-EM-GE 22 GT Revolver
-ME 70/G Revolver
-Valor Revolver
Der 22 GT Revolver ist der Nachfolger des 22G, der noch keine PTB Zulassung hatte. Man erkennt die PTB Version sofort an der geteilten Trommel. Das sieht zwar nicht so gut aus, verhindert aber zuverlässig Mißbrauch. Auch in anderen Ländern werden immer noch revolver mit einer geteilten Trommel frei verkauft, weil man so Flobert Munition, aber keine .22lfB verschießen kann.
Die EM-GE Revolver wurden auch in den scharfen Kalibern .22 kurz und .22lfB sehr billig in das Ausland verkauft. In den USA wurden diese Waffen sehr oft für Verbrechen verwendet und prägten den Begriff der "Saturday night special" Waffen. Also billig, klein, einfach verfügbar und leicht zu verbergen. Aufgrund des starken Missbrauches wurden auch entsprechende Gesetze erlassen.
Der EM-GE Revolver ist im Vergleich zu anderen kleinen 6mm Revolvern ein recht guter. Die Ladeklappe und der Ausstoßer funktioneiren recht anständig und der Abzug auch.
Vergleichbar ist er mit den damaligen Röhm Reolvern für die es auch entsprechend viel Zubehör gegeben hat. Besonders interessant am EM-GE ist der 7mm Lauf mit dem man alle 7mm Zusatzmunition verschießen kann. Die Mündung eignet sich zum Abschießen von 9mm Sternen.
Der Hammer hat eine automatische Sicherung und kann die Patrone nur erreichen wenn der Abzug gezogen wird.
Leider hat die Firma EM-GE erst kürzlich ihr Werk geschlossen.
EM-GE 22 GT 6mm Revolver. Gut zu sehen die ganz hinten liegende Laufsperre und die Aufnahme für die 7mm Vorsatzmunition.
Ein RG-14 Revolver wurde für das Attentat auf Ronald Reagan verwendent. Ich gehe aber davon aus, dass es ein Revolver auf Basis des EM-GE war der unter dem Namen Röhm in den USA verkauft wurde.
https://en.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6hm_Gesellschaft
Ich will Euch hier meinen ME 70/G Revolver zeigen. Es ist einer der Typischen kleinen und billigen 6mm Revolver der 70er Jahre. Da ich diesen aber mit dem kompletten Zubehör bekommen konnte musste ich ihn haben. Dabei waren auch Vorsatzgashülsen die sogar über eine BKA Zulassung verfügen. Der Karton stammt aber von einem anderen Revolver, denn die Gashülsen passen nicht in den ME 70/G. Der Revolver verfügt nämlich über kein Innengewinde im Lauf. Dafür hat er einen, für Sammler, sehr interessanten Lauf. Denn dieser weist einen dreistufigen integrierten Abschussbecher auf. Man kann damit 7mm, 9mm und 15mm Leuchtsterne verschießen. Die Gashülsen zersetzen sich sehr stark. Von ihnen fallen Krümel ab. Was auch sehr eigen ist: Das Zeug ist unfassbar ekelhaft. Man kann die Vorsatzhülsen eigentlich gar nicht mit bloßen Händen anfassen, so heftig ist bei diesen das CN Gas. Um die Ausdünstungen einzudämmen und den Zerfall des Kunststoffes zu unterbrechen habe ich einige mit klarem Nagellack versiegelt. Das scheint recht gut zu funktionieren.
An der rechten Seite hat der Revolver eine Ladeklappe. Zum Entladen schraubt man die Trommelachse aus und kann damit die verschossenen Kartuschen ausstoßen. Das ist alles natürlich sehr aufwendig. Er verfügt über einen klassischen SA/DA Abzug.
Die Verarbeitung ist einfach und sauber. Man bemerkt aber schnell, dass der Revolver sehr billig produziert wurde. Man hat beim Anfassen schon etwas Angst, dass man etwas kaputt macht.
Der Valor Revolver ist wieder ein klassisches Beispiel für die billigen 6mm Revolver der 70er Jahre. In dieser Zeit wurden bei 6mm Waffen oft Vorsatzgashülsen verwendet. Im Fall des Valor Revolvers gab es Abschussbecher aus Kunststoff die mit CN Gas gefüllt waren.
Mir ist bisher noch nie einer von diesen Revolvern ohne PTB über den Weg gelaufen. Das hat evtl. den Hintergrund, dass dieser billige Revolver nach Einführung der PTB-Zulassungspflicht meist vernichtet worden ist. Im Kettner Katalog von 1969, also dem Jahr als die PTB Zulassung beschlossen wurde, ist er aber bereits gelistet. Im Jahr 1969 und 1970 wollte man kurzzeitig SSW mit Ausschuss oben frei geben und die mit dem Ausschuss durch den Lauf "Waffenscheinpflichtig" machen. Damals gab es den heute gültigen Unterschied zwischen WBK und Waffenschein noch nicht!
Mein Revolver hat die PTB Nummer 3-72. Interessant ist, dass Diese Nummer aber für den "MK3 Derringer" in 6mm vergeben wurde. Aber für die selbe Firma "Rudolf Weber jr., Stahlwarenfabrik". In der PTB Liste steht er aber mit der Nummer 34-70 drin.
Der Revolver ist ziemlich billig gemacht. Das Laden geschiet durch die Ladeklappe rechts. Zum Entladen kann man die Trommelachse raus ziehen und als Ausstoßer verwenden. Unter der Ladeklappe sieht man die schlechte Oberflächenbehandlung.
Von Gefühl her macht der Revolver mehr den Eindruck eines Spielzeugrevolvers für Fastnacht. Der Hammer verfügt über keine Sicherung oder Sicherheitsrast, er ruht direkt auf der Patrone, was doch recht gefährlich ist.
Fazit:
Heute taugt der Revolver natürlich nur noch zum Sammeln. Damals, als er verkauft wurde, war er quasi die billigste Waffe die zu bekommen war. Also eher eine Einsteigerwaffe wie heute der Python Revolver. Auch für Weinbauern war er kaum zu gebrauchen aufgrund der mittelmäßigen Qualität.