Foto links: Ein Observationsversteck in einem kleinen Pkw aus dem besten Buch zum Thema: "Surveillance Tradecraft" von Peter Jenkins.
-Die Möglichkeiten des Autos
-Griffbereite Ausrüstung
-Ausrüstung im Kofferraum
-Ein Blaulicht im Privatauto
-Jeder hält sich für einen guten Autofahrer...
Ist ein Pkw „taktisch“ wenn er saumäßig cool aussieht, oder wenn er sinnvoll ausgerüstet ist und man weiß wie man damit umzugehen hat?
Die taktische Nutzung und Ausstattung des eigenen Autos ist für niemanden gleich. Ein Privatdetektiv wird meist mit seinem Privatauto arbeiten und er macht sich sehr viele Gedanken um die Ausstattung und die Tarnung. Für einen Soldaten spielt das eher keine große Rolle und er wird vermutlich nur bemüht sein Ausrüstung für den Notfall an Bord zu haben. Es gibt so viel was man hier aufschreiben könnte, aber ich werde mich auf das beschränken was mich oft wirklich beschäftigt und was sich bewährt hat.
Natürlich hätte ich gerne einen Mercedes G-Klasse, einen Eagle der Schweizer Armee oder den „Sandcat“ des Israelischen Magav (Grenzpolizei). Aber wir leben in keinem Krisengebiet und damit würde man auch nur unnötig auffallen. Ein derartiges Fahrzeug würde die meisten taktischen Ziele sogar massiv erschweren. Klar, ein Allradantrieb ist immer gut, und wer viel im Wald unterwegs ist kommt ohne Allradantrieb überhaupt nicht mehr weiter und dort sind Geländewagen sehr sinnvoll.
Der Tactical-Dad hat aber nur eine „Familienkutsche“. Abgesehen vom wirklich fehlenden Allradantrieb auf der Jagd hat mich das auch noch nie gestört. Ich mag meine Familienkutsche, denn damit verschwindet man in der Masse der Verkehrsteilnehmer, sie ist sehr zuverlässig und erfüllt meine taktischen Anforderungen an ein Privatauto ohne Einschränkungen. Und ich sehe mein Auto durchaus als „taktisch“ an. Ich habe es mir so ausgerüstet wie es für mich und die Familie Sinn macht.
Selbstverständlich finde auch ich so einen Geländewagen richtig cool. Aber hat auffallen und "cool" aussehen etwas mit Taktik zu tun?
Stay grey and open your eyes
Ein recht altes Foto aus "meinem früheren Leben". Observation eines verdächtigen Mitarbeiters im Auftrag eines Arbeitgebers aus meinem privaten Opel Astra.
Dein Kennzeichen:
Wer sein Auto taktisch nutzen möchte sollte besser nicht durch "witzige" Aufkleber oder Kennzeichen auffallen. Alleine schon ein Aufkleber von einem Fußballverein, wird dafür sorgen dass viele Menschen diesen Aufkleber bemerkten und ihnen so das Auto auffallen wird.
Ich hab es ja schon an einer anderen Stelle geschrieben, hol Dir kein personalisiertes Kennzeichen, sondern eher eines mit möglichst vielen und „komplizierten“ Buchstaben. Und noch viel wichtiger ist es, dass man den Namen vom Autohändler sofort vom Kennzeichenhalter runter schleift! Sobald Du Zeuge von irgendwas geworden bist und ein Bösewicht dein Kennzeichen ablesen konnte erfährt er so in deinem Autohaus vermutlich sehr leicht wem das Kennzeichen gehört. Und jeder Privatdetektiv wird als erstes nach personalisierten Kennzeichen schauen wenn er Dich sucht.
Pflegt Euer Auto und wartet es anständig, so bleibt es zuverlässig, Ihr merkt Fehlfunktionen rechtzeitig und es fällt nicht unnötig auf.
Kauft wenn es möglich ist ein Auto mit Automatikgetriebe. Du fragst jetzt vielleicht warum? Aber das ist ganz leicht erklärt. Je weniger Du im Auto selber bedienen müsst umso mehr Konzentration hast Du für Anderes übrig. Zusätzlich hat man eine Hand meist frei. Ich persönlich habe nur aus finanziellen Gründen ein Auto mit Schaltgetriebe. Wenn ich die Wahl hätte würde ich immer ein Automatikauto bevorzugen. Aus diesem Grund werden im professionellen Sicherheitsbereich fast ausschließlich Automatikgetriebe genutzt.
Ein sehr kritischer Punkt, der mich schon oft beschäftigt hat, ist die Innenbeleuchtung. Schon immer habe ich automatische Innenbeleuchtungen gehasst. Ob man will oder nicht, in der Nacht wird man von der ganzen Straße aus gesehen wenn sie angehen.
Ich will im taktischen Einsatz aber selber entscheiden wann die Innenbeleuchtung angeht und ich will auch unbemerkt aussteigen können. Bei einem meiner alten Autos konnte man die Automatik der Beleuchtung nicht abschalten. Also habe ich sie einfach durch gezwickt. Dazu kommt auch noch, dass die handelsüblichen Lampen viel zu hell sind und die Nachtsehfähigkeit des Auges negativ beeinflussen. Bei nächtlichen Observationen montiere ich mir gelegentlich ein kleines Rotlicht an der Sonnenblende oder ein E-Lite per Klett am Dach.
Prüft in diesem Zusammenhang auch, bevor es euch irgendwann mal blöd erwischt, ob Euer Auto beim Abschließen mit der Fernbedienung oder mit dem Schlüssel blinkt. Das Blinken ist nämlich ebenfalls sehr auffällig.
Ich habe viele Jahre lang eigentlich nie meine Türverriegelung während der Fahrt benutzt. In Ländern wie Süd-Afrika, wo Carjacking an der Tagesordnung ist kann man fast überhaupt nicht mehr ohne verriegelte Türen durch die Stadt fahren. Dort werden die Seitenscheiben oft auch zusätzlich mit Folie beklebt, damit sie von Straßenräubern nicht mit Nothämmern einfach raus geschlagen werden können. Teilweise werden die Seitenscheiben auch mit Keramiksplittern eingeworfen (Video, Video).
Etwa zeitgleich begannen sich bei mir zwei Faktoren bemerkbar zu machen. Ich fuhr gelegentlich durch Hamburg, wo organisierte Banden ungebeten die Windschutzscheiben an roten Ampeln putzten und dann Geld einforderten. Die haben auch immer Anspielungen gemacht, dass sie die Autos beschädigen würden, wenn sie kein Geld bekommen. Sollte so eine Person, oder ein „normaler“ Bettler an der roten Ampel die Türe aufmachen ist ein Konflikt vorprogrammiert. Und so etwas gilt es zu vermeiden. Wenn man in so einer Situation bereits weiß, dass derjenige die Türe von außen nicht auf bekommt hat man den Kopf für Anderes frei und geht Ärger aus dem Weg.
Der zweite Aspekt war, dass sich zu dieser Zeit die Personen in meinem Wohnort vermehrten, die echt schlecht auf mich zu sprechen waren. Zu diesen Leuten kamen dann noch viele Geisteskranke im Ort dazu, die gelegentlich einfach zu Fremden ins Auto gestiegen sind. Und genau in dieser Zeit begann ich immer wieder mal meine Türen zu verriegeln. Das mache ich nun je nach Lage, vor allem wenn ich durch große Innenstädte fahre. Verriegelte Türen schützen einen aber auch davor, dass jemand die Türen aufmacht und etwas aus dem Auto klaut, wenn man an einer Ampel steht.
Die Kindersicherung:
Ich denke niemand wird im privaten Auto aus taktischen Überlegungen die Kindersicherung aktivieren. Man sollte die Kindersicherung eigentlich so selten wie möglich benutzen. Sie ist nicht nur bei Unfällen gefährlich und verhindert ein Aussteigen aus dem Fahrzeug, sie verhindert auch ein schnelles Aussteigen bei allen möglichen anderen Lagen. Beim Amoklauf in Winnenden hat eine Kindersicherung übrigens fast ein Leben gekostet. Jemand konnte dort nicht aus einem Fahrzeug flüchten in das Kugeln des Täters eingeschlagen sind. Aber wenn die Sicherheit der Kinder vorgeht wird sie natürlich benutzt.
Neulich rannte vor meinem Auto ein flüchtiger Straftäter vorbei, der von drei Männern verfolgt wurde. Sie wollten die Verfolgung gerade aufgeben, denn er war wirklich schnell. Ich schlug also vor, dass sie in meine taktische Familienkutsche steigen und wir ihn uns gemeinsam mit dem „Einsatzmittel Privatauto“ holen. Der Erste wollte vorne einsteigen, aber meine Türen waren verriegelt. Das Problem war in einer Sekunde durch das Drücken der Entrieglung gelöst. Ein Zweiter wollte auf die Rückbank, aber die war mit Kindersitzen und meinem Rucksack (und ein paar leeren Papiertüte vom Mc Donalds voll). Wir konnten ihn dennoch mit meinem Auto einholen, einkreisen und festnehmen. Hierbei erwies es sich als äußert hilfreich, dass ich beim raus springen („Absitzen“ wäre das bessere Wort) aus dem Auto im Bruchteil einer Sekunde ein Pfefferspray aus dem Seitenfach der Fahrertüre greifen konnte (was ich zum Glück nicht gebraucht habe). Das ging alles so schnell, dass ich vermutlich gar nicht rechtzeitig an das zweite Spray aus meiner Hosentasche gekommen wäre. Eigentlich hätte ich auch Handschellen mitnehmen wollen, aber diese waren tief in meinen Maxpedition Rucksack vergraben. Evtl. würde es Sinn machen sich eine Hüfttasche mit den wichtigsten Einsatzmitteln und vielleicht auch einer Klettkennung griffbereit unter den Sitz zu legen?
Ich habe mich vor einer Weile schon dafür entschieden, dass ich zu dem rechtlichen Graubereich der Dashcams nichts schreiben werden. Macht Euch besser eigene Gedanken dazu. Ich will Euch nur eine Geschichte erzählen, vor einigen Jahren wurde ich zu einem kleinen Auffahrunfall gerufen. Ein echtes und wahrhaftiges Arschloch ist einer Hausfrau hinten aufs Auto aufgefahren, als diese an einer roten Ampel warten musste. Der Typ ist sofort zu ihr gerannt und hat sie angemault, dass sie rückwärts gefahren und ihm aufgefahren wäre. Es war uns unmöglich das Gegenteil zu beweisen und die Frau ist auf ihrem Schaden sitzen geblieben. Und das obwohl eigentlich immer der Auffahrer die Schuld zugesprochen bekommt.
Ich habe immer im Auto 1-2 Pfeffersprays griffbereit liegen. Eines ist immer in meinem Seitenfach. Aktuell ist das ein RSG-6 Tierabwehrspray mit 63ml Inhalt. Da das Spray immer an der selben Stelle klemmt habe ich an dem Clip davon einen Gurtschneider mit Scheibenzertrümmerer befestigt. Neben dem Pfefferspray liegt eine brauchbare, aber billige, Taschenlampe vom Aldi. Mit einem Griff erreiche ich auch einen Alltagsgegenstand, der recht massiv ist, und zweifellos nicht unter das Waffenrecht fällt und sich zur Verteidigung eignet. Für das Auto würden sich vor allem auch der JPX und der JPX6 eignen. Da ich oft über Landesgrenzen fahre, fällt meine Bewaffnung allgemein eher klein aus.
Meine Ausrüstung bringe ich weitestgehend versteckt im Fahrzeug unter, in den Seitenfächern der Türen, im Handschuhfach und im Kofferraum. Und wenn jemand etwas wirklich cooles machen will montiert er im Zugriffsbereich des Fahrers abschließbare Fächer für Wertsachen oder Waffen. Alternativ auch versteckte Fächer mit Magnetschlössern. Auf diese Weise kann man legal z.B. einen Schlagstock mit sich führen (das ist erlaubt wenn er „verschlossen“ transportiert wird).
Im Handschuhfach liegt bei mir auch immer ein gutes Fernglas.
Seit einigen Jahren gibt es „taktische“ Befestigungssystem für Molletaschen um diese im Fahrzeugen zu befestigen. So könnte man sich Magazintaschen an den Sitz montieren usw.... was für ein Schmarrn das ist! Das soll „taktisch“ sein? ich würde eher sagen so was ist albern, lässt einen auffallen, lockt Diebe an und nützt überhaupt nichts. Eine dreckige Decke, um seine Wertsachen im geparkten Auto abzudecken, ist taktischer als ein Autositzbezug mit Molleschlaufen oder eine entsprechende Sonnenblendenaufrüstung. Ist es nicht wesentlich sinnvoller seine Ausrüstung in einem Rucksack zu verstauen, damit man alles beieinander hat und es transportieren kann? Was man wirklich im Auto in griffweite des Fahrers braucht ist eine Taschenlampe, eine Bewaffnung und evtl. Erste-Hilfe Material. Und die Taschenlampe und eine Bewaffnung sollten sowieso versteckt sein. Ein Junkie oder ein 14 Jähriger der dringend Geld für Zigaretten braucht schlägt auch eine Seitenscheibe ein um an eine 30 Euro Taschenlampe zu kommen.
Ihr müsst in der Lage sein während der Fahrt zu telefonieren. Und das ohne eure Hände zu benutzen. Wenn Euer Auto keine Freisprecheinrichtung über Bluetooth unterstützen kann, schaut euch nach Handyhaltern um. Natürlich ist es in einem Notfall egal ob Ihr mit dem Telefonieren eine Ordnungswidrigkeit begeht, aber viel wichtiger ist, dass Ihr die Hände frei habt und Euch auf den Verkehr konzentrieren könnt. In Grenzsituationen spielt jeder kleine Funke eurer geistigen Fähigkeiten eine wichtige Rolle und kann über Erfolg oder Niederlage entscheiden. Meine Magnethalter mag ich und sie funktionieren im privaten Bereich gut. Für Einsatzfahrten sind sie aber etwas zu schwach, bzw. mein CAT Handy zu schwer. Ich hatte schon mal überlegt zwei davon nebeneinander, für das eine Handy, zu montieren. Aber dazu bin ich bisher nicht gekommen.
Ein Ladekabel gehört auch ins Auto, denn ein volles Handy ist meist der wichtigste Ausrüstungsgegenstand in Notsituationen. Ich zusätzlich auch noch eine volle Powerbank im Auto. Das ist meist ein "Jumpstarter", mit dem ich das Auto bei einer leeren Batterie starten kann, das Handy laden kann und auch, mit dem 12v Anschluss, eines meiner CB-Funkgeräte betreiben kann. Meinen Bericht über die taktische Nutzung des Smartphones findet Ihr HIER.
Entweder hat man ein Notizblock und einen Stift, oder das Handy hat eine Diktierfunktion. Denn wichtige Daten muss man oft notieren und der Versuch es sich zu merken scheitert meist. Wenn ich ehrlich zurück blicke muss ich sagen, dass mir oft im Auto Kugelschreiber gefehlt haben, ich werde daher in Zukunft darauf achten, immer mehrere im Handschuhfach zu haben.
Du bist Taxifahrer, Lkw Fahrer, Personenschützer, oder verbringst einfach die meiste Zeit im Auto? Der Sicherheitsgurt behindert den Zugriff auf die Ausrüstung am Gürtel erheblich. Mache Dir dann evtl. Gedanken über Schulterholster, Unterziehwesten usw. Dazu erzähle ich einiges bei "Taktische Ausrüstung für den Zivileinsatz".
Wenn man gesperrte Wege regelmäßig befährt und befahren darf sollte man, um Konflikte zu vermeiden, Anderen deutlich zeigen wer man ist. Das gilt um so mehr wenn man auch Kontrollen durchführt, wie z.B. Fischerei- oder Jagdaufseher.
Ich habe kein "Bug Out Bag" im Auto. Ich halte diese Fluchtrucksäcke nicht für falsch, aber ich habe einfach nicht das Gefühl so etwas im Alltag zu brauchen. Ich erzähle Euch hier von den Sachen, die ich selber im Auto habe. Das hier ist auf keinen Fall eine komplette Liste mit den notwendigen Dingen, die man darin haben sollte. Sondern es ist ganz ehrlich das, was bei mir vorhanden ist. Manche Dinge habe ich nicht darin, weil sie mir auf Dauer schlichtweg zu lästig geworden sind, oder weil ich sie, wegen meiner Lebensweise, nicht benötige.
Ich habe drei Erste-Hilfe Sets im Auto. Ein DIN-Set, meinen modifizierten KFZ- Verbandkasten und ein IFAK. Ich habe diese drei Sets im Auto weil sie wenig Platz weg nehmen und sie mich dort nicht stören. Und sollte ich tatsächlich mal in eine Großschadenslage geraten, kann man nicht genug davon haben. Ich würde mich auch mit meinem modifizierten Verbandkasten alleine wohl fühlen, aber es hat sich einfach so ergeben und im Auto liegen sie besser als Zuhause an der Garderobe. Dort liegt aber natürlich auch entsprechende Ausrüstung.
Wenn in unserem privaten Alltag ein Tourniquet irgendwo Sinn macht ist es im Pkw, evtl. sogar zugriffsbereit, vorne am Fahrersitz. Vor vielen Jahren mussten übrigens in den DIN Verbandkästen Gummischläuche zum Abbinden sein, diese kamen dann aus der Mode (es war halt eine friedliche Zeit damals). Aber aktuell sind derartige Gegenstände wieder sehr gefragt.
Bei Unfällen gibt es oft scharfe Kanten an Blech oder Glas. Für den Ein oder Anderen macht es daher vielleicht Sinn, sich Schnittschutz Handschuhe zur Ersten-Hilfe Ausrüstung zu legen. Sie kosten teilweise sogar wirklich wenig.
Ich hatte viele Jahre eine 20min brennende Warnfackel im Auto. Die waren zwar ziemlich cool, aber nicht wirklich nötig. Wer etwas praktisches im Auto haben will kann sich mal bei den falt- und beleuchtbaren Pylonen umschauen. Als Zusatz zum Warndreieck sind diese eigentlich nicht schlecht. Und natürlich habe ich jede Menge Warnwesten im Auto liegen.
Ich habe oft mein Viper Sling Bag im Kofferraum. Aber das ist nur für kleinere Touren in der Natur und hat derzeit eigentlich keinen "taktischen" Nutzen.
Ich habe immer Wasserflaschen im Auto, diese haben mir schon bei der Versorgung von Verletzten geholfen und in langen Staus. Wir sind einmal in einem wirklich schlimmen gelandet, und musste 6h auf der Autobahn warten. Dazu habe ich eine BP5 Notration im Kofferraum. Ein ganz zentraler Gegenstand ist ein Straßenatlas. Seit dem ich mir mein erstes Navi gekauft hatte, habe ich zwar nie mehr einen Atlas gebraucht, aber wenn das Smartphone kaputt geht, das Netz überlastet ist, oder es einen großen Stromausfall gibt, kann ein Atlas sicher schnell hilfreich sein.
Durchaus Sinn würde es für manche vielleicht machen sich ein paar alte Halbschuhe in den Kofferraum zu legen, mit denen man auch größere Strecken laufen kann. Hauptsächlich würde das vermutlich für diejenigen Sinn machen, die meist Lederschuhe zu einem Anzug tragen, oder für Frauen mit entsprechenden Schuhen, mit denen man nicht nach Hause laufen kann.
Ich kenne jemanden, der sich schon sehr lange mit Krisenvorsorge beschäftigt. Er hat mir bereits vor 10 oder 20 Jahren Dinge erklärt, die heute alle "neu erfinden". Für ihn gab es im Auto einen ganz zentralen Ausrüstungsgegenstand, einen großen Schraubenschlüssel zum Abmontieren von Autobahn-Leitplanken. Es kann so viel passieren und wenn ihr so ein Werkzeug nicht habt, kommt Ihr im Notfall auch nicht von der Autobahn runter. Zusätzlich würde sich auch ein Seitenschneider anbieten, um dort notfalls einen Zaun durchtrennen zu können.
Ich selber hatte schon immer einen Klappspaten im Kofferraum. Der kann einem bei sehr viel helfen. Der Klappspaten ist für mich das wichtigste Werkzeug, nach dem Multitool. Meine einzigen weiteren Werkzeuge sind derzeit eine kleine Klappsäge, ein Radmutternschlüssel und zwei Schraubenzieher. Als weitere Werkzeuge könnte ich mir noch Brecheisen, Hammer oder ein Beil vorstellen. In wie weit das für einen Sinn macht, muss man sich selber überlegen. Früher hatte ich meist recht viele Werkzeuge im Auto, diese wurden mir auf Dauer aber zu lästig.
Des Weiteren liegen in meinem Kofferraum noch Mülltüten, Tempos, ein Regenumhang, Überbrückungskabel und Arbeitshandschuhe.
Im Winter habe ich immer 1-2 Decken im Auto und ab und zu auch Notfall Wärmepackungen. Die Wärmepackungen habe ich zwar, in vielen Jahren, noch nie gebraucht. Aber ich habe sie mal geschenkt bekommen und im Auto haben sie einen Sinnvollen Platz für Notfälle.
Im Sommer achte ich viel mehr darauf, dass genug Getränke im Auto liegen. Dazu habe ich auch immer Sonnencreme und Insektenschutzmittel im Kofferraum. Meist auch noch eine Ersatzmütze und Ersatz Sonnenhüte für die Kinder.
Vor einer Weile gab es in Frankreich wieder massive Terroranschläge, nahe der deutschen Grenze, und es wurde mehrere Tage nach dem Täter gefahndet. Die Gefahr, dass dieser nach Deutschland flüchtet war groß und alle Grenzübergänge wurden von, mit MPs bewaffneten, Polizisten besetzt. Als dieser riesige Polizeieinsatz lief musste ich mit der Familie und dem Auto dort durch. Nach einigen Überlegungen entschieden wir uns dafür unsere Reise nicht abzusagen. Diese Situation war das einzige Mal wo ich das Auto „gepanzert“ habe. Ich habe aus allen meinen Schutzwesten die Einlagen raus genommen und diese von hinten an der Rücksitzbank befestigt. Auch wenn der Ein oder Andere das albern finden wird, die Gefahr war real und ich konnte so auch etwas Neues ausprobieren. Und das Panzern von Privatautos interessiert doch auch einige und ich habe dazu bereits mehrfach Lesermails bekommen. Alle anderen Arten der Panzerung wären mir im Alltag viel zu aufwendig, aber das hat für mich gut funktioniert. Da ich seit einer Weile eine Schutzweste "übrig" habe, liegt diese nun auch meist in meinem Kofferraum. Für mich liegt sie dort besser, als in meinem Keller.
Ich bin oft auch für mehrere Tage unterwegs, daher habe ich immer Ersatzkleider im Auto. Auch bei Observationen kann es schnell von Vorteil sein, wenn man etwas zum Wechseln dabei hat. In der kalten Jahreszeit habe ich auch immer warme Sachen und eine Decke im Kofferraum.
Nein, ganz sicher nicht, denn ich will mich ja nicht zum Affen machen! Ich bin leider schon so vielen „Rettungsrambos“ begegnet. Sie drehen und wenden die StVO und die StVZO und biegen und verschieben... ( scherzhaft auch „rotatio und flexio legis“ genannt) bis sie meinen so etwas zu dürfen. Aber sie dürfen es halt doch schlicht und einfach nicht!
Und eines Tages kommen sie tatsächlich zu „dem lange ersehnten" Verkehrsunfall und heften sich ihr Magnetblaulicht aufs Dach. Und jede Einsatzkraft die von nun an zum Unfall kommt denkt „so ein Depp“. Weiter will ich überhaupt nicht auf dieses unendliche und peinliche Thema eingehen. Ich habe auch eine batteriebetriebene Warnleuchte mit Magnet im Auto. Aber die blinkt in orange, damit ich mich bei einem Notfall nicht als unprofessioneller Depp präsentiere.
Neulich begegnete ich dem Kommandanten einer freiwilligen Feuerwehr, der sogar die komplette "Sondersignalanlage" in seinem Fahrzeugschein eingetragen hatte. Aber er nutzte jede Gelegenheit, um mit dem ausgeschalteten Magnetblaulicht auf dem Dach durch die Stadt zu fahren. Seine Angeberei war dermaßen peinlich...
Und ich meine wirklich jeder, egal ob es jemand ist der „gerne sportlich fährt“ (das sind die Menschen die niemals einen Führerschein bekommen sollten), oder ob es die 70 jährige Hausfrau ist. Und wenn jemand sagt "... aber ich habe das im Griff", gehört er idR. zu den Kleingeistern die irgendwann sagen müssen "wie hat das nur passieren können...". Ich habe schon zu viele derartige Typen kennen lernen müssen, dass mir bei solchen Sprüchen nur noch das Kotzen kommt. Eigentlich sollten diese Menschen dazu gezwungen werden, nach ihren Unfällen, die Todesnachrichten an die Angehörigen überbringen zu müssen.
Es gibt so coole Fahrmanöver, dass Dumme daran ist nur, dass sie mit den modernen Fahrassisten sowieso nicht im echten Leben funktionieren!
Aber ein guter Autofahrer ist meiner Meinung nach nur der, der sein Auto überhaupt nicht in den Grenzbereich bringt und vorausschauend fährt. An die Grenzbereiche sollte man nur im Notfall kommen, und sonst niemals. Und das kann und sollte in Lehrgängen, fernab des öffentlichen Verkehrs, geübt werden. Ausbildungen vom ADAC Sicherheitsfahrtraining, Sportfahrerlehrgänge oder Fahrausbildungen für den Personenschutz sind nicht nur sehr sinnvoll, sie machen auch wirklich Spaß. Nehmt das Geld in die Hand und besucht Fortbildungen und Trainings um bessere Fahrer zu werden. Und auch wenn Ihr die Möglichkeit habt Simulatoren zu besuchen bringen die einen weiter. Aber wer meint, er müsste seine „Emotionen“ im Verkehr raus lassen, oder sich mit seinem Auto vor den Freunden aufzuspielen, hat mit Sicherheit noch nie eine Leiche aus einem verunfallten Auto raus gezogen...
Je schneller man fährt um so enger wird der Blickwinkel! Wer in der Stadt oder auf der Autobahn langsamer fährt kann seine Umwelt besser wahrnehmen und kommt auch nicht gestresst am Ziel an. Und genau diese Punkte machen den Unterschied zwischen einem Angeber und einem Profi aus. Es gilt immer: "Mehr sein als Schein"!
Wenn ich in eine unklare Situation komme öffne ich meist die Türe und stelle mich neben das Auto. So habe ich alle Möglichkeiten um schnell zu reagieren. Wenn ich bereits befürchte, dass ich mein Auto verlassen muss, schließe ich frühzeitig die Fenster und habe den Fahrzeugschlüssel schon in der Hand. Denn so kann ich im Losrennen die Türen zuwerfen und verriegeln. Es passiert nämlich sehr oft, dass Autos in Notfällen einfach unversperrt und mit steckendem Zündschlüssel zurück gelassen werden.
Bei jedem Halt muss man die Hinterräder des vorausfahrenden Fahrzeuges noch komplett sehen können. So ist sichergestellt, dass man ausweichen und daran vorbeifahren kann, ohne rangieren zu müssen. Das wird auch im Alltag, z.b. um einem Rettungswagen Platz zu machen, wichtig.
Wenn Du befürchtest, dass dein Auto ein Gefälle hinabrollen kann, lenke vor dem Parken nach rechts. Wenn Du schnell wieder los willst, lenke vor demParken nach links, in Fahrtrichtung.
Für mich persönlich spielte die taktische Einsatzfähigkeit meines Privatautos vor allem im Jagdschutz die größte Rolle:
Nächtliche Observationen, wie hier im Jagdrevier, gehen schnell "an die Substanz" und die Unterstützung von Kameraden ist wichtig um die Moral aufrecht zu erhalten. Dann braucht man natürlich auch noch viel Kaffee und eine schnelle Verbindung zum Notruf. Das Privatauto wird hier zum wichtigsten Einsatzmittel. Mehr dazu findet Ihr in meinem Jagdaufseher Tagebuch.
Beim Fahren mit Nachtsichtbrille merkt man deutlich, dass man nur ein handelsübliches Auto und keinen "Wolf" mit abklappbarer Frontscheibe und Infrarotscheinwerfern hat. Zusätzliche Infrarotstrahler müssen außen am Auto angebracht sein, sonst spiegelt sich das Licht an der Windschutzscheibe und blendet. Ein weiteres Problem dabei ist oft, dass man die Beleuchtung vom Armaturenbrett nicht ausschalten kann.
Beim nächtlichen Absetzen von getarnten Observationskräften gilt: Nicht vor die Scheinwerfer treten ;-)
Quelle: "Surveillance Tradecraft" von Peter Jenkins.
Jahrelang ist es nur eine Jagd auf "unsichtbare Täter" und ein "Spiel" für große Jungs. Aber als ich am wenigsten damit rechnete, begegnete mir einer von den Wilderern im eigenen Jagdrevier, am helligten Tag. Man sollte daher immer vorbereitet sein. Denn die Realität holt einen oft dann ein, wenn man am wenisten damit rechnet. Erst mein Griff zur Pistole ließ ihn seinen Fluchtversuch aufgeben... Da dieser Fall zu entsprechenden Ermittlungen und strafrechtlichen Verwicklungen geführt hat, kann ich dazu keine weiteren Details nennen.
Passt gut auf Euch und die Familie auf, lernt, trainiert und seit wachsam :-)
Und denkt an Eure Pflichten und werdet diesen Gerecht.
Der Faule begehrt und kriegt’s doch nicht; aber die Fleißigen kriegen genug.
Sprüche 13,4