Wir streben nach Frieden und Sicherheit!

Aber viele unserer Mitmenschen leider nicht.... Daher brauchen wir Soldaten, Spione und Polizisten.

In unserem Rechtsstaat dürfen auch die "Feinde der Demokratie" demonstrieren. Um diese Freiheit zu gewährleisten muss eine Demokratie stark sein. Hier wird 100 Jahre Oktoberrevolution gefeiert...
In unserem Rechtsstaat dürfen auch die "Feinde der Demokratie" demonstrieren. Um diese Freiheit zu gewährleisten muss eine Demokratie stark sein. Hier wird 100 Jahre Oktoberrevolution gefeiert...

Wenn man etwas über die öffentliche Sicherheit schreiben will wird es schwer nicht politisch zu werden. Aber das versuche ich ja prinzipiell auf meine Seite zu vermeiden.

 

Einige Menschen haben das nötige Geld für sondergeschützte Fahrzeuge und Personenschützer. Aber die Meisten von uns müssen selber für ihre Sicherheit sorgen und sich auf die Behörden verlassen.
Einige Menschen haben das nötige Geld für sondergeschützte Fahrzeuge und Personenschützer. Aber die Meisten von uns müssen selber für ihre Sicherheit sorgen und sich auf die Behörden verlassen.

Für Sicherheit zu sorgen ist eine der grundlegendsten Aufgaben des Staates

Eines der wichtigsten Werkzeuge zur Schaffung von Sicherheit sind die unterschiedlichen Polizeibehörden. Das machen sie entweder deutlich sichtbar...
Eines der wichtigsten Werkzeuge zur Schaffung von Sicherheit sind die unterschiedlichen Polizeibehörden. Das machen sie entweder deutlich sichtbar...

... oder auch unsichtbar. Die Polizei kann aber nur wirksam arbeiten, wenn auch andere Behörden, wie die Justiz, oder die Gesundheitsämter ihre Arbeit im Sinne der Bevölkerung warnehmen. Wenn z.B Gewalttäter und gefährliche Geisteskranke nicht weg gesperrt werden, wird das für die Polizei viel schwieriger.

Nicht nur die großen staatlichen Organisationen sorgen für Sicherheit, sondern auch kleinere, teilweise private und ehrenamtliche, Organisationen. Diesen sollte man Respekt erweisen, wie hier beim Besuch einer schweizer "Seerettung".
Nicht nur die großen staatlichen Organisationen sorgen für Sicherheit, sondern auch kleinere, teilweise private und ehrenamtliche, Organisationen. Diesen sollte man Respekt erweisen, wie hier beim Besuch einer schweizer "Seerettung".

Die Kriminalstatistik ist eine Statistik

Das Blut auf dem Boden ist es, was den Unterschied zwischen der Angst der Bevölkerung und der Statistik ausmacht. Wenn man sich das Blut abwaschen muss, spielt es keine Rolle mehr, was für Zahlen irgendwo stehen.

Die Presse und die Politik sprechen immer sehr viel über die Kriminalstatistiken. Aber jedem wird klar sein, dass diese nur Statistiken sind. Sie sagen nur wenig über die Empfindungen der Bevölkerung aus und auch gar nicht so viel über die tatsächliche Kriminalität. Es liegt mir fern hier zu erläutern wo diese Statistiken von der echten Kriminalität auf der Straße abweichen, oder wo die Schwächen dieser Statistiken liegen. Das Entscheidende ist aber, meiner Meinung nach, dass die Bevölkerung diese Statistiken kaum beachtet. Wenn bei jemandem eingebrochen wird, und er dann vielleicht noch erfährt, dass kurz darauf wieder in der Nachbarschaft eingebrochen wurde, ist ihm völlig egal wie Fälle es genau gibt. Er hat nun schlichtweg Angst. Und wenn die Bürger sehen, dass am Bahnhof offen mit Rauschgift gehandelt wird, verlieren sie das Vertrauen in den Rechtsstaat. Ich selber habe dieses Vertrauen aber noch lange nicht verloren, denn ich weiß in einigen Punkten sehr gut, wie unser "System" funktioniert. Und auch wenn es Schwächen hat, es funktioniert sehr gut.

Vor was haben die Menschen wirklich Angst?

 Für mich gab es einige Ereignisse, die mich sehr beschäftigt haben. Das waren die großflächigen und langwierigen Ausschreitungen 2011 in England und 2005 in Frankreich. Der Staat hatte die Kontrolle verloren. In England z.B. musste sich die Polizei zurück ziehen und es wurden ganze Häuserblocks angezündet und die Bevölkerung schutzlos alleine gelassen. Der Grund dafür war hauptsächlich das Fehlen von Waffen, Ausrüstung und Befugnissen. Interessanterweise sind diese Ereignisse für die meisten Deutschen aber "weit weg". Aber auch in Deutschland gab es Ereignisse die für das Sicherheitsempfinden der meisten Menschen entscheidend waren. Vermutlich sind hierbei die terroristischen Anschläge überhaupt nicht so gewichtig, denn in der Häufigkeit und schwere der terroristischen Taten halten sie sich mit Amokläufen etwa die Waage. So ereignete sich 2016 der Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin mit 12 Toten. Das Überfahren der Besucher mit einem Lkw hatte zweifellos im Empfinden der Bevölkerung die vom Täter gewünschte Wirkung. Aber z.B. der Selbstmordanschlag in Ansbach 2016 mit 15 Verletzten beschäftigt heute kaum noch jemanden. Man muss auch einen wichtigen Aspekt bedenken. Der Terrorismus der RAF richtete sich gegen die Repräsentanten des Staates, wie Politiker, Polizisten und das Militär. Der islamistische Terrorismus heute richtet sich aber gegen die gesamte Bevölkerung.

Der "Goldene Riss" in Berlin am Breitscheidplatz, hier starben 12 Menschen und 55 wurden verletzt.
Der "Goldene Riss" in Berlin am Breitscheidplatz, hier starben 12 Menschen und 55 wurden verletzt.

Aber die Silvesternacht 2015/2016 in Köln bleibt allen im Gedächtnis. Dass eine Gruppe von über 1000 Männern, sexuell motiviert, über Frauen herfällt hat es bisher kaum irgendwo in unserer westlichen Welt gegeben. Damals wurden die Waffengeschäfte regelrecht leer gekauft. Und mit erschreckender Regelmäßigkeit liest man immer noch von genau solchen Taten in der Presse, die überall in Deutschland, in viel kleinerem Tatgeschehen, begangen werden. Wenn man in die Google-News Suche das Wort "Männergruppe" eingibt findet man viele dieser Taten. Anstatt die Ängsten der Bevölkerung ernst zu nehmen berichtet die Presse aber nur von der steigenden Zahl kleiner Waffenscheine.

Wenn sogar die Hamburger Polizei  es für relevant hält zu melden, dass an Silvester sehr wenige Frauen auf der Reeperbahn gewesen sind (2017-2018), waren dort vermutlich fast keine unterwegs. Offenbar verändert sich die Sicherheitslage in unserem Land...

Gotham City ist im Kino ein Symbol für eine Gesellschaft in Angst. Angespielt wird dabei auf New York. Interessanterweise hat London diese Stadt nun mit den Morden statistisch eingeholt. Wenn die Lage bereits so schlimm geworden ist haben die Sicherheitsbehörden nicht mehr viel Einfluss und die Probleme müssen anders gelöst werden. Dort wo sie entstehen, z.B. bei der Bildung.

Vor ein paar Jahren hat man noch nicht in jedem Geschäft Pfefferspray bekommen. Offenbar hat sich etwas verändert....

Das Bild der Städte verändert sich

Öffentliche Plätze werde immer öfter gegen terroristische Anschläge gesichert. Aber auch Amokläufer benutzen immer öfter ein Fahrzeug als Waffe. Nicht ohne Grund heißen diese Vorrichtungen auch "Nizza Sperren", denn 2016 ermordete ein Terrorist in Nizza 86 Menschen und verletzte 400. Das sind weit mehr, als die RAF in vielen Jahren ermordet hat.

Die Sperren verursachen aber immer ein Problem, die Zufahrt für Rettungsfahrzeuge wird erschwert, daher werden immer neue Konzepte entworfen. In diesem Fall war an jedem Sperrposten ein Sicherheitsmitarbeiter abgestellt um das Stahlseil notfalls entfernen zu können.

Diese Sperren stehen inzwischen in Berlin am Breitscheidplatz. In Israel werden sogar viele Bushaltestellen mit derartigen Pollern ausgestattet. In dem Video könnt Ihr sehen, wie der Pkw einer Terroristin erfolgreich gestoppt wird. Die Poller von dem Video sind mit einer massiven Stahlplatte, unter dem Asphalt, mit dem Wartehäuschen verbunden. Daher konnten diese recht kleinen Poller das Fahrzeug in diesem Video stoppen (auch hier bei min 3:00 wird der Anschlag thematisiert).


Die Stunde Null - Wir sind im Krieg

Ich bin kein Kind des Kalten Krieges, ich bin ein Kind der Wende. Ich erinnere mich noch daran, wie meine Eltern mir erklärt haben, dass die Mauer weg kommt und "Deutschland jetzt größer wird". Ich verstand damals noch nichts von der Nato, der Sowjetunion oder Politik. Ich wuchs in einem Deutschland der Abrüstung auf. Als ich erwachsen war, wurde ich dennoch Soldat. Meine Großväter waren Soldaten und mein Vater auch und ich bin nicht nur mit dem Selbstverständnis aufgewachsen, dass man seine Pflicht abzuleisten hat. Ich sah im Militär eine Herausforderung und fand dort sogar eine geistige Heimat. Wie jeder deutsche Soldat fand auch ich mich aber in einer seltsamen Position wieder. Ich leistet einen Dienst für unseren Staat, ich bekam jedoch regelmäßig die Ablehnung der deutschen Bevölkerung für ihr eigenes Militär zu spüren. Das belastet mich aber nicht sonderlich, weil mir als Soldat, die Wichtigkeit meiner Arbeit sehr wohl bewusst war. Und wenn ich an Paraden im Ausland teilnahm, wurden wir Bundeswehrsoldaten sogar mit Jubel empfangen.

Die Jahre vergingen, ich wurde Familienvater und lernte den Frieden und unsere Freiheit immer mehr zu schätzen. Die treuen Leser meines Blogs werden es wissen, dass ich regelmäßig von unserem Frieden und der Freiheit spreche. Meinen eigenen Kindern versuche ich schon lange genau das bewusst zu machen, eine Dankbarkeit für unseren Frieden. Nicht nur meinen eigenen Kindern, sondern auch Jugendlichen in der Verwandtschaft erkläre ich unsere Geschichte seit 1945. Es ist eine unfassbare Geschichte, von der deutschen Teilung und der Wende. Auf meinem Blog habe ich immer versucht, ein Bewusstsein dafür zu vermitteln, dass der Friede vielleicht nicht ewig anhalten wird. Noch vor drei Monaten habe ich in meinem Jahresrückblick gesagt "halten wir lieber nichts mehr für unmöglich". Es wäre jetzt leicht zu behaupten, dass mir das schon lange klar war, dass wir uns bald wieder im Kalten Krieg wieder finden werden. Aber das würde so auch nicht stimmen.

Sehr interessant finde ich, dass Russland gerade mit allem Schwäche zeigt. Kein Land will mehr an Russlands Seite stehen und wendet sich dem Westen zu. Putin halfen weder Angebote, noch Drohungen. Er hat die Gewalt gewählt, wie ein 10 jähriges Kind, das zuschlägt, wenn es keine Argumente hat. Und als auch das nicht funktionierte, drohte er mit seinen Atomwaffen. Putin hätte kaum deutlicher zeigen können, wie schwach er sein Land mittlerweile gemacht hat. Und der harte Widerstand der ukrainischen Kämpfer bringt der russischen Armee die bitterste Niederlage ihrer Geschichte ein. Dabei ist es völlig egal, wer diesen Krieg gewinnen wird, wir werden uns alle an die Bilder der zerschossenen russischen Panzer erinnern und an unseren Kanzler, der verkündet, dass die Bundeswehr 100.000.000.000 Euro zusätzlich erhält.

Die Stunde-Null markiert den Punkt, an dem auch wir im Krieg sind, zurück im kalten Krieg. Hoffen und beten wir für den Frieden. Auch wenn niemand damit gerechnet hat, nach zwei Tagen Schockstarre, haben auch unsere Politiker die richtigen Konsequenzen gezogen.

Wir werden wieder lernen, was "Helden" sind. Wir haben gesehen, wie sich normale Bürger, nur mit einem Gewehr bewaffnet, der russischen Armee entgegen stellen. Ich selber werde auch nicht vergessen, wie der ukrainische Präsident einfache Handyvideos macht und der ganzen Welt zeigt, dass er nicht flüchtet und die Amtsgeschäfte weiter führt. Er verbreitet Zuversicht und beweist, dass der Widerstand erfolgreich sein kann. Eine größere Demütigung für die russische Armee kann es gar nicht geben.

Wir werden aber auch wieder lernen, was "Feinde" sind. Vieles in einem Land ist leichter, wenn es ein gemeinsames Feindbild gibt. Man konnte die letzten 20 Jahre gut sehen, was ohne so ein externes Feindbild passiert. Es wird ein Feind im Inneren gesucht und einige minderbegabte Vollidioten erfanden Verschwörungstheorien, die Reichsbürgerideologie und propagierten auf Querdenker Demonstrationen geistige Diarrhö. Während unsere Behörden sogar ihr Recht auf Meinungsfreiheit durchsetzte, riefen sie etwas von einer Diktatur in der sie leben würden. Und so kann ich tatsächlich auch etwas Gutes am neuen Kalten Krieg finden. Wir haben wieder einen gemeinsamen Feind, es ist schon wieder "der Russe". Das ist nicht nur meine Sprache, es ist die Formulierung, die viele jetzt schon verwenden und auch in Zukunft verwenden werden. Auch wenn damit nur die politische Führung rund um Putin gemeint ist. Aber so ist das nun mal mit Feindbildern, sie werden immer Verallgemeinerungen beinhalten. Und ja, ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich mich sogar gefreut haben, als wir die Aufnahmen der zerschossenen russischen Panzer gesehen haben. Ich habe mich gefreut, die russischen Kriegsgefangenen zu sehen und die ukrainischen Drohnenvideos von Angriffen auf Konvois. Und das wird zu einem neuen Zusammenhalt in Deutschland führen und endlich zu einer allgemeinen Anerkennung für den Soldatenberuf. Den Themen einer Luxus- und Überflussgesellschaft wird vermutlich auch bald weniger Aufmerksamkeit geschenkt (Gender, Klima, Vegan.., ...gerecht...sensibel...).

Aber wie sieht die nahe Zukunft aus? Ist jetzt die Zeit auf die Verantwortlichen zu zeigen, die vor wenigen Jahren beschlossen haben, die Zivilschutzanlage für mehrere tausend Menschen im Schlossberg in Freiburg zurück zu bauen? Oder auf die Politiker, die das Budget der Bundeswehr zusammen gestrichen haben und uns in die Abhängkeit von Russland und China gebracht haben? Nein, davon hätte niemand etwas. Es ist jetzt die Zeit die Fehler der letzten 30 Jahre wieder auszubessern und dabei zusammen zu halten. Das wird zweifellos eine Kraftanstrengung, es werden hohe Kosten auf uns alle zukommen. Es ist jetzt die Zeit kreativ und aktiv das wieder aufzubauen, was wir seit der Wende verloren haben, Wallmeister und Sperrobjekte, Stay-Behind Organisationen, starke Panzerverbände und einen funktionierenden Zivilschutz. Die Liste ließe sich genau so endlos weiterführen, wie die Liste der politischen Versäumnisse. 

Ich vermute, dass unsere Zukunft sehr dem früheren Kalten Krieg ähneln wird. Aber es gibt einen entscheidenden Unterschied. Egal ob ein 3. Weltkrieg konventionell oder nuklear ausgetragen worden wäre, das Schlachtfeld aller taktischen Waffen wäre damals Deutschland gewesen. Es wäre unser eigener Bruderkrieg gewesen, den es zum Glück so nicht mehr geben wird. Jetzt hat sich die Grenze zwischen den Blöcken weit nach Osten verschoben, das Schlachtfeld würde in einem zukünftigen Krieg in Osteuropa liegen und unsere eigenen Städte wären "nur" das Ziel von strategischen Atomwaffen. Natürlich ist das keine gute Aussicht, aber es ist schlichtweg die bittere Realität, mit der wir umgehen müssen.