Waffenliste Schreckschusswaffen vor 1969
Waffen bis 1945:
Scheintodpistole .410
Scheintod Repetierpistole .410
Scheintod Hahn-Revolver .410
Scheintod Hammerleß-Revolver .410
Alarmpistole Radlerfreund .22
Entlarvt Pistole .410
Hahnloser Schreckschussrevolver .230
Hahn-Schreckschussrevolver .22
BUA Pistole 88 .410
BUA Pistole 99 .410
EM-GE II Pistole 6mm
EM-GE IIa Pistole 6mm
EM-GE III Pistole 6mm
EM-GE IIIa Pistole 6mm
EM-GE I Revolver 6mm
EM-GE VI Pistole .320
EM-GE V Pistole .320
Stanlay schießender Bleistift .320
Perplex 1 schüssige Pistole .410
Perplex 2 schüssige Pistole .410
Knock Out Pistole .410
Knock Out 2 schüssige Pistole .410
Knock Out 3 schüssige Pistole .410
ASS Lacrimae Pistole 8mm
KKW Einzellader 6mm
Kolibri WKS Einzellader 6mm
Berloque Pistole 2mm
Menz (Menta) Pistole 6,35mm
Menz-Einhand-Pistole 6,35mm
Lito (Menz) Pistole .410
Walther Alarm Pistole 6mm
Waffen von 1945 – 1969:
Burgo Einzellader 6mm
Burgo Pistole 6mm
ME Einzellader 6mm
EBA Keenfire ?
ERGE Pistole 6mm
Röhm RG2 Pistole 6mm
Röhm RG3 Pistole 6mm
Röhm RG3s Pistole 6mm
Röhm RG5 Pistole 6mm
Röhm RG5s Pistole 6mm
Röhm RG6 Revolver 6mm
Röhm RG7 Revolver 6mm
Röhm RG8 Revolver 6mm
EM-GE 320 D Pistole .320
EM-GE 320 J Pistole .320
EM-G 320 E Pistole .320
EM-GE 6 Pistole 6mm
EM-GE 6a Pistole 6mm
EM-GE 60 Pistole 6mm
EM-GE 61 Pistole 6mm
EM-GE 62 Pistole 6mm
EM-GE 63 Pistole 6mm
EM-GE 320 Revolver .320
EM-GE 38 Revolver 9mmR
Reck P6 8mm
Röhner SM 4 8mm
Diemuni Pistole 6,35mm
Browning Lilliput 2mmR
HS Revolver 8 2mm
Mondial 1900 Pistole 6mm
Record A Pistole 6mm
Record B Pistole 6mm
Record GP1S Pistole 6mm
Victoria Pistole 6mm
Wadie Automatik Pistole 8mm
HS 4 Pistole 8mm
HW1 Revolver 9mmR
Perfecta A Pistole 6mm
Perfecta Fearless Pistole 6mm
Perfecta Gecado Pistole 6mm
Perfecta Victoria G Pistole 6mm
Perfecta Victoria S Pistole 6mm
Percecta G Pistole 6mm
Perfecta S Pistole 6mm
NHM Revolver 9mmR
Korth Revolver 9mmR
Walther UP1 Pistole 6mm
Die Liste ist noch nicht vollständig und wird fortgesetzt. Sie soll als Anhalt dienen zum Erstellen von Sammelplänen für die rote WBK.
Sie basiert auf Katalogen von Stukenbrok, WUM, Frankonia, Kettner, Visier Special Nr. 8 und den Internetseiten muzzle.de und poplasnak.cz
Nachtrag vom Sep. 2017: Es ist gelungen, ein Freund hat auf Grundlage dieser Liste ein Gutachten selber geschrieben und ihm wurde eine rote WBK für Schreckschusswaffen ohne PTB-Zulassung erteilt :-)
Nachtrag vom 22.03.2018:
Ich muss Euch ehrlich gestehen, dass ich bisher diese Liste nicht aktualisiert habe. Ich hatte einfach immer Anderes im Kopf.
Wenn Ihr euch ebenfalls eine rote WBK für SSW beantragen wollte dürft Ihr sehr gerne meine Liste verwenden. Ich habe zur Erstellung ja auch auf andere Seiten geschaut.
Nachtrag vom 22.06.2018: Als weitere Argumentationshilfe habe ich etwas über die kulturelle Bedeutung der Schreckschusswaffen geschrieben. Auch diese dürft Ihr sehr gerne kostenlos verwenden für Eure Anträge ;-)
Waffen und natürlich auch Schreckschusswaffen werden schon lange in Sammlungen zusammengetragen. Es werden Informationen darüber in Fachbüchern, Blogs und in Internetforen gesammelt und für andere zugänglich gemacht. Private Sammler und Fachleute tauschen sind darüber in den unterschiedlichsten Medien aus. Und der Staat erkennt nicht nur das „Bedürfnis“ für öffentliche oder staatliche Sammlungen an, sondern erteilt auch die Genehmigungen für private Waffensammlungen. Auf diesem Weg werden Waffen auch staatlich als bewahrenswertes Kulturgut anerkannt. Besonders alte Schreckschusswaffen, die ohne PTB-Zulassung Erlaubnispflichtig sind, sind besonders von Verlust und Zerstörung bedroht. Das hat zum einen damit zu tun, dass bereits bei der Erlassung der PTB-Pflicht (1969-1973) sehr viele dieser Waffen vernichtet wurden, um einer Registrierung zu entgehen, aber auch damit, dass die Hürden für den Besitz dieser Waffen immer höher werden. Die Besitzer die es noch gibt (auch viele Erben) geben diese Waffen lieber zur Vernichtung ab, bevor sie einen Tresor für 400 Euro beschaffen, Aufbewahrungskontrollen in ihrem Haus zulassen, Gebühren für die Waffenbesitzkarten bezahlen müssen usw. Die Inhaber roter Waffenbesitzkarten (Sammler und Sachverständige) interessieren sich oft nicht für die einfachen „Gaspistolen“ aus Zink. Sie beachten meist mehr die Dienstwaffen der Polizei- und Streitkräfte. Dazu kommt, dass diese Waffen kaum einen Wiederverkaufswert haben. Eine 08 Pistole wird man auch in 50 Jahren noch für einen guten Preis wieder verkaufen können. Einen Käufer für eine Schreckschusswaffe ohne PTB-Zulassung muss man erst mal finden. Daher werden die alten Waffen von EM-GE, Röhm, Wadie usw. meist einfach vernichtet.
Bereits seit über 100 Jahren werden Schreckschusswaffen in Deutschland in großer Menge verkauft. Aber bei der rasanten Geschwindigkeit mit der die Waffen von 1905-1969 verschwinden bleibt nicht mehr viel Zeit diesen Teil der frei verkäuflichen Selbstschutzwaffen zu erhalten.
Beachtlich ist, dass im Kaiserreich die Scheintodpistole, als erste Schreckschusswaffe überhaupt, ohne einen rechtlichen Zwang erfunden und in großen Mengen verkauft wurde. Zu dieser Zeit hatten kleine Taschenpistolen bei der bürgerlichen Gesellschaft eine große Verbreitung. Die einfachen Arbeiter kauften meist wesentlich billigere Revolver. Viele konnten sich aber mit der potentiell tödlichen Wirkung einer 5,7mm Velodog oder 6,35mm Browning Patrone nicht anfreunden und wünschten etwas „humaneres“. Und genau dieser Wunsch zieht sich durch die Waffengeschichte, als Randbereich, bis heute weiter durch (JPX, Taser usw.).
In der politisch sehr unsicheren Zeit nach dem 1. Weltkrieg wurde erstmals der Waffenerwerb und das Führen bedeutend eingeschränkt. Und ab dieser Zeit errangen die Schreckschusswaffen eine noch größere Bedeutung und spiegelten oft die Gesetzgebung des Waffenrechts bei gesellschaftlichen Ereignissen wieder. Sie wurden zur Waffe des „kleinen Mannes“. Durch immer weitere Verschärfungen des Waffenrechts verkauften sie sich auch nach dem 2. Weltkrieg immer besser. Den Höhepunkt erreichten die Verkaufszahlen zweifellos 2015, während der „Flüchtlingskrise“. Hier wurden die Waffengeschäfte regelrecht leer gekauft und es war auf Wochen und Monate bei vielen Waffenhändlern nichts zu bekommen. Und auch diese nahen Ereignisse zeigen die gesellschaftliche Bedeutung dieser Waffen. Sicherheit ist eines der wichtigsten menschlichen Bedürfnisse und hierbei spielen die technisch und geschichtlich oft unterschätzten Schreckschusswaffen eine entscheidende Rolle. Denn kaum noch jemand ist berechtigt sich und seine Familie mit einer scharfen Waffe zu schützen.