-Lebensmittelvorrat in der Krisenvorsorge
-Die Monatstonne zur einfachen und günstigen Vorratshaltung
-Erfahrungen mit der Monatstonne nach etwa 10 Jahren Lagerhaltung
-Fazit zur Monatstonne
-Konservendosen sind ideal für einen Vorrat
-Das Coronavirus, die Hamsterkäufe und die "Prepper"...
-Notrationen
-Gefriergetrocknete Aldi "Pasta Snack" als Alternative zu Travellunch?
-Brot backen mit Teelichtern, der Monatskiste und dem Kochgeschirr
Aus meiner Sicht ist das Wichtigste bei der Krisenvorsorge eine Wasserreserve im Haus. Diese lässt sich sehr einfach und billig organisieren. Jeder muss sich mal selber vorstellen was passiert wenn plötzlich nichts mehr aus der Leitung kommt...
Das Zweitwichtigste ist ein Lebensmittelvorrat und eine alternative Kochgelegenheit. Ich kann jedem nur die Monatstonne empfehlen. Diese ist für eine Person / Monat, kostet nur etwa 20 Euro und man kauft sie einfach nach einer Liste beim Aldi ein. Jeder kann so sehr leicht und günstig einen für sich passenden Vorrat bereitlegen. Die Kisten sind von Ikea. Ein ähnlicher Vorrat an Travelluch oder EPA wird mehrere hundert Euro kosten. Derartige Fertiggerichte haben natürlich viele Vorteile, aber für die Meisten wird der Preis ein relevanter Faktor sein, vor allem auch, da man diese Vorräte alle paar Jahre ersetzen muss. In der Vergangenheit habe ich viele Militärrationen gehabt. Und wenn man davon einige zu einem guten Preis bekommt sind sie auch keine schlechte Option. Aber viele davon sind schon einige Jahre alt, wenn sie auf den Markt kommen und man weiß nie, wie sie in dieser Zeit gelagert wurden.
Diese Überlebensnahrung wurde für viele Zivilschutzanlagen in der Schweiz beschafft. Nach Ende des kalten Krieges wurden die Dosen tonnenweise in die ehemalige Sowjetunion verschenkt. Zu sehen im Zivilschutzmuseum Zürich.
Wer genug Geld zur Verfügung hat, kann es sich einfach machen. Am Markt gibt es seit einigen Jahren wieder fertige Pakete mit Notrationen zu kaufen. Diese sind meist hochwertig und lange haltbar, aber auch erheblich teurer, als z.B. die Monatstonne, die ich weiter unten vorstelle. Hergestellt werden sie z.B. von Sichersatt, Ration1 oder Feddeck.
Viele werden einfach die Tipps des Bundesamts für Bevölkerungsschutz befolgen. Das macht alles durchaus Sinn und es sind seriöse Tipps. Ich fand für mich persönlich jedoch die "Monatstonne" besser.
Der Vorteil der Monatstonne ist, dass man ihren Inhalt einfach im Laufe der Jahre verbrauchen kann. Denn niemand wird Lust haben einen großen Vorrat an teuren und 10 Jahre alten gefriergetrockneten Travellunch zu essen! Wer jetzt meint, dass die doch ganz gut schmecken hat zwar Recht, aber hat sicher noch nie eine Woche am Stück Travelluch gegessen! Ich war bei der ein und anderen Übung oft froh auf Truppenteile außerhalb der DSO (Division für spezielle Operationen) zu treffen mit denen ich mein EPA-Leicht, mit dem darin enthaltenen Travellunch, gegen normale EPA tauschen konnte. Im Feld kann ich mir kaum was besseres als EPA vorstellen und ich halte es für wesentlich besser als sein Ruf. Ich wurde bereits von Lesern gefragt, was man denn mit der Monatstonne kochen soll? Aber man muss bedenken, dass sie der Bevorratung von Grundnahrungsmitteln dient, und keine Komplettlösung ist.
Ich habe mich ziemlich genau an diese Einkaufsliste gehalten:
3x Mehl
1x Zucker
1x Reis
3x Spaghetti
1x Haferflocken
1x Pflanzenöl
2x rote Linsen
1x Linsen
1x Salz (werde ich nicht mehr in jede Monatstonne legen)
1x Rosinen (werde ich nicht mehr einlagern)
1x Butterkekse (sind wirklich nicht viel länger als das MHD haltbar)
1x Kaltgetränkepulver
1x Vitamine
Ich ergänze diese Bestandteile meist noch durch Backpulver, Tomatenmark, Brühwürfel, Kaugummi und Schokolade. Der Inhalt einer Monatstonne kostet nur etwa 16 Euro.
Bei meiner zweiten Anschaffung von Monatstonnen habe ich die obrige Liste bereits um einige Tafeln Schokolade und Kaugummi ergänzt. Das was Ihr hier links seht ist also meine 2. Generation der Monatstonne.
Um was ich zwingend meinen Vorrat ergänzen muss ist Kaffee. Einen Teil davon auch als lösliches Kaffepulver.
Bei einer Kontrolle der Kisten, nach 6 Jahren, merkte ich, dass Ungeziefer eingedrungen war.
Ich hatte das Klebeband leider nicht um den ganzen Rand des Deckels geklebt. Seit also gründlich mit dem Verkleben der Deckel.
Nach 10 Jahren schaffte es eine Maus in die Vorräte. Auch wenn man sie in wenigen Tagen bemerkt und erfolgreich jagd, sie richten meist einen riesen Schaden an. Den Monatstonnen konnte sie aber zum Glück nichts anhaben und schaffte es nicht in die Kisten.
Das 8 Jahre alte Kaltgetränk hat einiges an Feuchtigkeit aufgenommen und war verklebt und sah nicht mehr sonderlich lecker aus. Es ist gleich in den Müll gewandert.
Das etwa 4 Jahre alte Kaltgetränk hatte auch bereits etwas Feuchtigkeit aufgenommen, war aber noch gut nutzbar. Es schmeckte noch einwandfrei und wird jetzt verbraucht.
Die Rosinen sahen ebenfalls nicht mehr wirklich appetitlich aus und ich habe sie entsorgt. Auch diese werde ich in Zukunft nicht mehr einlagern und von der Liste streichen.
Die Flaschen mit dem Sonnenblumenöl waren alle etwas verformt. Die Haltbarkeit davon wird mit etwa 2 Jahren angegeben. Ich habe das alte Öl nicht probiert und es lediglich entsorgt. Damit die Plastikflaschen in die Kisten passen, müssen sie darin leider schräg gelagert werden.
Die Butterkekse von 2011 waren nun (im Jahr 2019) ziemlich ranzig. Ich hatte keinerlei Lust auch nur einen davon zu probieren. Bei einer anderen Inspektion merkte ich, dass bereits Butterkekse, die nur etwa ein Jahr über dem MHD sind, nicht mehr wirklich gut schmecken. Da ich keine Lust hatte selber lange nach einer länger haltbaren Alternative zu suchen hab ich einfach neue gekauft. Das ist der große Vorteil vom Konzept der Monatstonne, sie ist schnell in jedem Supermarkt zusammengestellt. Die Bundeswehr Kekse aus dem EPA sind übrigens wesentlich länger haltbar und auch nach 20 Jahren schmecken sie noch.
Die Vollmilchschokolade aus meiner 2. Generation der Monatstonnen, die etwa 4-5 Jahre alt war, konnte man noch essen, aber ich merkte auch hier ein Nachlassen im Geschmack. Ich verbrauche sie und werde sie nicht länger lagern. Bitterschokolade ist länger haltbar, aber da ich diese selber nicht so gerne esse macht es eher Sinn Vollmilchschokolade einzulagern und die schneller zu ersetzen.
Bei den Spaghetti, den Linsen, Bohnen usw. muss man sich hinsichtlich der Haltbarkeit weniger Sorgen machen. Nach 10 Jahren habe ich sie nun aber alle ersetzt. Und Danke für die vielen Zuschriften zu dem Mehl. Mehl ist nur wenige Jahre haltbar, wesentlich länger haltbar ist ungemahlenes Getreide. Dieses zusammen mit einer Mühle einzulagern würde jedoch einen Grad der Vorratshaltung erreichen, den ich selber nicht betreibe, womit ich keine Erfahrung habe und den ich auch nicht auf meinem Blog thematisieren will.
Die Brühwürfel (Fleischbrühe) waren 7 Jahr abgelaufen. Beim Öffnen der Folie bildeten sich klebrige Fäden und ich werde auch sie entsorgen. Die 4 Jahre abgelaufenen Gemüse-Brühwürfel waren noch einwandfrei und ich werde sie nun verbrauchen. Ich werde vielleicht in Zukunft nur noch Gemüsebrühwürfel einlagern. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese länger haltbar sind.
Ich habe die 7 Jahre abgelaufenen Spaghetti aus den 1. Monatstonnen gekocht. Sie waren noch in Ordnung und gut zu essen. Aber man konnte auch hier schmecken, dass sie etwas alt waren. Ich werde sie nicht länger lagern und sie im Vorrat ersetzen.
Ich merkte übrigens auch bei meinem etwa 5 Jahre alten Kaffeepulver, dass es im Geschmack nachgelassen hat. Der Kaffee wurde etwas sauer. Er ist noch gut trinkbar und ich werde ihn jetzt verbrauchen und auch nicht länger lagern.
Ich war nachlässig und hätte die Vorräte regelmäßig umwälzen müssen. Auf diesem Weg hätte ich Kosten sparen können und weniger wegwerfen müssen. Eigentlich wäre es überhaupt kein großer Aufwand, wenn man ein Mal pro Jahr den Inhalt der Tonnen ersetzt und sich die alten Sachen zum Verbrauchen in die Küche legt.
Es gibt viele Systeme zur Vorratshaltung. Sehr eindrücklich ist es z.B. wenn man es schafft, genau von denen Lebensmitteln, die man im Alltag verbraucht, mehr vorzuhalten. Die neu gekauften
Sachen würden dann "hinten ins Regal gestellt" und die alten vorne entnommen. Aber ein derart aufwendiges und komplexes System würde im echten Leben, bei mir, nicht funktionieren. Der
große Vorteil an der Monatstonne ist, dass sie einfach, schnell und billig zu beschaffen ist. Daher funktioniert für mich das Konzept der Monatstonne sehr gut. Einen ernsthaften Vorrat
für seine Familie kann man so schon für etwa 100 Euro bekommen. Es ist unerlässlich, dass Ihr die Kunststoffkisten luftdicht verklebt. Noch professioneller wäre es zuvor unten etwas Trockeneis
rein zu legen, um allen Sauerstoff zu verdrängen.
Konserven sind ideal zur Krisenvorsorge. Sie sind sehr lange haltbar, für die Zubereitung ist nur wenig Energie nötig und notfalls kann man sie auch kalt essen. Sie sind auch sicher vor Ungeziefer und Nagetieren.
Ich habe vor einigen Jahren diverse günstige Konservengerichte von Aldi und Lidl gekauft. Diese waren aber leider von Anfang an ekelhaft und ein Fehlkauf! Ich werde sie einfach lagern und nur in einer wirklich schlimmen Krise essen, wenn mir nichts Anderes mehr bleibt... Dann sind sie vermutlich besser als z.B. Regenwürmer, mit Sägemehl gestrecktes Brot oder Ähnliches.... Ich werde sie aber sicher nicht umwälzen und in der Zwischenzeit essen. Das würde ich nur mit anständigen Markenkonserven. Die Dosenravioli sind aber auch bei den Discountern essbar. Dosenravioli sind daher seit ein paar Jahren ein fester Bestandteil meines Vorrates. Welche Konserven ich sonst noch bevorrate seht Ihr auf dem Bild oben, Tunfisch, Ölsardinen, Baked Beans, Frühstücksfleisch ("Spam") und Busse Fertig Gerichte für Unterwegs. Die Busse Gerichte entsprechen den Fertiggerichten aus dem Bundeswehr EPA. Man bekommt sie z.B. bei Penny.
Der Inhalt einer derart aufgeblasene Konservendose darf niemals gegessen werden. Es besteht der Verdacht auf die Bildung von Botulinum Toxin!
Erschreckend an dieser Dose hier war, dass sie erst wenige Monate abgelaufen war. Normalerweise halten Konservendosen ohne Probleme 10-20 Jahr. (Danke für die Mail, aber mit einer kurzen Google-News Suche findet man sehr schnell den Beweis dafür, dass Menschen sehr wohl so blöd sein können um so etwas zu essen).
Derartige gefriergetrocknete Lebensmittel sind eher für eine kurzzeitige Überbrückung geeignet, wenn man z.B. nur einen Vorrat für wenige Tage anlegen will. Der große Vorteil ist, dass man lediglich heißes Wasser benötigt um sie zu essen. Für einen Vorrat in einer Wohnung eignen sich Konservendosen aber besser geeignet.
Die Presse hat sich in den letzten Jahren viel Mühe gegeben "Prepper" in die rechte Ecke zu drängen und als Spinner darzustellen. Aber dass staatstragende Väter mit der Krisenvorsorge lediglich Verantwortung für ihre Familien übernommen haben, konnten sie sich nicht vorstellen (Foto: In meiner Aldi Filiale gab es auch keine einzige Packung Mehl mehr).
Aktuell wollen immer mehr Menschen einer Krise nicht schutzlos ausgeliefert sein. 2015 z.B. begrüßte mich mein örtlicher Waffenhändler im Geschäft mit "Schön, dass Du da bist, heute habe ich Zeit zum Quatschen. Ich habe nämlich eh nichts mehr was ich verkaufen könnte". Alle frei verkäuflichen Waffen waren damals auf Wochen ausverkauft, weil die Bevölkerung Angst vor der damaligen Situation hatte. Und im Jahr 2020 gibt es in den Supermärkten teilweise kein Klopapier, Küchenpapier, Mehl, Nudeln, Tütensuppen, Konserven und vor allem kein Desinfektionsmittel mehr... In den Krankenhäusern wird massenweise Desinfektionsmittel geklaut und OP-Schwestern fangen an wiederverwendbare Mundschützer zu nähen, weil es keine Einwegprodukte mehr am Markt gibt. Zum ersten Mal, seit 70 Jahren, wird in Deutschland wieder "gehamstert". Offensichtlich ist unser Land doch nicht so gut auf die Corona-Pandemie vorbereitet, wie einige Politiker behaupten... Versuchen wir doch etwas aus den aktuellen Ereignissen zu lernen. Sorgen wir rechtzeitig vor, denn wir wissen nie was die Zukunft bringt. Ein langjähriger und erfahrener "Prepper" schenkt mir gestern eine Flasche Desinfektionsmittel aus seinem Vorrat. Ich schätze, dass er diese alte Flasche in den 90er Jahren gekauft hat. Also einer Zeit in der es noch den Bundesverband für Selbstschutz gab. Im Gegensatz zu vielen Anderen, hat er damit zweifellos "rechtzeitig" vorgesorgt, bevor der Markt leergekauft war.
Foto links: "Soldaten Handbuch" der Schweiz von 1959. Es appelliert an den Gemeinsinn der Bevölkerung und versucht an die gesellschaftlichen Pflichten des Einzelnen zu erinnern. Was können wir daraus lernen? Das aktuelle Hamstern von Lebensmitteln, Schutzausrüstung und Desinfektionsmittel, ist ein Zeichen für eine bisher vernachlässigte Krisenvorbereitung von Staat und Bürger. Je mehr Menschen sich rechtzeitig an die Empfehlungen des BBK zur Vorsorge halten, desto weniger muss in Krisen gehamstert werden. Das hat eben nicht etwas mit Egoismus zu tun, sondern mit dem Zusammenhalt unserer Gesellschaft ("Gemeinsinn"). Und vielleicht erkennt auch irgendwann mal der dümmste Reporter, dass "Prepper" nichts mit politischen Extremisten zu tun haben. Unter Vegetariern z.B. gibt es auch Massenmörder und Kinderschänder, aber Ihr erwähnt diese bei Berichten über Vegetarier ja auch nicht... Und Ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass ich so blöd bin, Euch Interviews zu geben??? Derartige Anfragen werden von mir, auch in Zukunft, genau so abgelehnt wie Werbeanfragen.
(Liebe Hamsterkäufer, bittet beachtet auch meinen furchtbar ernst gemeinten Bericht über "Taktisches Kochen" :-)
In meinem örtlichen kleinen Supermarkt sah es so aus. Bedenkt bei den Fotos, dass ich nicht umher gefahren bin, um einen möglichst schlimm leer gehamsterten Supermarkt zu finden. Das hier ist mein Supermarkt, in dem ich immer einkaufe und die Fotos sind alle von nur einem Einkauf dort. Es bestand damals keine Gefahr für die Versorgungsketten, aber die Menschen bekamen Angst. Da viele nicht vorgesorgt hatten, mussten sie hamstern gehen.
Ein Teil meines Vorrates besteht auch aus BP-5 bzw. entsprechenden Rationen der Bundeswehr (Notration) oder von Reiter. Sie lagern einfach und werden kaum verbraucht. Sie haben schon einige Jahre hinter sich, sind aber auch lange lagerfähig. Wenn sie irgendwann nicht mehr gut sind werf ich sie weg und kaufe neue.
Die Notrationen beinhalten eine Art Mischung aus Keks und Kuchen. Das kann man einfach als Riegel essen, oder es mit Wasser zu einem Brei rühren. Das hier links ist mit Milch angerührt.Die Notration unterscheidet sich kaum von den zivil erhältlichen BP-5, NRG-5, der Reiter Kompakt Ration usw. Die Ration schmeckt eigentlich wirklich gut, der Brei ist mit Griesbrei vergleichbar. Er ist auch gut verdaulich. In meiner Jugend habe ich mal einen 50km Marsch durch die Nacht gemacht, zum Essen hatte ich versuchsweise nur BP-5 und Schoka-Kola dabei. In dieser kalten, anstrengenden und einsamen Nacht schmeckte das BP-5 überhaupt nicht und konnte meine Motivation kaum heben. Ich habe schon seit vielen Jahren auch eine davon immer im Kofferraum liegen.
Die Überlebensrationen bestehen aus unterschiedlichen Arten Zucker die man mit türkischem Honig vergleichen kann. Sie sind für Rettungsboote vorgesehen, sind wirklich keine Freude zu Essen und füllen den Magen nicht. Das Zeug löst sich im Mund auf. Sie werden oft sehr günstig angeboten, für die meisten wird die Notration oder BP5 wesentlich sinnvoller sein.
Ich gehörte zu den wenigen Soldaten der Bundeswehr, die mit dem "EPA-leicht" ausgerüstet wurden. Es unterschied sich vom normalen EPA in vielen Punkten. Am wichtigsten war aber, dass es gefriergetrocknetes Travellunch beinhaltete. Natürlich war das damals etwas vom Besten was zu beschaffen war. Aber da ich es oft essen musste, entwickelte ich eine Abneigung gegen das gefriergetrocknetes Zeug und daher kaufe ich mir bis heute kein Travellunch mehr. Aber als ich beim Aldi deren "Pasta Snack" für 1,19 Euro pro Beutel entdeckte, war mein Interesse geweckt. Das originale Travellunch kostet etwa 4 Mal so viel.
Mir fiel gleich der wichtigste Unterschied auf. In Travellunch muss man lediglich heißes Wasser einrühren und es einige Minuten in der Tüte ziehen lassen. Damit sind sie für den Outdoor Einsatz fast ungeschlagen einfach in der Zubereitung. Den Aldi Pasta Snack muss man aber 7-9 Minuten in einem offenen Topf kochen. Das bedingt zum einen einen größeren Energieverbrauch, wenn man unterwegs ist. Zum anderen bedeutet das aber auch, dass man seinen Topf dreckig machen muss.
Mein Experiment:
Ich wollte versuchen den "Pasta Snack" wie Travellunch, lediglich durch die Zugabe von heißem Wasser, zuzubereiten. Um eine längere Einwirkzeit zu haben füllte ich nur die Hälfte des kochenden Wassers in die Tüte (Foto links) und verschloss diese wieder. Nach 10 Minuten füllte ich die restliche Menge, erneut aufgekochten Wassers, dazu.
Nach 22 Minuten sah es so aus. Es war viel zu viel Flüssigkeit in den Nudeln, sie waren nicht ausreichend weich und schmeckten etwas sauer. Notfalls hätte man sie essen können, ein anständiges Gericht war es aber ganz sicher nicht.
Fazit: Mein Experiment ist gescheitert und es hat nicht anständig funktioniert.
Weil ich gleich wissen wollte, was die Aldi Nudeln taugen, kochte ich eine weitere Portion, genau nach der Anleitung, im Kochgeschirr auf dem Spirituskocher. Das funktionierte im Kochgeschirr wesentlich besser, als ich gedacht hatte. Man benötigt für die Zubereitung nur etwa die doppelte Brennstoffmenge, wie wenn man nur Wasser zum Kochen bringen will. Es schmeckte genau so, wie man es aufgrund des Fotos rechts unten erwarten würde. Ich fand sie sogar besser, als ich erwartet hatte. Vor allem sahen die Nudeln im echten Leben nicht so unappetitlich aus, wie auf dem Foto der Verpackung. Der einzige Nachteil ist eben, dass man etwas mehr Brennstoff benötigt, um die Nudeln ein paar Minuten zu kochen und dass man seinen Topf dreckig macht.
Für den geringen Preis bekommen sie von mir eine klare Kaufempfehlung und es zeigt sich mir mal wieder, dass man für die Krisenvorsorge (oder das Bushcraften) keine teuren Produkte von Spezialgeschäften braucht. Die Mindesthalbarkeit vom "Pasta Snack" wird leider nur mit etwa einem Jahr angegeben. Ich vermute aber, dass sie auch nach 10 Jahren noch essbar sind.
Mir stellte sich die Frage, wie ich mit meinen Monatskisten, während einem großflächigen Stromausfall, Brot backen kann. Stockbrot und ein Lagerfeuer wäre nur bei einem großen Garten eine Option. Eine Recherche im Internet brachte mich auch nur bedingt weiter. Die meisten Bushcrafter braten das Brot in einer Pfanne, was mir nicht so gut gefiel. Mir kam nun die Idee, dass ich ein Kochgeschirr mit Teelichtern als Ofen betreiben kann. Auf vier Tunfischdosen stellte ich den Ofenrost und darunter, pro Kochgeschirr, 6 Teelichter.
Ich habe 250g Weizenmehl mit Backpulver, Öl, Salz und Wasser zu einem Teig verknetet und jeweils die Hälfte davon in einen der Einsätze von einem Kochgeschirr gelegt. Alle Zutaten sind in den Monatskisten enthalten. Auf dem Boden vom jedem Kochgeschirr habe ich einige Nägel von meinen Hilti Bolzensetzgeräten verstreut. Diese sollen verhindern, dass der Teig an der Kontaktstelle anbrennt.
Nach 20 min. hatten die Kochgeschirre auf der Oberseite eine Temperatur von etwa 60 Grad, nach einer Stunde waren sie etwa 100 Grad heiß. Mehr erreicht mein Aufbau nicht. Das von der Bundeswehr war immer etwas heißer, als das der schweizer Armee. Vermutlich, weil das deutsche Kochgeschirr kleiner ist. Die Wärmebildkamera meines CAT Smartphone erwies sich bei diesem Versuch als durchaus hilfreich. Auf dem Wärmebild links ist nicht ersichtlich, dass es unter dem Aufbau sehr warm geworden ist und man unbedingt auf eine anständige Unterlage achten sollte. Ein Vorteil des Aufbaus wäre im Blackout Fall auch noch, dass die Wohnung etwas gewärmt wird. Alternativ kann man alles vielleicht auch im Backofen aufstellen.
Nach 1h habe ich die Kochgeschirre geöffnet und die Brötchen gewendet. Nach insgesamt 2h waren sie fertig. Geschmacklich waren nicht spektakulär, aber absolut in Ordnung. Das nächste Mal versuche ich es mit 8 Teelichtern pro Kochgeschirr, um eine höhere Temperatur zu erreichen. Verwendet habe ich 8h lang brennende Teelichter, die pro 30 Stück etwa 3,60 Euro kosten. 8 Teelichter kosten also etwa einen Euro und damit kann man 4 Brötchen backen. Ich bin mir auch sicher, dass talentierte Hobbyköche in dem Kochgeschirr-Ofen noch wesentlich besseres Gebäck machen können. Die Unterseite von den Kochgeschirren haben danach übrigens keine Rußspuren von den Teelichter aufgewiesen.