Teil 4:
-Verhalten bei einem Kernwaffen Einsatz
-Improvisierte Schutzausrüstung
-Eine improvisierte Gasmaske?
-Der improvisierte Schutzraum
-Man wird auf der Flucht von einer Kernwaffe überrascht
-Die improvisierte Entstrahlung
-Jodtabletten bei einem Reaktorunfall
Disclaimer: Jeder ist selber für sein Handeln verantwortlich und ich übernehme keine Haftung!
Meine Berichte über den Schutz vor ABC-Gefahren (Teil-1, Teil-2 und Teil-3) habe ich schon vor einer ganzen Weile geschrieben und sie immer wieder überarbeitet. Da uns Russland vor einigen Tagen den Krieg erklärt hat und sich ernst zu nehmende Gefahren durch radioaktive Strahlung ergeben haben, wurde es Zeit diesen Teil-4 zu schreiben. Auf einen Bereich bin ich bisher nämlich noch nicht eingegangen, das Improvisieren im Bereich des ABC-Schutz und den Selbstschutz mit minimalen Mitteln. Durch die letzten 30 Jahre, in denen wir uns in Frieden zurück lehnen konnten, ist leider viel Bewusstsein und Wissen um den ABC-Schutz verloren gegangen. Manche werfen mir jetzt vielleicht vor, dass ich damit "Panik" verbreiten würde. Aber das sind genau die selben Menschen, die in den letzten Jahrzehnten unseren Zivilschutz aufgelöst und unsere Streitkräfte in die Handlungsunfähigkeit getrieben haben. Was derartige Leute von sich geben, kann mir ja recht egal sein. In Wirklichkeit sorgen nämlich Gefahren, die man nicht versteht, für falsche Reaktionen und Panik. Also nein, ich verbreite keine "Panik", sondern ich betreibe Aufklärung.
Einfach gestrickt Mitmenschen behaupten immer, dass im Atomkrieg kein Schutz möglich wäre. Natürlich ist jeder im Zentrum einer Kernwaffenexplosion sofort Tod, aber die Randbereiche, in der die Folgen geringer sind, sind riesen groß! Und genau dort kann das nötig Wissen über Leben und Tod entscheiden. Bei der behördlichen Eigensicherung sagt man immer: "Überleben ist kein Zufall". Schutzmasken, Geigerzähler und Jodtabletten werde gerade überall weg gekauft. Wenn man noch etwas bekommt, haben sich die Preise meist schon verdoppelt. Das Entscheidende ist aber, dass man sehr Vieles in diesem Bereich improvisieren kann. Um sich zu schützen braucht man hierbei vor allem das nötige Wissen und Bewusstsein dafür. Und genau das will ich hier erklären.
Durch den Ukraine Krieg gibt es eine ganze Reihe unterschiedlicher nuklearer Gefahren, es können z.B. Kernkraftwerke, Brennelementlager oder Forschungsanlagen durch Kriegshandlungen beschädigt werden. Es besteht aber auch tatsächlich wieder die Gefahr vom Nuklearwaffeneinsatz (taktische Waffen in der Ukraine und strategische in ganz Europa). Und auch die Gefahr von geheimdienstlichen Anschlägen mit nuklearen Waffen besteht wieder (z.B. schmutzige Bomben). Zweifellos halte auch ich einen Kernwaffeneinsatz für wenig wahrscheinlich. Aber ich will mich nicht auf einen russischen Präsidenten verlassen, dem Menschenleben egal sind, der von morgens bis abends Lügen erzählt und solche Minderwertigkeitskomplexe hat, dass er sein Gesicht mit Botox behandeln lässt. Und von allem dem abgesehen, reicht auch ein Missverständnis, ein durchgeknallter Offizier, oder sonst etwas, um eine Nuklearwaffe zu zünden. Ich erinnere mich noch gut an ein Interview mit russischen Raketentruppen, das ich etwa 1996 gesehen habe. Der Soldat erzählte, wie sie früher aus reiner Langeweile die Schaltkreise ihrer ICBM überbrückt haben, um auszuprobieren, ob sie die Sicherheitsschaltungen überwinden können. Eine Armee, die zu doof ist, einen Blitzkrieg ohne Tanklaster und Lebensmittelrationen führen zu wollen, kann vermutlich auch nicht sonderlich gut für die Sicherheit ihrer Kernwaffen sorgen. Da sorge lieber ich vor.
Wenn man den Lichtblitz einer Kernwaffe sieht, muss man sich so schnell wie möglich hinter eine Deckung werfen. Alles was einen mit Schatten bedeckt, schützt vor der Hitze und der Anfangsstrahlung. Über "Duck an Cover" hat unsere überhebliche Wohlstandspresse schon ausführlich in den letzten Jahrzehnten gelästert und sie sogar verurteilt. Aber jeder Japaner, der die Atombombenabwürfe erlebt hat, hätte garantiert nicht darüber gelästert. Es erlitten nämlich tausende Menschen Verbrennungen, von denen viele vermeidbar gewesen wären. Und jede Sekunde, die man stehen bleibt, kann diese Verbrennungen verursachen. Jede Sekunde kann einem auch fehlen, um sich vor den umherfliegenden Trümmern zu schützen. Das Aufsetzen der Schutzmaske muss in diesem Moment hinten anstehen, Deckung geht vor. Der Lichtblitz leuchtet übrigens je nach Detonationsstärke unterschiedlich, zwischen ein und zwanzig Sekunden. Wenn man die Sekunden mitzählt, weiß man später sogar, wenn man eine ABC-Auswertaustattung hat, wie stark die Kernwaffe war. Sollte man es sogar noch schaffen, die Sekunden zwischen Lichtblitz und Donner zu zählen und mal 0,4 zu nehmen, weiß man auch seine Entfernung zum Nullpunkt.
Wenn die Druck- und Sogphase durchgezogen sind, darf man auf keinen Fall gleich aus der Deckung aufstehen. Die Anfangsstrahlung wirkt etwa eine Minute lang. Und diese Zeit muss man weiter in der Deckung verbringen. In der Literatur wird sogar von 90 Sekunden gesprochen, die man in Deckung bleiben soll.
Es bringt einem nichts, wenn man vorschnell Verletzten zu Hilfe eilt, und dann zwei Wochen später selber an der Strahlenkrankheit stirbt. Die wichtigsten Symptome für die Strahlenkrankheit sind: Erbrechen, Übelkeit, Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme, Erschöpfung und Hypotonie. Über die Strahlenkrankheit sollte man vor allem eines wissen, sie kennzeichnet oft eine symptomfreie Phase. In dieser Zeit geht es dem Betroffenen deutlich besser. Diese Phase ist jedoch nicht von Dauer und der Zustand wird sich wieder verschlechtern. Vor allem bei sehr schweren und schnell tödlichen Verläufen, gibt es die Latenzperiode aber nicht.
Nach den 1-2 Minuten sollte man unbedingt Schutzkleidung und eine Schutzmaske anlegen. Es gilt jede Verstrahlung, Kontamination und Inkorporation zu vermeiden. Und dann kommt ein
sehr entscheidender Moment. Man muss den Gefahrenbereich, entgegen der Windrichtung, verlassen.
In militärischen Büchern steht das nicht drin, weil sie die Soldaten zum Weiterkämpfen anleiten sollen. Es ist natürlich fraglich, ob man die Windrichtung in diesem Moment überhaupt erkennen kann? Aber es nützt einem logischer Weise wenig, wenn man sich vom Nullpunkt mit einem langen Fußmarsch entfernt und dann feststellt, dass man genau im Bereich des Fallout gelandet ist. Der größte Teil des Fallout fällt etwa 30 min bis zu 24h nach der Detonation auf die Erde. Der Gefahrenbereich kann von 10km bis zu 100km weit reichen, wobei auch das nur grobe Richtwerte sind.
Wie Ihr aus meinem Teil-1 hoffentlich schon wisst, ist die Rückstandstrahlung kurz nach der Detonation am stärksten. Sie nimmt rapide ab, was bedeutet, dass man aus dem verstrahlten Bereich so schnell wie möglich raus muss. Jede Stunde, die man dort verbringt, kann einen das Leben kosten, vor allem weil die Strahlung am Anfang so hoch ist. Und jeder Meter, dem man sich vom Bereich des Fallout entfernt, kann einem das Überleben sichern. Es gilt: Marschieren, so weit die Füße tragen. Es spielt dabei eine untergeordnete Rolle, in welcher Richtung das ursprüngliche Ziel liegt. Sollte der Fallout auf einen nieder regnen, muss man sich sofort in einen Schutzraum begeben und die Flucht abbrechen. Während der Flucht vom Detonationsort sollte man das Wetter gut beobachten und, je nach Möglichkeit, bereits Warnungen vom Rundfunk hören. Im Kalten Krieg hatten wir die Warnämter, die sofort dafür die entsprechenden Wetterberichte ausgewertet hätten. In den Warnamt Bunkern steht heute aber niemand mehr für derartige Fälle zur Verfügung, dort wird nur noch Paintball gespielt, oder "medizinisches" Marihuana für dumm gekiffte Menschen angebaut. Die meisten Marihuana Rezepte werden übrigens nicht für eine medizinische Notwendigkeit ausgestellt, sondern nur zum Spaß. Aber wer diese Tatsache öffentlich thematisiert, der wird mit Hass überschüttet. Daher traut sich auch die Presse nicht differenziert an das Thema ran. Aber da ich einen unabhängigen und werbefreien Blog betreibe, sage ich diesbezüglich gerne meine Meinung. Ein paar mehr Hassmails von Drogensüchtigen sind mir schließlich egal.
Sollte man die Detonation nicht mitbekommen haben, weil man z.B. keinen Rundfunk empfangen konnte und sich in einem Schutzraum aufgehalten hat, ist der Fallout ein gutes Indiz für radioaktiven Niederschlag. Dieser kommt als körniger Staub vom Himmel. In größerer Entfernung kann der Staub aber auch so fein sein, dass man ihn überhaupt nicht sieht, oder als Regen runter kommen.
Radioaktivität kann man nicht fühlen, schmecken, sehen oder riechen. Man kann sie nur mit einem Geigerzähler messen. Und diesen kann man nicht improvisieren, man muss ihn rechtzeitig angeschafft haben. Ich gehe schon beim Teil-1 etwas auf die unterschiedlichen Geräte ein. Für den Selbstschutz halte ich kleine, einfache und batteriebetriebene Geräte für die Sinnvollsten. Die meisten derartigen Geigerzähler sind bisher aus Russland gekommen, z.B. von Radex oder Soeks. Diese werden jetzt wohl nicht mehr am Markt verfügbar sein. Und die Preise für Geigerzähler haben sich in den letzten Tagen teilweise vervielfacht.
Wenn jemand eine Stereoanlage haben will, geht er in ein Geschäft und kauft sie. Die private Krisenvorsorgen hat aber das Problem, dass man Dinge immer vorher kaufen und einlagern muss. Im Notfall sind die jeweiligen Gegenständen in den Geschäften nämlich sofort leer gekauft. Beispiele dafür, aus der Vergangenheit, gibt es jede Menge.
Die Schutzmaske ist der grundlegenste Ausrüstungsgegenstand für den ABC-Schutz. Da es im Falle einer nuklearen Katastophe aber tausende Menschen ohne ABC-Schutzmaske geben wird, muss man wissen, wie man diese improvisieren kann. Beim Schutz vor radioaktiven Stoffen geht das sogar relativ gut, weil man keine Aktivkohle gegen Giftstoffe braucht. Man benötigt nur einen Schutz vor Partikeln. Durch die Corona Pandemie gibt es inzwischen überall eine gute Versorgung mit FFP Masken. Diese sollten natürlich so kleine Partikel wie möglich aus der Atemluft filtern. Zusätzlich ist eine dicht schließende Schutzbrille wichtig. Improvisieren kann man diese notfalls auch mit Schwimmbrillen und Tauchmasken. Hoch radioaktive Teile auf der Haut verursachen sogar Verbrennungen. Man will sie sicher nicht in die Augen bekommen.
Ebenfalls sehr wichtig ist der ABC-Schutzanzug. Militärische Schutzanzüge sind meist für einen harten Einsatz und gegen unterschiedliche Gefahrstoffe ausgelegt. Wenn man sich lediglich vor einer radioaktiven Kontamination schützen will, um aus einem Bereich zu flüchten, ist ein leichter Stoffanzug bereits eine große Hilfe. Strahlende Teilchen werden dort aufgefangen und können später mit dem Anzug ausgezogen und entsorgt werden. Und das können bereits einfache Maleranzüge sein, die man für 8 Euro im Baumarkt bekommt. Zweifellos sind sie nicht so dicht, wie der Spezialanzug aus dem Kernkraftwerk, den ich in Teil-3 gezeigt habe. Aber sie sind ein relevanter Schutz. Richtig angewendet werden sie einen vor den größten Gefahren schützen. Es wäre auch möglich sich aus großen Müllsäcken und Klebeband einen Schutzanzug zu bauen. Da dieser nicht stabil ist, sollte er doppelt gelegt werden. Und sollte das jemand noch nicht verstanden haben: Einen Anzug, der vor der Verstrahlung schützt, gibt es nicht. Man kann sich vor der Verstrahlung nur durch Abstand und eine kurze Aufenthaltszeit, im verstrahlten Gebiet, schützen. Viel wichtiger ist es aber, dass man sich vor der Kontamination (strahlende Teile gelangen auf die Haut) und der Inkorporation (strahlende Teile gelangen in den Körper) schützt. Das wird sogar im Film "Die Wolke" thematisiert.
Als improvisierter Schutzanzug kann aber Vieles dienen. Allen voran natürlich Regenkleidung. Diese ist sehr dicht und hat meist eine glatte Oberfläche. Strahlende Partikel können dort weniger haften und sie lässt sich leichter entstrahlen. In Frage kommt aber auch Motorrad Kleidung, Tauchanzüge, Angelhosen, Skianzüge usw. Kapuzen und Handschuhe sind dabei natürlich ebenfalls hilfreich. Ergänzen und abdichten kann man einen improvisierten Schutzanzug mit Klebeband. Damit kann man alle undichten Stellen schließen, also an den Schuhen, den Handgelenken usw. Notfalls kann man auch mit Einmachgummis und Schnüren die Kleidung abdichten. Eine relevante Hilfe kann auch eine Folie sein, die man als Gamaschen an den Unterschenkeln befestigt. Dort würde sich sonst viel Staub sammeln.
Es gibt schon lange in der Szene eine Anleitung, zum Bau einer Schutzmaske aus einer Plastikflasche. Ich selber habe das heute zum ersten Mal ausprobiert. Auch wenn ich von der Idee nicht wirklich überzeugt war, wollt ich es doch ausprobieren.
Wie ein richtiger Universalfilter, besteht auch diese PE-Flaschen Schutzmaske aus einem Partikel- und einem Gasfilter mit Aktivkohle. Gestört hat mich an der Idee immer, dass man in einem Notfall kaum an Aktivkohle kommt. Nach langer Suche fand ich in einem Tierbedarfgeschäft Aktivkohle, zum Reinigen von Aquarien. Da die Stücke viel zu groß zum Filtern von Luft waren, hab ich sie zerstoßen.
Entgegen den Anleitungen im Internet wollte ich es mit einer gebräuchlichen 1,5l Flasche versuchen, anstatt einer 2l Flasche. Gestört hat mich an den kursierenden Anleitungen auch immer der schmale Filter. Da hier kein Ventil verbaut ist, wird die Kohle durch die Ausatemluft feucht und verliert vermutlich schnell ihre Schutzwirkung. Als Filtergehäuse habe ich daher keine Getränkedose, sondern den breiten Boden der 1,5l Flasche verwendet. In diesen passt wesentlich mehr Aktivkohle und ich habe die Lufteinlasslöcher auch über die gesamte Breite verteilt. In das Filtergehäuse habe ich eine FFP2 Maske, gefüllt mit der zerstoßenen Aktivkohle, gelegt und verklebt.
Der Test: Viele verwenden zum Test dieser Eigenbau-Gasmasken Pfefferspray, was ich aber für keine gute Idee halte. Pfefferspray wirkt fast ausschließlich lokal und durch Schwebstoffe. Davor kann auch eine FFP2 Maske schützen. CN- und CS-Gas wären schon besser, da diese von den Trägersubstanzen ausgasen, was aber auch etwas Zeit für den Test nötig macht. Ich habe zum Test einen Geruchsstoff verwendet, Deospray, das ich in einen Eimer gesprüht habe. Der Test verlief gar nicht gut. Nach ein paar Verbesserungen an der Maske verlief der Test besser, hat mich aber immer noch nicht überzeugt. Mit einer anderen Flasche, einem anderen Ausschnitt für das Gesicht, kleineren Kohlestücken usw., wird die Maske aber schon dicht sein und funktionieren. Vieleicht probiere ich es bald noch mal.
Mein Fazit: Es war ein interessantes Bastelprojekt, aus dem man durchaus etwas lernen kann. Da man ABC-Schutzmasken relativ einfach und günstig bekommt, sehe ich keinen Grund, die Verwendung derartiger improvisierter Schutzmasken einzuplanen. Und da man in einem Notfall, fern ab des eigenen Zuhause, kaum an Aktivkohle kommen wird, sehe ich die gesamte Idee als wenig nützlich an.
Schutzräume und Zivilschutzanlagen sind der beste Aufenthaltsort, wenn man sich im Wirkungsbereich einer Kernwaffe befindet. Aber wer hat in Deutschland schon einen Schutzraum unter seinem Haus (Video, Video). Und die wenigen öffentlichen Bunker, die es früher gab, sind größtenteils zurück gebaut, oder nicht mehr einsatzfähig.
Wenn man aber die Prinzipien Schutz durch Abstand, Masse und Zeit verstanden hat, kann man sich oft auch in seinem eigenen Wohnhaus gut schützen. Der Aufenthalt im eigenen Haus bringt meist erhebliche Vorteile. Vorausgesetzt natürlich, dass das Gebäude nicht von mechanischen oder thermischen Einflüssen beschädigt wurde. Nach einem Kernwaffeneinsatz geht über einem großen Gebiet der Fallout nieder. Die Menge hängt hauptsächlich von der Art der Bombe und von deren Detonationshöhe ab. Je tiefer eine Bombe gezündet wird, um so mehr feste Teile werden in die Luft gestoßen und kontaminiert. Wenn diese nun über dem eigenen Wohnhaus niedergehen, gilt es, sich so weit wie möglich von diesen Teilchen fern zu halten. Das schafft man meist durch einen Aufenthalt im Keller.
In manchen Gebäuden kann es sogar sein, dass man in einem innen liegenden Raum, in einem der oberen Stockwerke, weiter von der Strahlung entfernt ist. Ein Geigerzähler ist bei der Einschätzung natürlich hilfreich. Am höchsten wird die Strahlung im Dachgeschoss und in den ebenerdigen Räumen sein. Zusätzlich muss man so viel Masse wie möglich zwischen sich und die Strahlung bringen. Als Faustregel sollten min. 40cm Ziegelsteine, 30cm Beton oder 60cm Erde zwischen sich und der Außenwelt sein. Hierzu kann man z.B. im Keller eine zweite Wand einziehen, oder auch die Kante außen an der Hauswand mit einem Erdwall aufschütten. Wenn das nicht möglich ist, kann man sich die meiste Zeit in der entferntesten Ecke des Raumes aufhalten und die Innenwand mit Büchern, Sandsäcken usw. verstärken (Broschüre "Jeder hat eine Chance"). Das Faltblatt "Schutz gegen radioaktive Niederschläge in Haus und Betrieb" kann man HIER runterladen.
Man kann notfalls einen oder mehrere Tische in den Keller stellen, die man seitlich mit Schränken verschließt und die Tischplatte so dick wie möglich bedeckt (Video, Video). Bedenkt hierbei, dass radioaktive Strahlung nicht um Ecken kann, sie breitet sich immer geradlinig aus. Die US Regierung veröffentlichte Anleitungen zum Bau einfacher Schutzräume, "The Family Fallout Shelter" und "Family Shelter Designs".
Beide findet man im Internet und sie geben weitere Anregungen. Links seht Ihr eine weitere Möglichkeit, einen Fallout-Schutzraum, in einen vorhandenen Keller einzubauen (Link).
Man muss bedenken, dass die Strahlung kurz nach der Detonation am höchsten ist. Man darf daher auf keinen Fall im Fallout arbeiten, um das Haus im letzten Moment noch abzusichern. Ein Blogger hat neulich behauptet, dass man nach einem Kernwaffeneinsatz flüchten soll, das ist grundlegend falsch. Die Strahlung fällt nach 7 Stunden bereits um 90% ab. Das sollte einem zeigen wie wichtig es ist, sofort einen Schutzraum aufzusuchen. Als Fautsregel sollte man etwa 14 Tage im Schutzraum bleiben. Man kann notfalls aber schon früher wieder raus, um kurzzeitig notwenigen Dinge zu erledigen.
Einen behelfsmäßigen Schutzraum kann man in fast allen Kellern einrichten. Zugige Stellen müssen dafür abgedichtet werden. Fensterscheiben sollten auf der Innenseite mit einem Splitterschutz abgedeckt werden. An der Außenwand und vor allem an Kellerfenstern muss Strahlung abschirmendes Material angehäuft werden. Das kann innen im Haus, oder außen, erfolgen.
Notausstiege können an der Außenwand mit einem großen Pfeil gekennzeichnet werde, damit Rettungskräfte den Weg zu einem finden. Auch ein Fluchtweg kann vorbereitet werden, so wie es z.B. in Berlin früher die vorbereiteten Mauerdurchbrüche gab. Man muss sich auch immer über den "Trümmerkegel" bewusst sein, also darüber, wie weit die Trümmer des eigenen Hauses den Ausgang versperren können. In jedem Schutzraum muss Werkzeug zur Selbstbefreiung bereit liegen.
Die Decke kann mit zusätzlichen Balken, gegen das Einstürzen, abgesichert werden. Bedenkt bei diesen Abstützungen, dass sie gut befestigt werden müssen. Kernwaffen verusachen in der Nähe des Nullpunkt auch ein Erdbeben. Von dieser seitlichen Bewegung würde zu erst die Stütze raus gerissen. Anschließend würden ggf. Teile des Gebäude einstürzen und den provisorischen Schutzraum eindrücken. Wegen der auftretenden Erdbeben, sind in vielen Zivilschutzanlagen Kopfstützen an den Sitzbänken montiert.
Sollte sich jemand eine Schutzbelüfung selber bauen wollen, sollte er erst mal dieses Video anschauen, damit man keine falsche Vorstellung von so einer Filteranlage hat.
Der Eingang von einem Schutzraum sollte um eine Ecke gehen, das vermindert einen Druckstoß, sollte eine Kernwaffe in der Nähe explodieren. Beachtet bei der Zeichnung die zusätzlich eingezogene Wand. Einfache Wände sind zu schwach, zum Abschirmen des Fallout.
Um den Brandschutz muss man sich ebenfalls selber kümmern, ich gehe hier im Bereich Luftschutz/Brandschutz auf einige Grundlagen ein. Im Krieg haben die Hilfsorganisationen alle Hände voll zu tun. Man muss erst mal selber anpacken und kann sich nicht auf ihre schnelle Hilfe verlassen. Für viele wird das ein ganz neuer Gedanke sein, dass sie selber Brände löschen müssen.
Hast Du bereits ein Ziel für eine mögliche Flucht? Dann wäre jetzt die Zeit um zu prüfen, ob sich auf dieser Route Höhlen und Unterstände befinden, die Notfalls als Schutzraum genutzt werden können. Wir konnten alle sehen, wie überfüllt die Straßen raus aus Kiew waren. Wären in so einem Fall Atomwaffen zum Einsatz gekommen, wären alle stabilen Unterkünfte sofort überfüllt gewesen. Ein wichtiger Grundsatz lautet daher, dass man die großen Straßen, so weit wie möglich, meiden muss. Unter keinen Umständen darf man die Idee haben, einen Fallout schnell zu durchfahren. Wenn der Fallout runter kommt, würde man in einem Auto bald eine lebensgefährliche Dosis aufnehmen. Es gilt im Notfall daher, sofort die Keller von massiven Gebäuden aufzusuchen. Das Durchqueren eines verstrahlten Gebietes sollte also nur erfolgen, wenn es absolut notwendig ist. Und auch dann erst, nach dem die Strahlung der ersten Tage abgeklungen ist.
Kirchen gibt es in jedem kleinen Ort und auch sie könnten auf der Flucht gute Schutzräume sein. Sie haben dicke Wände und einen großen Innenraum, der Abstand bietet. Sie sollten einen guten improvisierten Schutz vor dem Fallout bieten.
Es gibt viele Anleitungen zum Bau von Erdbunkern, gegen den Fallout. Diese funktionieren vermutlich recht anständig. Aber ihre Idee entstammt den USA, wo viele Häuser keine Keller haben. Der Bau so eines Erdbunkers wird sich daher in Deutschland kaum anbieten. Wesentlich sinnvoller wird immer der Aufenthalt im eigenen Keller sein.
Kann man Lebensmittel noch essen?
In einer kontaminierten Umgebung sollte man grundsätzlich nichts essen und nichts trinken. Die Gefahr, dass hierbei strahlende Partikel in den Körper gelangen, ist zu groß. Die Dosis die man in dieser Umgebung aufnimmt ist eine Sache, aber wenn man den Bereich verlassen hat und sich gründlich entstrahlt, ist man keiner weiteren Belastung mehr ausgesetzt. Wenn man aber radioaktive Partikel in den Körper bekommt (inkorporiert), sieht die Sache ganz anders aus. Dann wird man nämlich von innen weiter verstrahlt. Diese Strahlung wirkt direkt an den Organen und über einen erheblich längeren Zeitraum. Gammastrahlung kann zwar einen Einfluss auf Lebensmittel haben ("ionisieren"), der Verzehr dieser Lebensmittel ist jedoch nicht gesundheitsgefährlich. Relevant ist vor allem das Entstrahlen der Verpackungen. Nur Neutronenstrahlen können eine eigene Radioaktivität in anderen Materialien hervorrufen. Damit z.B. eine Konservendose anfängt selber zu strahlen, muss sich diese aber sehr nahe am Nullpunkt befunden haben. Die früheren Atomwaffentests haben gezeigt, dass dann meist auch nur die Dose selber gestrahlt hat und nicht der Inhalt (siehe: ABC-Schutz-Fiebel IV, Seite 96, Hartmut Mast). Diese strahlenden Lebensmittel müssen nicht entsorgt werden, weil die Strahlung meist nach wenigen Tagen wieder verschwunden ist (ein Geigerzähler hilft auch hier bei der Einschätzung). Sollten sich die Lebensmittel nur im Falloutgebiet befunden haben, und dort auch noch in einem Gebäude gelagert gewesen sein, ist ihr Verzehr unbedenklich.
Die Einschätzung von Lebensmitteln ist sehr komplex und ich kann hier auch nicht auf alle möglichen Fälle eingehen. Bei allen Lebensmitteln, die nicht staubdicht verpackt sind, ist besondere Vorsicht geboten.
Wenn man ein verstrahltes Gebiet durchquert hat, oder einen Schutzraum betritt, muss man entstrahlt werden. Beim Militär erfolgt das in aufwendigen Entstrahlungssplätzen. Diese werden dort aufgebaut, wo es gute Verkehrsanbindungen, eine Wasserversorgung, Abflussmöglichkeiten, Unterstellmöglichkeiten, einen festen Untergrund usw. gibt. Das sind meist Tankstellen, Bahnhöfe, Bauernhöfe usw. (Lehrfilm Link, Link). Im Selbstschutz muss das alles erheblich einfacher gestaltet werden. Man kann sich dabei an der militärischen "ABC-Abwehr aller Truppen" orientieren, wo weniger schweres Gerät dafür zur Verfügung steht (Lehrfilm).
Vor und nach dem Entstrahlen muss mit einem Geigerzähler die vorhandene Strahlung gemessen werden. Das zeigt wieder, dass ein Geigerzähler in so einem Notfall unersetzlich ist. Alles andere kann improvisiert werden, aber ein Geigerzähler eben nicht. Das Entstrahlen ist ein erheblicher Aufwand. Diesen will man nur betreiben, wenn auch wirklich eine Kontamination vorhanden ist. Wenn man beispielsweise im schwachen Falloutbereich eines KKW-Unfalls wohnt, wird man sich auch nicht jeden Tag, wenn man von der Arbeit nach Hause kommt, entstrahlen. Man wird sich eher abmessen, ob man strahlende Teilchen eingefangen hat.
Ich selber fand es immer sehr hilfreich, wenn die Geigerzähler ticken, wie man es aus Filmen kennt. Es gibt einige wenige Modelle, die das nicht tun (z.B. der KSMG 1/1M der NVA). Alleine am Ticken hört jeder Laie sofort, ob er es nur mit der normalen Hintergrundstrahlung zu tun hat, oder ob eine Kontamination vorliegt. Messwerte, mit denen meist nur Spezialisten etwas anfangen können, sind dabei nebensächlich. Das Messen muss langsam und dicht am Körper erfolgen, wobei alle Körperteile abgemessen werden müssen (Haare, Schuhsohlen, Schuhbändel...)
Radioaktive Stoffe können weder durch chemische, noch durch mechanische, Maßnahmen unschädlich gemacht werden. Sie müssen entfernt werden und verlieren ihre Gefährlichkeit nur durch den Faktor Zeit. Es wird in die trockene und die nasse Entstrahlung unterschieden, wobei immer mit der trockenen begonnen wird. Es gibt auch schleifende und ätzende Entstrahlungsverfahren, die aber im Selbstschutz keine Rolle spielen.
Die trockene Entstrahlung ist für Menschen, Tiere, Kleidung und Ausrüstung die Grundlage. Dabei werden die Oberflächen abgeklopft und abgebürstet. Das muss von oben nach unten und in Windrichtung erfolgen. Als Hilfsmittel eignen sich fast alle Besen, Bürsten, oder sogar Reisigbündel.
Wenn die Kleidung ausgeklopft und gebürstet ist, muss sie ausgezogen werden, da die darin verbliebenen strahlenden Teilchen weiter auf den Körper einwirken können. Anschließend beginnt man mit der Reinigung des Körpers. Besonderes Augenmerk ist auf die Ohren und die Haare zu legen, da sich dort sehr leicht Staub sammeln kann. Auf der nackten Haut sollten nur sehr weiche, oder überhaupt keine, Bürsten verwendet werden. Hautverletzungen sind dabei unbedingt zu vermeiden.
Eine richtige ABC-Schutzmaske bleibt, bis nach dem Waschen, aufgesetzt. Ein improvisierter Mundschutz aus Stoff sollte nach dem Ausziehen und vor dem Waschen abgenommen werden. Für das Gesicht und die Hände können fertig verpackte feuchte Hautreinigungstücher hilfreich sein. Man kann einen Lappen dafür auch in Benzin tränken. Den Mund sollte man mit Wasser ausspülen.
Der Staubsauger eignet sich tatsächlich zur behelfsmäßigen Entstrahlung. Die Filter sind i.d.R. aber zu grobporig. Schutzmaskenfilter haben z.B. viel kleinere Poren, aber mit einer größeren Oberfläche. Die Gefahr der kleinen Teilchen, die der Staubsauger wieder ausstößt ist, dass diese auch viel tiefer in die Lunge geraten können und dort einen größeren Schaden anrichten können. Haushaltsstaubsauger sollten also entweder nur im Freien, oder mit einem Entlüftungsschlauch ins Freie, verwendet werden. Dieser Entlüftungsschlauch muss so kurz wie möglich sein, um den Luftwiderstand nicht zu erhöhen. Am Saugrohr ist ein Adapter mit einer Bürste zu verwenden, um den Staub aus der Kleidung zu lösen.
Die nasse Entstrahlung ist immer gründlicher, sie sollte aber idR. nicht bei porösen und wasseraufsaugenden Flächen angewendet werden. Es würde die Kontamination noch tiefer in die Oberfläche befördern.
Das Abspritzen mit reinem Wasser sollte nur zur Reinigung vorab erfolgen, wenn die Oberflächen z.B. mit Schlamm verschmutzt sind. Zur Entfernung von radioaktivem Staub hat reines Wasser nur eine sehr schlechte Wirkung. Das Lösungsvermögen von Wasser steigt, gegenüber vielen Stoffen, mit seinem Wärmegrad. Zusätzlich wird mit Reinigungsmittel die Oberflächenspannung gesenkt. Auf Schlau heißt das dann "oberflächenaktive Lösung". Je rauer die Oberfläche ist, um so länger muss kreisend, vor dem Abspülen, gebürstet werden.
Bedenkt zur behelfsmäßigen Entstrahlung bitte, dass ich das noch nie selber ausprobiert habe. Wenn man sich ernsthaft darauf verlassen will, sollte man es vorher ausprobieren und üben. Gerade auch der Einsatz von heißem Wasser und Reinigungsmittel, auf der Haut, birgt ja einig Risiken. Ihr seit selber verantwortlich und ich übernehme keine Haftung!
Zur Entstrahlung von Material und Menschen kann man jedes handelsübliche Wasch- und Spülmittel verwenden. Es sollte so heiß wie möglich aufgetragen werden. Man kann auch Seife, Shampoo und Haushaltsreiniger verwenden. Drucksprüher, wie links zu sehen, gibt es schon für wenig Geld und in unterschiedlichen Größen. Evtl. kann es sinnvoll sein, diese mit Isolationsmaterial zu umwickeln. Das könnte die Lösung länger warm halten.
Man kann eine Entstrahlung aber auch mit einem Eimer, einer Bürste und einem Lappen durchführen. Wichtig ist aber, dass man alle kontaminierten Flächen gründlich bürstet und abspült. Der Körper muss intensiv geduscht werden. Man muss sich immer vor Augen führen, dass man alle strahlenden Teilchen entfernen will. Sollte man eines davon in den Körper bekommen, kann das Folgen haben.
Für die Material- und Gebäudeentstrahlung kann man auch einen Zusatz aus Wasserenthärter, wie z.B. Calgon, verwenden. Auch diese Lösung muss so heiß wie möglich aufgebracht werden. (Quelle: Überleben in Natur und Umwelt von Heinz Volz, 8. Auflage).
Es gibt bestimmte, nicht wasserlösliche Stoffe, wie z.B. Uran. Diese können mit komplexbildenden Entstrahlungsmitteln löslich gemacht werden. Als Mittel kommen Zitronensäure oder Natriumpermanganat in Frage. Dieses Thema ist für den Selbstschutz aber eigentlich schon zu komplex. Entscheidend ist eher, dass man mit einem Geigerzähler eine Erfolgskontrolle durchführt. Sollte noch eine Kontamination vorhanden sein, kann man dann ja z.B. die Nägel und Haare schneiden, oder doch noch Bürsten auf der Haut verwenden.
Nach der Entstrahlung:
Der anfallende Abfall (Lappen, Reinigungspapier usw.) wird in Plastiksäcken gesammelt. Er sollte nicht verbrannt werden, da dies die Radioaktivität erneut verteilen würde. Sinnvoller ist eher das Vergaben. Um die aufgenommene Dosis gering zu halten, kann man die Säcke für einige Wochen zwischenlagern, bis die Strahlung weiter abgeklungen ist. Kontaminierte Kleidung sollte entsorgt werden. Wenn man nicht auf sie verzichten kann, sollte man erst nach einigen Wochen mit der Reinigung beginnen. Das Gilt natürlich auch für Schuhe, die z.B. im Bereich der Schuhbändel viel Staub ansammeln. Ein Schutzüberzug über Schuhen, der einfach entsorgt werden kann, sind eine große Hilfe. Erst wenn man keine erhöhte Radioaktivität mehr messen kann, ist die Entstrahlung abgeschlossen.
Jod 131 wird beim Einsatz von Kernwaffen und Reaktorunfällen freigesetzt und hat eine Halbwertszeit von 8 Tagen. Der Sinn dieser Tabletten ist, eine Jodblockade in der Schilddrüse zu erreichen. So kann diese kein radioaktives Jod ansammeln. Das funktioniert nur, wenn sie genau dosiert und nach den zeitlichen Anweisungen vom Katastrophenschutz eingenommen werden. Sie müssen unmittelbar vor dem Eintreffen des Fallout eingenommen werden. Eine spätere Einnahme ist idR. wirkungslos. Informationen über Jodtabletten findet man z.B. hier beim BBK. Die empfohlenen Dosierungen findet man HIER. Die Tabletten gibt es rezeptfrei in Apotheken zu kaufen. Derzeit sind sie aber überall ausverkauft.
Empfohlen wird die Einnahme für Menschen bis zu 45 Jahren (teilweise auch nur bis zu 40 Jahren). Die im Katastrophenschutz üblichen Tabletten enthalten 65mg Jod. In der direkten Umgebung von Kernkraftwerken sind die Tabletten sehr schnell verfügbar, da es dort speziell vorbereitete Verteilmöglichkeiten gibt. Das BBK verfügt nach eigenen Angaben über einen Lagerbestand von 180 Millionen Jodtabletten.
Man muss zu den Jodtabletten aber vor allem eines wissen, die handelsüblichen Tabletten sind viel zu gering dosiert und enthalten keine Milligramm, sondern Mikrogramm.
Wer also für den Notfall die Einname dieser gering dosierten Tabletten plant, muss erst mal etwas rechnen und kommt dann auf ziemlich ernüchterndes Ergebnis. Von den üblichen 200 Mikrogramm Tabletten müsste ein Kind 325 Stück einnehmen! Übrigens enthalten auch viele Nahrungsergänzungsmittel für Schwangere Jod, diese bekommt man in der Drogerie. Aber auch diese sind natürlich sehr schwach dosiert.
Die Dosierung von Jodtabletten seht Ihr links. Quelle: Der Strahlenunfall (http://www.sohf.ch/Themes/Rx/2869_21_D.pdf)
Die 65mg Tabletten in Deutschland rezeptfrei. In Österreich sollten sie sehr einfach und günstig in den Apotheken zu bekommen sein (weiterer Link).
Schlusswort: "Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz rät zur Beschaffung eines Novorrates an Lebensmitteln". Das kann man in den Medien und bei Bloggern immer wieder lesen. Aber was soll mir, als Familienvater, diese Information sagen? Es ist mir relativ egal, was irgend eine Behörde mir rät, ich habe schließlich eine eigene Meinung. Und einen Lebensmittelvorrat hatte ich schon lange vor dieser offiziellen Empfehlung angeschafft. Wie wäre es zu sagen: "Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz gibt keinen Rat zur Beschaffung von ABC-Schutzausrüstung". Was soll mir das sagen? Genau so viel, wie die vorherige Aussage. Ich habe eine eigene Meinung und denke dazu, dass der Schutz vor radioaktiven Gefahren durchaus wichtig geworden ist. Im Zivilschutz wird zwischen den staatlichen Maßnahmen und dem Selbstschutz unterschieden. Der "Staat" mit seinen vielen Institutionen kann auch nur für einen gewissen Teil Vorsorge treffen, für einen erheblich größeren Teil sind die Bürger im "Selbstschutz" verantwortlich. Was hilft es uns, wenn wir später auf die Verantwortlichen im Landratsamt zeigen können und einen Schuldigen gefunden haben. Wir müssen vorher für den Schutz unserer Familien sorgen, unabhängig davon, was irgend welche Besserwisser meinen. Die letzten Jahre haben uns gezeigt, dass wir absolut nichts mehr für unmöglich halten sollten. Ich hoffe, dass ich mit meinem Blog dafür einen kleinen Teil beitragen kann.