gegenrichtung des Massekabels. Seitlich war die Feldstärke geringer. Bedenkt hierbei, dass sich das nur auf genau mein Setup bezieht.
Auf den Videoclips könnt Ihr sehen, dass ich Euch bezüglich der Stehwelle keinen Unsinn erzähle. Weitere Clips findet Ihr HIER (flach auf einem Steintisch liegend ohne Erdung), HIER (auf Gras stehend ohne Erdung) und HIER (mit einer langen Antenne auf Gras stehend ohne Erdung).
Mein altes SEM 70 war sehr einfach in der Anwendung. Der Soldat stellt den Kanal ein und die große (4 Watt) oder kleine (0,4 Watt) Sendeleistung. Alles Andere macht das Gerät selber. Ein wichtiger Teil davon ist das automatische Antennenanpassteil. Als Soldat wusste ich zwar, dass dieses Gerät dort verbaut ist, aber nicht, was es genau macht. Das SEM70 hat einen großen Frequenzbereich, aber nur eine Antenne, die nur für eine einzige Frequenz wirklich gut funktioniert. Das Antennenanpassteil ist ein automatischer Antennentuner, das das Gerät vor der zurücklaufenden Strahlung schützt. Da ich mit der geringen Masse ebenfalls SWR Probleme haben würde, war mir klar, dass ich nicht nur einen SWR-Meter, sondern auch gleich einen Antennentuner (Matchbox) mit in das Manpack einbauen muss (ein Wattmeter ist auch mit drin). Dann kann man notfalls auch mit einem schlechten SWR funken, ohne dass dem Gerät etwas passiert. Zusätzlich wollte ich eine kompakte und einfach anzupassende Antenne montieren, was die Sirio Rambo S60/A geworden ist. Als weitere Option baute ich einen Anschluss für eine externe Drahtantenne mit ein.
Auf dem Foto unten könnt Ihr sehen, wie der Matcher auch den Betrieb bei einem schlechten SWR ermöglicht. Der SWR ist bei einer nicht anpassbaren Drahtantenne, auf Kanal 1, bei einem sehr schlechten Wert von 3,1 gewesen. Der Matcher bringt ihn auf etwa 1,2 runter. Gerade bei einer so hohen Sendeleistung von 30 Watt, wäre der Betrieb ohne Matcher gefährlich für das Funkgerät. Die Antenne lässt dann von den 30 Watt nur noch etwa 20 Watt raus, aber der Funkbetrieb geht so auch mit einem schlechten Setup. Ich will aber auch noch erwähnen, dass der Matcher nicht bei allen Antennen so wirksam ist, wie hier gezeigt.
Die Stromversorgung bildet ein Jumpstarter. Über Jumpstarter hab ich ja schon etwas geschrieben. Ich verwende sie gerne, weil sie sehr universell sind. Den Jumpstarter kann ich aus dem Manpack raus nehmen, habe ihn aber so montiert, dass er darin bleiben kann. Ich muss ihn auch nicht zum Laden daraus entnehmen. Ich habe derzeit den Suaoki T10 darin. Dieser Jumpstarter verwendet zum Laden einen veralteten 15v Rundstecker, was nicht ideal ist. Ich habe den EC-5 Stecker immer darin und habe einen zusätzlichen Strom-Hauptschalter am Manpack montiert. Zusätzlich einen USB-Steckplatz, für z.B. das Laden vom Handy. Und eine USB-Lampe steckt auch darin, um das Funkgerät in der Nacht beleuchten zu können. Es wäre aber absolut kein Problem, das ganze Manpack auf andere Akkus umzubauen. Die letzten Monate hatte ich mit dem Kauf gebrauchter CB-Funkgeräte mehr Glück als früher und fast alle Geräte funktionierten. Eigentlich wollte ich ein Midland Alan 77 mit 80 Kanälen FM und AM rein montieren. Da dieses Gerät im Laufe der vielen Versuche jedoch den Geist aufgegeben hat, habe ich jetzt nur noch ein DNT Formel 1 drin, mit 40 Kanälen FM.
Für Notfälle ist eine 30 Watt Verstärker mit im Manpack eingebaut (den ich selbstverständlich niemals benutzen würde, ohne dass ein rechtfertigender Notstand vorliegt....)
Mit der kurzen eingebauten Antenne hatte ich bisher schon ein paar QSOs, von etwa 10 bis 30 km. Ich muss ganz klar und ehrlich sagen, dass die Leistung nicht mit einem Mobilgerät im Pkw mithalten kann. Das wäre aber auch kaum zu erwarten, die Physik kann man ja schließlich nicht mit etwas grüner Sprühfarbe austrixen. Aber die Leistung des alten SEM70 wird von mein eigenbau Manpack weit übertroffen. Und mein Manpack übertrifft natürlich auch die Leistung von CB-Handfunkgeräten. Ich bin bisher aber leider noch nicht dazu gekommen, DX-Verbindungen mit dem Manpack aufzubauen (mit einer angeschlossenen Drahtantenne). Aber das ist sicher nur noch eine Frage der Zeit, ich habe es schließlich noch nicht so lange.
Was für weitere Optionen stehen mir mit dem Manpack offen?
Es bietet genug Platz für ein kompaktes Funkgerät und einen kompakten SWR-Meter und Antennentuner (wie ich es jetzt aktuell habe). Statt dessen könnte ich dort auch ein großes und modernes Gerät einbauen, dass bereits einen SWR-Meter integriert hat und ab Werk mehr Sendeleistung bietet (z.B. das CRT SS 9900 mit SSB). Seitlich wäre dann noch etwas Platz für einen Antennentuner.
Als weitere Alternative könnte man in das Gehäuse zwei Funkgeräte und zwei Antennen einbauen, ein CB-Funk und ein Dualbandgerät (wie z.B. das Retevis RT95 für das 70cm und 2m Band). Beachtet hierzu aber bitte die Rechtslage.
Was ist noch zu tun / Probleme mit dem Manpack:
Ich will Euch nicht vorenthalten, dass sich der grüne Lack negativ auf den SWR ausgewirkt hat. Offenbar wirkt er als Isolierung, wobei der gute Kontakt zum Untergrund entscheidend ist. Alleine durch das auslegen des Kabels für den Masseanschluss, bringe ich den SWR aber auf 1,5. Wenn ich das Kabel an einen Hering angeschlossen habe, geht er auf 1,2 runter. Ohne das ausgerollte Kabel ist er derzeit aber meist auf 2, was wirklich nicht gut ist. Ich werde den Lack daher auf der Unterseite bald wieder abschleifen. Sollte man so ein Manpack für die PMR oder Freenet Frequenzen bauen, sollte das Masseproblem wesentlich kleiner sein.
Auf der Oberseite habe ich den Antennenhalter und einen PL-Anschluss für eine Drahtantenne montiert. Ich wollte eigentlich einen Antennenumschalter mit in das Manpack montieren. Das verursachte aber zwei Probleme. Mein Umschalter verschlechterte den SWR und zusätzlich benötigte er wesentlich mehr Platz, wie ich gedacht hatte. Ich habe daher ganz unten im Manpack ein Verbindungsstück liegen, dass ich raus ziehen kann, das Antennenkabel abschrauben und eine alternative Antenne daran anschließen kann. Das funktioniert so erst mal ganz gut, der PL-Anschluss oben ist daher derzeit ungenutzt.
Ich will hier noch erwähnen, dass ich in der Testphase ein etwa 3m langes Antennenkabel im Manpack hatte, das ich erst zum Schluss meines Bastelprojektes kürzen wollte. Zusammengerollte Antennenkabel verursachen starke Störungen, weswegen ich es immer in einem Halbkreis um das Gerät ausgelegt habe (Video). Das war etwas aufwendig und lästig, hat aber für einen stabilen und guten SWR gesorgt.
Wenn ich mal über ein günstiges 80 Kanal Gerät laufe, werde ich dieses einbauen. Vor allem wenn in den Jahren 2023 und 2024 die Sonnenflecken auf ihrem Hoch sind, braucht man die Kanäle 41-80, für einen störungsfreien Kontakt mit deutschen Funkern.
Ich werde mir bei Gelegenheit eine masselose Antenne in das Manpack einbauen, die meine Sirio Rambo S60/A ersetzen wird.
Ich habe neulich einen militärischen Handapparat günstig gefunden. Derzeit kämpfe ich mich durch die Belegungen der Anschlüsse, um ihn daran anschließen zu können. Ich wollte eigentlich auch noch, als Alternativantenne, eine 3m lange militärische Klappantenne ran bauen. Diese Antenne hat sich aber leider als völlig unbrauchbar für das 11m Band erwiesen.
Eigentlich will ich das Manpack in eine SEM70 oder SEM35 Rückentrage einbauen. Aber ich frage mich, ob ich wirklich damit durch die Gegend wandern will? Langfristig werde ich das Gerät daher eher in einen passenden Rucksack stecken. Bedenkt hierzu, dass das SEM70 über Steckkontakte mit der Rückentrage verbunden ist. Ob dabei der Körper des Trägers, oder das Tragegestell selber als zusätzliche Masse wirkt, weiß ich nicht. Vielleicht werde ich das auch so ähnlich lösen. Vielleicht kann man auch in den Rucksack Kabel einbauen, die als zusätzliche Radiale / Masse dienen? Klar ist aber, man hat damit viel Potential für Experimente.
Versuchsaufbau mit hohem Antennenhalter, Midland Alan 77 Funkgerät und einem größeren Rahmen, in dem Sturmgepäck der NVA. Die Tasche ist wasserdicht gummiert, wodurch sie aber nach unten komplett isoliert, was wiederum SWR Probleme macht. Diesen Aufbau habe ich schnell wieder aufgegeben.
Der erste Versuchsaufbau der brauchbar funktioniert hat. Das Gehäuse war aber nur 20cm schmal, was für mein Setup zu klein war. Ich habe den Rahmen kurz darauf auf 25cm verbreitert. Die vielen PL-Stecker und Kabel benötigen mehr Platz, wie ich zuerst gedacht hatte.
Das hier links ist ein Setup, was sich für mich durchaus bewährt hat. Unten in der Plastikbox ist der Akku und darauf ist die Antenne montiert. Es funktioniert aber ausschließlich mit einer Masseableitung über ein Kabel (links im Bild). Hier habe ich es an die Schraube einer Sitzbank angeschlossen.
Mein Fazit zum dem Manpack:
Ich habe genau das was ich wollte. Ich kann das Gerät aus dem Kofferraum nehmen, zwei Schalter umlegen, die Antenne mit den Ringen anpassen und kann losfunken. Wenn ich mehr will, spanne ich mir dazu eine Drahtantenne auf und kann notfalls den Verstärker einschalten. Ja, es ist schwer (ca. 5,7 kg), aber es macht mir Spaß und ich kann damit, aus dem Rucksack raus, durch einen ganzen Landkreis funken. Ich bin absolut zufrieden und habe viel Spaß daran.
Nachtrag: Ich habe eine massefreie Albrecht GL-27 Antenne gekauft und an meinem Manpack montiert. Die Antenne ist bis 50 Watt belastbar für das Projekt ideal. Sie ist an dem schwarzen Antennenfuß zu erkennen, über dem sich die Montageschraube für den Strahler befindet. Der Strahler der Antenne ist übrigens aus Fiberglas. Ohne den PL-Anschluss, ist die Antenne ab dem Manpack 1,1m hoch. Mit einem kurzen Antennenkabel hatte ich immer (egal ob das Manpack nach unten isoliert war oder nicht) einen SWR von etwa 1,5. Nach dem ich ein etwa 40cm langes zusätzliches Stück Koaxialkabel angeschlossen hatte, verbesserte er sich auf 1,2. Die Länge des Antennenkabels spielt bei der GL-27 also eine relevante Rolle. Dieses, etwas zu lange, Kabel kann ich aber zusammengelegt in das Manpack stecken, ohne dass es Störungen gibt. Mit der Antenne hat sich das Masseproblem komplett erledigt und ich habe auch das Kabel zur Masseableitung entfernen können. Es ist auch möglich, auf dem Antennenfuß andere Strahler von normalen Mobilantennen zu montieren. Ich konnte bisher aber nur einige Versuche durchführen und habe noch keinen Funkbetrieb damit machen können. Ich besitze die GL-27 erst seit wenigen Tagen und werde Euch daher hier bald auch noch von der Praxis berichten.
Weder für Waffen noch für Funkgeräte mag ich Koffer zur Aufbewahrung. Diese sind immer sehr groß und mir im Alltag eher lästig. Daher hatte ich auch nie das Bedürfnis, mir einen Funkkoffer zu bauen, wie es viele tun. Ich hatte mein CRT200H Funkgerät bisher einfach im Rucksack liegen. Auf Dauer hat die Belastung dem Funkgerät aber nicht gut getan. Neulich konnte ich günstige Taschen der schweizer Armee bekommen, die für Entfernungsmesser vorgesehen waren. Als ich feststellte, dass ein Kfz-Verbandkasten dort perfekt rein passt, sägte ich mir einen davon zurecht und entfernte zwei Seiten davon. Dann schraubte ich den beiliegenden Halter für das Funkgerät darauf. Jetzt hatte ich noch ausreichend Platz in der Tasche für ein 10m langes Antennenkabel, das Mikrofon mit einem einfachen Halter aus einem Kunststoffprofil und 1-2 Powerbanks (Jumpstarter). Diese mag ich viel lieber als gewöhnliche Akkus, weil sie für weit mehr als nur das Funken nützlich sind.
Um meinen 10m GFK Mast aufzustellen habe ich zwei L-förmige Profile, eines aus Kunststoff und eines aus Stahl. Diese kann ich beim Aufstellen verlängert zusammen schrauben. Das Stahlprofil schlage ich mit einem Fäustel in die Erde. Auf 1,5m habe ich eine Abspannung. Bei schwachem Wind hält das den Mast. Wenn ich es stabiler aufstellen will, habe ich zusätzlich eine Schlauchschelle am Mast, mit der ich auf ca. 6m eine weitere Abspannung machen kann. Zum Aufstellen benötige ich etwa 15 Minuten. Die Möglichkeit eine 10m hohe Antenne einfach aus dem Rucksack heraus an jedem Platz aufstellen zu können, hebt den portablen CB-Funk auf eine ganz neue Ebene und macht viel Freude. Sollte ich das Gerät doch wieder im Rucksack haben wollen, werde ich mir einen ähnlichen Kunststoffrahmen in meinen Funkrucksack einbauen.
Zu aller erst will ich die vermutlich neueste Art der Stromversorgung vorstellen, die ich schon einige Monate verwende und mit der ich gute Erfahrungen gemacht habe, dem "Jumpstarter". Die Idee dazu habe ich von dem sehr empfehlenswerten Youtubekanal "Taunus Ranger". Ich besitze mittlerweile übrigens auch die Suaoki U27 Powerbank mit 92,5Wh auf dem Foto unten) und zwei weitere (Suaoki T10). Ich bevorzuge die Jumpstarter weil sie sehr vielseitig sind und auch für anderes verwendet werden können.
Die Jumpstarter sind spezielle Powerbanks, die über einen 12v Anschluss verfügen, um Autos notfalls starten zu können (was bei mir übrigens auch sehr gut funktioniert hat). Diese 12v Anschlüsse sind fast immer für "EC5" Stecker vorgesehen und liefern eine hohe Amperzahl, was auch leistungsfähige Funkgeräte versorgen kann. So gut meine Suaoki Jumpstarter sind, liefert der CJS03 keine 12 oder 13v, sondern etwas über 16v. Und das ist für manche Funkgeräte schon zu viel. Achtet beim Kauf also besser darauf, dass diese Angabe stimmt. Die anderen die ich besitze funktionieren einwandfrei.
Ich hatte an mein Funkgerät einen Zigarettenanzünderstecker montiert, was den Vorteil hat, dass ich es im Auto anstecken kann, und mit einem Adapter auch am Jump Starter. Aber Zigarettenanzünderstecker sind meist auch hinsichtlich der Ampere beschränkt und für starke Funkgeräte eher nicht das Mittel der Wahl. Da EC5 Stecker viel mehr Strom durchlassen, habe ich inzwischen diese montiert und kann mein Gerät ohne Adapter direkt in die Powerbank stecken. Für den Betrieb im Auto habe ich mir einen Adapter gebaut.
Nachtrag: Es hat sich im Lauf der letzten Jahre gezeigt, dass einige Jumpstarter Probleme machen. Mein Suaoki CJS03 hat sich neulich aufgebläht und ist kaputt. Und das Modell CY-07 eines Freundes, hat sofort beim Einstecken jede Sicherung durchgebrannt und dann sogar sein Funkgerät kaputt gemacht. Sollte ich mir einen weiteren Jumpstarter kaufen, werde ich ihn erst mal mit zwei hintereinander liegenden Sicherungen am Stromkabel testen, bevor ich mich auf ihn verlasse. Meine große Suaoki U27 funktioniert immer noch einwandfrei und ist für mich ideal.
Es gibt wasserdichte Powerbanks für Fahrrad Lampen, in denen die weit verbreiteten 18650 Akkus eingelegt werden (Link, Link). Manche davon liefern 12v und sollen etwa 2A bringen. Wenn man mehrer davon paralell schaltet, bekommt man vielleicht genug Ampere für sein Funkgerät. Der Vorteil davon wäre, dass man einzelne defekte Akkus tauschen kann und sie auch zum Aufladen von Verbrauchern über USB verwenden kann. Ich habe damit bisher aber noch gar keine Erfahrung.
Sollt man eine Powerbank mit zwei USB-Anschlüssen haben, kann man evtl. auch durch zwei paralelle Anschlüsse ein 4 Watt Funkgerät damit betreiben. Versucht habe ich das selber bisher noch nicht.
Ein Batteriehalter kann auch eine sehr einfache und günstige Möglichkeit sein Funkgeräte zu betreiben. Das funktioniert aber nur bei schwächeren Geräten und eher mittelmäßig. Ich würde dann dazu raten z.B. zwei 10er AA-Batteriehalter parallel zu schalten. Wenn die Halter über Schalter verfügen ist das auch von Vorteil (das hat mir bei meinen sehr billigen immer gefehlt). Mit einfachen Lüsterklemmen sind diese schnell und ohne Löten ans Gerät angeschlossen.
Eher sinnvoll sind 12v Lithium Akkus, die man bei Ebay bekommt. Diese sind klein, leicht und leistungsfähig. Auch möglich sind Motorrad oder Blei-Gel Batterien. Ich habe mit beidem aber bisher wenig Erfahrung. Bedenkt auch, dass diese etwa 5kg wiegen.
Die Powerstation ist eine sehr leistungsfähige Möglichkeit der Stromversorgung. Meine eigene hat eine Blei-Gel Batterie eingebaut und ist daher billiger und wesentlich weniger leistungsfähig, als die modernen mit Lithiumakkus. Wenn man zu Fuß unterwegs ist werden Powerstations meist zu groß sein. Beachtet aber auch bei ihnen unbedingt, ob sie genug Ampere für euer Gerät liefern.
Die angeblichen 10A auf meiner scheinen nicht wirklich zu stimmen. Wenn ich die Blei-Gel Batterie aus meiner Powerstation ausbaue und das Funkgerät direkt daran anschließe, leistet es mehr.
Hier links hatte ich mal einen Zigarettenanzünderstecker an die Blei-Gel Batterie angeschlossen. Das hat einwandfrei funktioniert.
Notfunk ist ein Begriff, der von der Aufgabe der Amateurfunker stammt, sich im Katastrophenfall an der öffentlichen Kommunikation zu beteiligen (§2 Absatz 2 AFuG). Einen sehr guten und ausführlichen Bericht dazu findet Ihr HIER. Ein gegenteiliges und ebenfalls interessantes Video ist HIER. Einige Amateurfunker sind sogar organisatorisch an das THW angebunden. Der Begriff Notfunk wird aber auch im CB-Funk von denjenigen verwendet, die damit eine Kommunikationsmöglichkeit für Krisenfälle suchen.
Man kann sein Funkgerät, wie oben zu sehen, in den Rucksack stecken. Dann kann man es besser bedienen, wie wenn es flach liegt. Und am Rucksack selber kann man auch das Paracord, zum Abspannen der Antenne, befestigen. Im professionellen Bereich werden meist Funkkoffer verwendet, in denen alle notwendige Ausrüstung drin ist. Für die private Krisenvorsorge ist vermutlich ein entsprechender Rucksack besser geeignet.
Meinen Funkrucksack habe ich mir nicht zusammengestellt, weil ich die optimale Krisenvorsorge haben wollte, sondern weil er mir schlichtweg für das Funkhobby sinnvoll erschien. Eine weitere derartige Möglichkeit sind Funkkoffer, in die alle notwendigen Dinge fest eingebaut werden. Diese werden oft in Peliboxen oder Munitionskisten eingebaut. Ich mag Koffer für derartige Verwendungen meist nicht, weil sie groß und schwer sind.
Meine treuen Leser werden wissen, dass ich A5 Schreibmappen mag. Bereits als Soldat habe ich sie viel verwendet und in meiner Jugend hatte ich ähnliche Kartentaschen vom Militär aus Leder. Ich will einfach alle notwendigen Unterlagen mit einem Griff parat haben. In meiner Miltec Schreibmappe habe ich z.B. die ausgedruckte Allgemeinverfügung, die ihr weiter unten runter laden könnt, Karten mit Funkrelais, Bedienungsanleitungen (z.B. mein neues CRT2000H ist etwas kompliziert in der Anwendung), das RST-System, die Taschenkarte Fernmeldedienst aller Truppen, usw... Mit so einer Schreibmappe kann man auch sofort die Rufzeichen anderer Funker mitschreiben. Die Schreibmappe habe ich beim Funken aufgeschlagen neben mir liegen. Ich notiere immer Datum, mein Standort und Rufzeichen und Standort der erreichten Funkstationen. Auch im CB-Funk wird inzwischen gelegentlich der QTH-Locator verwendet.
Man muss klar festhalten, dass man eine gebrauchte und komplette CB-Funk Grundausrüstung bei Ebay, Ebay Kleinanzeigen, oder auf dem Flohmarkt, bereits für unter 40 Euro bekommt. Anleitungen zum Bau von Drahtantennen gibt es auch im Internet. Aber, ich habe mir im Laufe der letzten 12 Monate 3 CB-Funkgeräte und 2 Verstärker bei Ebay und Ebay Kleinanzeigen, für jeweils etwa 10-30 Euro, gekauft. Nichts davon hat funktioniert. Mein Rat ist daher eindeutig, sich für den Anfang lieber ein kleines Albrecht AE6110 oder ein Team MiniCom, für jeweils etwa 60 Euro Neupreis zu kaufen. Obwohl es echt tolle alte Funkgeräte gibt, ich habe es aufgegeben mir gebrauchte Geräte im Internet zu kaufen. Eine bessere Option ist, sie auf Ebay Kleinanzeigen zu suchen und sie beim Verkäufer, vor dem Kauf, zu testen.
Ich habe recht lange gezögert, welches moderne Funkgerät ich mir kaufen will. Ich wollte die Möglichkeit einer hohen Sendeleistung, ohne extra Verstärker. Ich wollte auch eine CTCSS Funktion haben, weil man damit in der Schweiz Gateways nutzen kann. Ich wollte ein Funkgerät, das ich ohne rechtliche Bedenken mit ins Ausland nehmen kann. Und eigentlich wollte ich auch die Modulationsart SSB haben. Da der Funkverkehr in SSB aber noch recht selten ist und alles zusammen nur schwer bzw. sehr teuer möglich ist, habe ich mich für das CRT2000H entschieden, was kein SSB hat. Aber die Funktionen dieses Gerätes sind derart umfangreich, dass ich sie wirklich nicht alle hier auflisten will. Es ist mit einigen anderen Funkgeräten verwandt (Team Expert 1, Midland M30 oder dem Retevis RT95 Dualbandgerät).
Vorteile und Funktionen des CRT2000H: Es besitzt einen eingebauten SWR- und Wattmeter. Es macht wirklich wesentlich mehr Spaß, wenn man die Antenne direkt ans Gerät anschließen kann, ohne weitere Zusatzgeräte. Es besitzt eine Zweikanalüberwachung. Mit einer Tastenkombination kann es, wenn es vorher modifiziert wurde, auf 4, 10 und 40 Watt Sendeleistung geschaltet werden. Es ist recht kompakt und leicht. Es gibt sofort eine deutliche Fehlermeldung, bei zu schlechtem SWR Wert, oder Stromfluss. Es zeigt auf dem Display immer die Stärke der Stromquelle an. Die Funktionen können so auf die Tasten programmiert werden, wie man es haben möchte. Es kann mit einer Tastenkombination auf die unterschiedlichen Ländernormen umgeschaltet werden (z.B. 80 Kanäle für Deutschland und 40 Kanäle für die Schweiz).
Nachteile: Es funktioniert nicht mit den 15v, die meine kleine Suaoki Powerbank liefert. Mit meiner neueren und wesentlich größeren Suaoki U27 Powerbank funktioniert es problemlos. Die Scanfunktion ist recht langsam. Zur Bedienung muss man viele Funktionen erst mit dem entsprechenden Knopf auf den Drehregler schalten. Es ist allgemein komplizierter als andere Funkgeräte. Durch die hohe Sendeleistung benötigt es auch wesentlich mehr Strom (ca. 10-12 Ampere). Das können einige Stromquellen nicht liefern. Aber unterm Strich bin ich sehr froh mit meiner Gerätewahl und kann es bedenkenlos weiterempfehlen.
Nachtrag von 03/2021: Ich habe mein Gerät mittlerweile seit über einem Jahr und kann mir immer noch, für meine Verwendung, kein besseres Gerät vorstellen.
Vergesst am besten die Nutzung der "Notrufkanäle" 9 und 19, die überall propagiert wird. Denn diese werden von niemandem abgehört (außer von Lkw Fahrern vielleicht). Auch von anderen CB Funkern nicht. Sinnvoller ist es vermutlich im Notfall jemanden auf einem der Anrufkanäle zu erreichen, bzw. schlichtweg mit der Scanfunktion nach anderen Funkern zu suchen. In der Schweiz gibt es übrigens ein 2m System zur alarmierung der Rega (Rettungsflieger), das flächendeckend funktionieren soll. Irgendwie erscheint es mir so, als ob in der Schweiz vieles besser läuft.
Die Reichweite einer Funkverbindung hängt von vielen Faktoren ab. Vor allem auch von der eigenen Position. Der CB-Funk ist eine lizenzfreie Jedermannsanwendung, weil er auf bestimmte Kanäle und eine geringe Sendeleistung beschränkt ist. Somit ist die Gefahr recht gering, dass es durch Laien zu Störungen von anderen Funkteilnehmern kommt. Ich würde die übliche und zuverlässige Reichweite einer CB-Funkstation mit 4 Watt auf etwa 10km schätzen. Wenn man eine gute Antenne an einer hohen Position verwendet kann sich das auch vervielfachen.
Egal wie viel Sendeleistung man hat, zuverlässig kommt man damit nie über etwa 80km. Denn dann entfernt sich die Bodenwelle, wegen der Erdkrümmung, von der Oberfläche. Weitere Entfernungen sind nur über die Raumwelle möglich, wobei die Funkwellen an der Ionosphäre ("Kenelly-Heaviside Schicht") und der Erdoberfläche reflektiert werden und im Zickzack um die Erde gehen (Video). Hierbei ist dann viel Zufall im Spiel. Die Funkverbindungen über die Raumwelle nennt man auch "DX-Verbindung". Wie hoch die Chancen auf diese Verbindungen sind, hängt vom "Funkwetter" ab.
Oben seht ihr eine derartige Vorhersage (Quelle). Der SFI muss für DX-Verbindungen möglichst hoch sein (ca. 60 -300) und K möglichst gering. Rechts findet Ihr auch noch die Bedingungen für die einzelnen Bänder (CB-Funk ist im 11m Band). Man muss auch bedenken, dass sich zwischen der Reichweite der Bodenwelle und der von der Raumwelle eine tote Zone befindet, in der man niemanden erreicht. Wenn man eine zuverlässige Verbindung über 80km will, braucht man Relaisstationen dazwischen, oder ein Netzwerk mit mehreren Funkstationen. Denn andere Funkstationen können ggf. die eigene tote Zone erreichen.
Nachtrag von 03/2021: Ich konnte neulich auf einem Berg (etwa 1000m NN) eine 120km lange Verbindung, zu einem anderen Berg, mit 4 Watt Sendeleistung erzeugen. Das war meine bisher längste Verbindung über die Bodenwelle. Von einem niedrigeren Standort aus ist so etwas nicht möglich. (Video einer DX-Verbindung nach England).
Wer sich über die rechtlichen Vorschriften zum CB-Funk informieren will, sollte erst mal die "Allgemeinzuteilung" lesen. Da steht fast alles Wichtige drin. Welche Frequenzen mit welchen Modulationsarten und welcher Sendeleistung genutzt werden dürfen, welche Beschränkungen in Grenzgebieten gelten usw... Aus dieser Allgemeinzuteilung geht auch hervor, dass für diesen "Jedermannsfunk" nur Funkgeräte verwendet werden dürfen, die gewissen Vorgaben entsprechen. Ausgeschlossen ist damit, dass Amateurfunkgeräte von Jedermann auf den CB Frequenzen verwendet werden. Und Amateurfunker dürfen nicht mit höherer Sendeleistung im CB Bereich unterwegs sein
Früher mussten alle CB-Funkgeräte eine gültige Bauartzulassung haben. Hier seht Ihr unterschiedliche Typenschilder von alten Geräten. In der Allgemeinzuteilung äußert die Bundesnetzagentur, dass Ihrer Rechtsmeinung nach auch CB-Funkgeräte für den Jedermannsfunk verwendet werden können die der EU Richtlinie 2014/53 entsprechen. Und das wiederum bedeutet, dass die Geräte dem "Funkanlagengesetz" (FUaG) entsprechen müssen. Dieses Gesetz regelt wie Funkgeräte auf den Markt gebracht werden dürfen und beinhaltet hauptsächlich Vorschriften für Hersteller und Händler. Vor allem ist es nicht auf Amateurfunkgeräte anzuwenden. Endkunden haben mit dem Gesetz eigentlich nichts zu tun. Das Gesetz ist aber ausschlaggebend dafür, dass man am Markt entweder konforme CB-Funkgeräte bekommt, oder Amateurfunkgeräte. Am Markt gibt es z.B. keine CB-Funkgeräte mit 20 Watt Sendeleistung ("Exportgeräte"), denn diese würden vom Gesetz erfasst und dürften nicht verkauft werden. Alle umschaltbaren Geräte, wie mein CRT2000H können erst nach einem Hardware Eingriff umgeschaltet werden (dafür muss z.B. ein spezieller Draht durchtrennt werden). Neu gekauften Geräten liegt immer eine Konformitätsbescheinigung bei, dass das Gerät allen gesetzlichen Vorgaben entspricht. Ich selber habe diese Bescheinigung immer in meiner Schreibmappe im Funkrucksack liegen. Sollte bei einer Polizei- oder Zollkontrolle eine Nachfrage dazu kommen, kann ich so schnell beweisen, dass es sich nur um ein erlaubnisfrei zu betreibendes CB-Funkgerät handelt. Auch mein Rufzeichen habe ich dort ausgedruckt beiliegen, was ein schlüssiges Gesamtbild ergibt.
Wichtiger für die Funker ist das Telekommunikationsgesetz TKG. In den §§ 55 und 60 sind die Frequenzzuteilungen geregelt. Und in den Sanktionen, im §149 Nr. 10, ist geregelt, dass die Benutzung einer Frequenz ohne Erlaubnis verboten ist und in Nr. 12, dass Verstöße gegen die Zuteilungen verboten sind. Beides stellt eine Ordnungswidrigkeit dar.
Kaum ein CB-Funker hält sich an die gesetzlich vorgeschriebene Beschränkung auf 4 Watt Sendeleistung. Früher wurden daher viele Verstärker benutzt. Sie benötigen eine extra Stromversorgung und werden zwischen Funkgerät und Antenne geschlossen. Zum Portabelbetrieb sind sie zu kompliziert und kaum brauchbar. In den letzten Jahren hat sich aber beim CB-Funk einiges geändert. Einige Geräte können für unterschiedliche Zwecke einfach umprogrammiert werden. So werden baugleiche Geräte z.B. als CB- und Amateurfunkgerät verkauft. Sie können dann oft mit einer Tastenkombinationen umgeschaltet werden. Derartige "Dual Use" Geräte schaffen mit diesen "Modifikationen" etwa 15-50 Watt Sendeleistung.
HIER seht Ihr nachgestellt, wie sich die Bundesnetzagentur Ihre Arbeit wünscht. Schnell, sofort einsatzbereit und für Notfälle da. Dieser Echteinsatz zeichnet aber ein etwas anderes Bild. Und ich gehe auch davon aus, dass von einer Störungsmeldung, bis zum Ausrücken meist eher Wochen, und nicht Minuten, vergehen (das sind aber alles nur meine Vermutungen, ich hatte noch nie mit der BnetzA zu tun, Ich habe sie noch nie gesehen, ich habe noch nie von der Arbeit des Funkentstördienstes in der Presse gelesen).
Foto links: Das Kurzwellenfunkgerät FS-5000 des "P26" (es wurden auch wenige bei der Bundeswehr eingesetzt). Die Agenten hätte im Falle einer russischen Besetzung der Schweiz Kontakt zum Reduit, einer Exilregierung oder befreundeten Staaten halten können. Das Gerät verschlüsselt Textnachrichten und schickt sie in weniger als einer Sekunde als Datenpaket weg. Es ist praktisch nicht abhörbar und kann auch auf CW und SSB Sprechfunk senden.
Die Reichweite der 30 Watt Sendeleistung werden unterschiedlich angegeben, mit etwa 1500km bis über 6000km. Es könnte sogar auf den CB-Kanälen funken. Sehr interessant daran ist auch, dass es an ein Versteck gebracht und dort autonom senden und empfangen konnte, ohne dass der Agent dabei anwesend sein musste. Heutzutage kommunizieren Agenten ziemlich langweilig mit ihren Führungsoffizieren über das Internet.
Foto : Schweizer Peilgerät P 780. Es wurde unter der Kleidung versteckt und diente dem Aufspüren von Agentensendern im urbanen Raum.
Mit dem Portabelbetrieb von CB-Funk, mit Drahtantennen, einer hohen Position, einem Akku usw. kann man bis ins Ausland funken. Diese Art des Funkens erinnert doch sehr an den militärischen Kurzwellenfunk der Fernspäher, Fallschirmjäger und den Agentenfunk des kalten Krieges (mit dem FS-5000 oder HRM-7000 Funkgerät). Ich finde diesen Vergleich sehr interessant. Leider gibt es bisher keine fertigen Geräte zum Verschicken von Textnachrichten über CB Funk. Diese Nachrichten könnte man nämlich recht einfach verschlüsseln und hätte eine extrem hohe Abhör- Informationssicherheit.
Foto: Materialaufzug zu einem der geheimen Lager der Stay Behind Organisation P26. Etwas dazu erzähle ich bei meinem Bericht über die Stay Behind Pistole H&K VP70.
Was man sich 1969 dabei gedacht hat, so coole Spionageausrüstung in Baby-blau herzustellen, weiß ich wirklich nicht? Aber nur drei Jahre später mussten die Polizisten in einer genau so babyblauen Polizeiuniform zur Olympiade in München. Eine Zeitzeugin meinte mal zu mir, "dass man das damals schick fand"!? Vermutlich ist das ähnlich, wie man seit einigen Jahren Männern rosa Hemden andrehen will und diese Farbe dann "Lachs" nennt... Die Menschen müssen damals sowieso ziemlich seltsam drauf gewesen sein. Obwohl es erst wenige Jahre zuvor mehrere Terroranschläge in München gegeben hat, waren die Polizisten auf dem Olympiagelände unbewaffnet.... Die Folgen waren furchtbar und repräsentieren den vermutlich schlechtesten und schlimmsten Polizeieinsatz in West-Deutschland.
Bei den Rodungsarbeiten im Hambacher Forst wurde dieses russische Spionage Kurzwellenfunkgerät gefunden. Solche Erddepots mit Funkgeräten sind immer mal wieder in Deutschland gefunden worden, wobei einige davon mit Sprengfallen gesichert waren.
Quelle: https://www.ksta.de/region/rhein-erft/kerpen/russisches-funkgeraet-gefunden-was-spione-im-hambacher-forst-zu-schaffen-hatten-36203270