Thema der Woche Teil 3

-Meine Blackout Kiste

-Aldi Blackout Vorsorge

-Radioaktiver esoterischer Schmuck

-Ein Tipp für Substitutionsärzte

-Der TÜV bemängelt mal wieder meinen Kfz-Verbandkasten

-Das Rückgabezeichen vom Beschussamt und die gefährlichste Bockbüchsflinte der Welt

 

Meine Blackout Kiste

In meinem Feuerhand 276 Koffer von Manufactum habe ich mir eine Blackout Box für den kommenden Winter zusammengestellt.
In meinem Feuerhand 276 Koffer von Manufactum habe ich mir eine Blackout Box für den kommenden Winter zusammengestellt.

Unsere Politiker reden um den heißen Brei und tun nicht viel, um die Energieversorgung im kommenden Winter zu sichern. Das Schimpfen und Jammern über die Politik ist und war aber nie Teil meines Blogs. Jedem verantwortungsbewussten Familienvater wird aber jetzt schon klar sein, dass unser Stromnetz kurz vor dem Zusammenbruch steht. Einige Reporter versuchen seit Monaten, jeden der einen Blackout für möglich hält, in die rechte Ecke zu stellen. Das hat aber mehr mit ihrer eigenen politischen Agenda zu tun und weniger mit der tatsächlichen Lage. Dem gegenüber stehen nämlich die Einschätzungen entsprechender Fachleute. Das BBK war bereits 2020 der Meinung, dass ein Blackout die größte Gefahr für unser Land ist. Und der Präsident der schweizer Elektrizitätswerke meinte 2022, dass eine Strommangellage in den letzten 50 Jahren noch nie so wahrscheinlich war wie jetzt.

Das Kaufen von Ausrüstung alleine ist nur ein Teil einer sinnvollen Vorbereitung, wichtig ist auch eine gute Planung und aufeinander abgestimmte Konzepte. Das aller Wichtigste sind für mich, im Bezug auf einen Blackout, Absprachen innerhalb der Familie. Man muss vorher wissen, auf welchem Weg man in Kontakt treten kann und wo man sich trifft, wenn kein Telefon mehr funktioniert. Ein kleiner Schritt meiner Vorbereitungen war jetzt das Zusammenstellen einer Box, in der die wichtigste Ausrüstung sofort greifbar ist. Vor allem ist sie für jedes Familienmitglied sofort greifbar, wenn ich nicht Zuhause bin.

Es befinden sich darin mehrere Powerbanks, die in erster Linie dem Laden der Handys dienen. Ich will selbst bei einem Blackout ein funktionierendes Smartphone haben. Es verfügen bereits einige Organisationen und Firmen über einen Starlink Internetzugang, den man evtl. nutzen kann. Oder vielleicht wohnt man in der Nähe der Grenze und das Mobilfunknetz funktioniert im Nachbarland noch. Einige Länder planen bereits, dann ihr Stromnetz vom Ausland abzutrennen. Davon abgesehen hat ein Smartphone eine große Menge an Funktionen, vom Taschenrechner, Wecker, bis hin zum Fotoapparat, die alle nützlich sein können. Beachtet hierzu bitte auch meinen Bericht "Das Smartphone taktisch betrachtet".

Davon abgesehen befinden sich zwei Laternen und mehrere Taschenlampen darin. Für mich haben sich die weit verbreiteten 18650 Akkus als Standard bewährt, diese verwenden mehrere meiner Taschenlampen und auch die kleine schwarze Laterne (12 Euro bei Pearl). Weitere voll geladene 18650 Akkus befinden sich ebenfalls in der Box.

Die enthaltenen Taschenlampen stelle ich Euch HIER vor. Man bekommt sie, für etwa 12 Euro pro Stück, z.B. HIER. Es sind damit sehr günstige Lampen, mit mehreren Funktionen. Ich verwende sie schon seit über einem Jahr beruflich und privat sehr viel. Zu meinem Bericht über Taschenlampen kommt Ihr HIER.

 

Um eine Kommunikation zu ermöglichen, befinden sich vier Funkgeräte darin. Die beiden PMR Geräte sind sehr einfach und selbsterklärend in der Anwendung. Zusätzlich befinden sich darin auch noch zwei Baofeng GT-3TP. Alle vier Geräte können auf den selben Frequenzen funken. Die Baofeng haben nicht nur eine eingebaute Taschenlampe, sondern auch ein UWK Radio mit extrem gutem und glasklarem Empfang! Bei mir haben sich im Lauf der Jahre ein paar Weltempfänger angesammelt. Einige davon sind ziemlich billig und bei einem Test habe ich gemerkt, dass einige eine sehr schlechte Empfangsqualität haben. Den Beste davon habe ich in die Box gelegt, um auch überregionale Nachrichten empfangen zu können.

Des Weiteren ist (in der Box ist dafür nicht genug Platz) eine Revolt Powerstation mit 230V Anschluss und 155 Wh Leistung dabei. Damit kann ich z.B. eine Stehlampe etwa 24h betreiben.

Mehrere Packungen Batterien und Feuerzeuge liegen auch in der Box. Kerzen und Petroleumlaternen habe ich absichtlich nicht rein getan, damit die Kinder nicht unbeaufsichtigt anfangen damit zu hantieren.

Bedenkt, dass das alles keine umfassende Blackout Vorsorge darstellt, sondern nur ein Teil davon ist. Auch wie man sich im Blackout Essen kocht oder heizt, muss man zusätzlich überlegen. Meine Pläne zum Kochen beruhen hauptsächlich auf Spiritus- und Gelkochern. Wenn man den Ofenrost auf ein paar Konservendosen stellt, kann man darunter einen Kocher und darauf einen Topf stellen.

 

Notstromgeneratoren halte ich für die Meisten gar nicht für unbedingt sinnvoll. Der Generator müsste ja ohne Pause laufen, wenn man etwas Licht haben will. Für sinvoller würde ich es eher halten, wenn man sich mit seinen Nachbarn zusammen einen Generator kauft (zusammen mit einer Powerstation). Auf die eigenen Nachbarn ist man in so einer Krise sowieso wesentlich stärker angewiesen (Kinderbetreuung, gemeinsames beschaffen von Sprit und Lebensmitteln, Bewachen des Stadtviertels, Brandbekämpfung usw.).

Wenn der Strom Phasenweise abgeschaltet wird (auf schlau "Lastabwurf" genannt), kann hoffentlich ein tage- und wochenlanger Blackout verhindert werden. In einer derartigen Situation wären Powerstations ebenfalls von Vorteil. Die kleineren Powerstations und Powerbanks kann man vielleicht auswärts laden, z.B. am Arbeitsplatz.

 

Zum Schluss noch ein Tipp: Vermeide das Benutzen von Aufzügen, sobald sich ein Strommangel abzeichnet. Die Feuerwehr wird Tage brauchen, um alle Menschen aus den Aufzügen zu befreien. Wenn man dann noch bedenkt, wie sich, durch die Benutzung von Kerzen, Zimmerbrände häufen werden.... Überlege mal, wie vielen sehr dummen Menschen Du in deiner Stadt schon begegnet bist. Die werden dann alle anfangen mit offenem Feuer zu hantieren.... Der Notruf funktioniert dann übrigens auch nicht mehr.

 


Aldi Konserven für die Blackout Vorsorge?

Ich habe bereits vor vielen Jahren festgestellt, dass die Konservendosen von Aldi und Lidl ungenießbar sind. Sie liegen daher in meinem Vorrat und werden, im Gegensatz zu anderen Lebensmitteln, nicht umgewälzt bzw. verbraucht. Wenn sie zu alt geworden sind, werfe ich sie einfach weg. Ich hatte eigentlich vor, mir nie mehr welche davon zu kaufen. Aber als ich beim Aldi heute Spaghetti in der Dose für 39 Cent sah, musste ich diese einfach kaufen und probieren. Meine Frau sah mich übrigens völlig verständnislos an, als ich die Dose in den Einkaufswagen legte. Ich befürchtete bereits, dass auch diese nicht essbar sein wird. Aus dem Grund habe ich nur eine Dose und ohne Fleisch gekauft. Es wäre für mich ethisch nicht vertretbar, derartige Konserven zu kaufen, wenn dafür Tiere sterben mussten. Und das meine ich diesmal wirklich ernst.

Ich dachte mir, Spaghetti in der Dose würden sich gut für die Blackout Vorsorge eignen, da nur sehr wenig Energie zum Erhitzen nötig ist. Alternativ könnte man sich damit auch günstige Erddepots anlegen. Man kann diese Dosen sogar ohne Werkzeug öffnen. Nach wenigen Minuten in der Mikrowelle und einigen Löffeln stellte ich fest, dass auch diese Konserven lediglich eine Verschwendung von Lebensmitteln sind. Sie war ungenießbar und landete sehr schnell im Müll.

 

Warum habe ich das Experiment überhaupt gemacht: Ich wollte mir beweisen, welchen kulinarischen Gefahren ich mich, nur für meine Leser, aussetze und was für ein toller Blogger ich bin ;-)

Was ist mein Fazit: Es gibt keinen Grund eine Alternative zu den bewährten Maggi Dosenravioli zu suchen. Vielleicht gehe ich bei Gelegenheit mal beim Nestle Werksverkauf vorbei und versorge mich dort mit Blackout-Ravioli. Sie sind gut essbar, fast ewig haltbar, günstig, mit wenig Energie zu erhitzen und schmecken den meisten Kindern und Jugendlichen sogar sehr gut.

Ein kleiner Nachtrag:

Ich war offenbar nicht der Einzige, der die Aldi Dosen Spaghetti als ungenießbar einschätzt. Der Preis ist von 1,19 Euro auf nur noch 19 Cent gefallen und niemand will sie haben.


Radioaktiver esoterischer Schmuck

(Negativ Ionen, Bio Energy, Quantum Pendant...)

In den letzten Tagen wird von einigen Medien über den radioaktiven Schmuck berichtet, der Esoterikern angedreht wird. Die Gegenstände, die als "Quantum Pendant", "Negativ Ionen" oder "Bio Energy" bezeichnet werden, schützen natürlich weder vor 5G Strahlung, noch helfen sie bei Schlafstörungen. Dafür würden einige aber beim Tragen für eine Dosis sorgen, die gesundheitsschädlich ist. Wirklich verwerflich bei der ganzen Sache ist, dass kein einziger der Verkäufer auf die radioaktive Strahlung hinweist. Enthalten ist darin übrigens Thorium. Strahlenschutz Interessierte verwenden sie derzeit gerne als Prüfstrahler für ihre Geigerzähler.

Wegen der Berichterstattung der letzten Tage vermute ich, dass die Behörden dem Import und Verkauf bald einen Riegel vorschieben werden (Link, Link, Link). Diese Gegenstände sind vor einigen Monaten auch schon dem Bundesamt für Strahlenschutz aufgefallen. Da sie aber offenbar nur einen derartigen Anhänger mit einer relativ geringen Strahlung getestet haben (160 nSv/h), waren sie in ihren Empfehlungen auch eher "entspannt" und gehen von keiner unmittelbaren Gesundheitsgefahr aus. Ich bezweifele jedoch, dass einige dieser Gegenstände wirklich im Hausmüll entsorgt werden dürfen, wie es das BfS aktuell noch vorschlägt. Es gibt übrigens auch äußerlich gleiche Gegenstände, die gar keine erhöhte Strahlung aufweisen. Zwei davon seht Ihr auf den beiden unteren Fotos. Einige haben jedoch auch eine hundertfach höhere Dosisleistung. In diesem Zusammenhang will ich auf ein sehr interessantes Video verweisen das erklärt, warum alle Messwerte von Geigerzählern massiv voneinander abweichen. Meine entsprechenden Berichte über den Schutz vor ABC-Gefahren findet Ihr HIER, HIER und HIER.


Ein Tipp für Substitutionsärzte, MPU-Gutachter und Verkehrspolizisten

Kunsturin zum Überlisten von Drogentests wird in diesen Beuteln verkauft und vor allem auch für Verkehrskontrollen und die MPU bereit gehalten.
Kunsturin zum Überlisten von Drogentests wird in diesen Beuteln verkauft und vor allem auch für Verkehrskontrollen und die MPU bereit gehalten.

Drogensüchtige, Junkies und Kiffer die am Straßenverkehr teilnehmen, sind eine Gefahr für uns alle. Wenn sie dabei niemanden umbringen ist das in unserem Land seltsamerweise aber nur eine Ordnungswidrigkeit!? Es sind leider erschreckend viele Menschen, die den Unsinn der "weichen Drogen" glauben, schwer süchtig werden und ihr Leben weg werfen. Aber der Alltag muss für sie ja weitergehen, also werden sie sehr kreativ, wenn es darum geht, Ihre Drogensucht im Alltag zu verbergen. Ein wichtiger Teil davon ist für Viele das Autofahren, nach dem Konsum von Rauschgift. Die Gefahr, der sie alle Anderen damit aussetzen, ist für diese Menschen völlig nebensächlich. In Österreich nennt man diese Drogen ja nicht ohne Grund "Suchtgift". Da diesen Konsumenten aber klar ist, dass Verkehrspolizisten ihnen ihre Sucht an der Nasenspitze ansehen, werden sie teilweise durchaus kreativ. Und später, wenn die Führerscheinstelle eine MPU mit regelmäßigen Drogentests anordnet, ebenfalls. Das Kurioseste was ich in diesem Zusammenhang mal gesehen habe war ein umschnallbarer Gummipenis, zur Abgabe von Kunst- oder Fremdurin. Der Besitzer hat ihn verwendet, um seinen "Beikonsum" vor dem Subsitutionsarzt zu verheimlichen (Wenn ein Substitutionspatient neben seinem Subutex, Methadon oder Polamidon illegale Drogen konsumiert, wird er aus dem Programm geworfen).

 

Lasst Euch nicht täuschen! Wenn Ihr bei einer Durchsuchung diese weißen Beutel findet ist darin keine Seife, sondern Kunsturin. Zu finden sind sie meist in Griffweite von Autofahrern, in den Bauchtaschen von Kapuzenpullovern und sogar in extra Fächern von Unterhosen für drogensüchtige Autofahrer, die es in speziellen Fachgeschäften für drogensüchtige Autofahrer zu kaufen gibt (und nein, das ist kein Witz).

Die Frage, ob man diese drogensüchtigen Autofahrer auffordern darf, sich zur Demonstration die Hände mit ihrer angeblichen "Seife" zu waschen (evtl. sogar zur Belustigung der Einsatzkräfte?), ist eine ethisch-moralische, die ich hier nicht beurteilen will.

Wie immer gilt:

E-Mails die Marihuana, oder anderes Rauschgift, verharmlosen werden nicht beantwortet. Auch Hassmails habe ich diesbezüglich schon hunderte bekommen und auch diese werden nicht beantwortet.


Abgelaufene Lidl Ravioli im Test

Der kalte Krieg ist wieder da, die Nato verlegt Truppen in Richtung Osten, Erdgas wird kapp und um unser Stromsystem steht es gar nicht gut. Der Selbstschutz interessiert wieder viel mehr Menschen und ein Blogger nach dem anderen widmet sich dem Thema. Die goßen "Influencer" (Werbemarionetten ohne eigene Ideen) halten den BBK Ratgeber in die Kamera und reden schlau über Dinge daher, von denen sie wenige Wochen zuvor noch nie gehört haben. Was soll ich also auf meinem Blog thematisieren, das hoffentlich ein paar Lesern weiterhilft? Ich probiere alte, seit einigen Jahren eingelagerte, Konservendosen.

An Dosenravioli scheiden sich die Geister. Die einen verteufeln sie, die anderen mögen sie sogar gerne. Ich selber esse sie gelegentlich, aber ausschließlich die originalen von Maggi. Vor einigen Jahren hatte ich mal die dumme Idee, mir einige Konserven von Aldi und Lidl einzulagern. Zum Glück habe ich nur wenige davon gekauft, bevor ich merkte, dass sie ungenießbar sind. Und die letzten Jahre lagen sie einfach in meiner Garage und warteten dort auf eine so schlimme Krise, dass mir nichts anderes mehr bleibt. 

In meinem Vorrat befanden sich zwei dieser Dosen mit dem MHD 08/2018. Da anderen Dosenravioli ab der Fertigung ein MHD von zwei Jahren haben, sind sie vermutlich 2016 hergestellt worden und waren bei meinem Test sechs Jahre alt. Wenn ich jetzt bedenke, dass ich schon EPAs gegessen habe, die mehrere Jahrzehnte alt waren, war dieser Test nicht mal sonderlich spektakulär.

 

Nach dem Öffnen fiel mir lediglich auf, dass sich die festen Bestandteile etwas gesetzt hatten und oben auf eine klare Flüssigkeit war. Die Ravioli rochen einwandfrei. Nach einigen Minuten in der Mikrowelle probierte ich sie. Sie schmeckten genau so, wie ich es von Lidl Konserven erwartet hatte. Sie waren ekelhaft und an der Grenze zur Ungenießbarkeit. Ganz wichtig ist aber, dass sie nicht alt schmeckten. Wie fast alle Lidl und Aldi Konserven landeten sie sofort im Müll.

 

Fazit:

Ich mag es eigentlich nicht, Lebensmittel weg zu werfen. Aber obwohl ich keine großen Ansprüche an mein Essen habe, ist bei diesen billig Konserven meine Grenze erreicht. Das Interessante an dem Test war aber, dass das nicht am Alter der Konserve lag, sondern an deren grundsätzlich minderwertigen Qualität.

Das eigentliche Fazit ist also sehr einfach und klar: Ich kaufe Dosenravioli nur noch von Maggie, dem Hersteller Nr. 1. Bei diesen Konserven gehe ich davon aus, dass man sie auch nach über 10 Jahren über dem MHD noch bedenkenlos essen kann.

Die Tage war ich im Nestle Werksverkauf. Was man dort genau für welchen Preis bekommt ist sehr unterschiedlich und wird hauptsächlich von der aktuellen Produktion abhängen. Die Konserven haben genau das Selbe gekostet, wie im Supermarkt. Aber andere Lebensmittel haben wir für weniger als den halben Preis bekommen. Es war ein netter Ausflug, aber auch keiner den man unbedingt machen muss. Seine Vorräte kann man als verantwortungsbewusster Familienvater auch in jedem Supermarkt auffüllen. Nach dem ich weiter oben auch schon eine Aldi Konservendose probiert habe, verspreche ich euch, dass damit erst mal Schluss ist und ich mich wieder anderen Dingen widmen werde. Ich kann das widerliche Zeug ja sowieso schon nicht mehr sehen. Ich habe z.B. einen Mosin Nagant, mit sehr interessanten Stempeln oder eine ungewöhnliche Erkennungsmarke und einiges mehr. Ich habe jedenfalls keine Angst, dass mir die Ideen ausgehen werden. Ich betreibe Tactical-Dad ja schon seit etwa 5 Jahren ;-)


Der TÜV bemängelt mal wieder meinen Kfz Verbandkasten

Wie schon bei der letzten TÜV Überprüfung wurde erneut mein Verbandkasten bemängelt. Vor zwei Jahren hatte ich nur meinen grünen Kasten dabei, den ich mir für Notfälle optimiert habe. Details dazu findet Ihr in meinem Bericht über die Erste-Hilfe Ausrüstung.

Seit dem habe ich in meinem Auto zusätzlich mein Oberland Arms IFAK und eine weitere komplette DIN Norm Verbandtasche mit Warndreieck. Ich vermute, dass das Haltbarkeitsdatum der Tasche abgelaufen ist (ich habe gar nicht nachgeschaut). Vielleicht hat der TÜV Mitarbeiter aber auch eine genaue Prüfung der DIN-Norm durchgeführt und ihm ist aufgefallen, dass meine Gummihandschuhe nicht sofort beim Entnehmen oder Anschauen reißen und ich es tatsächlich gewagt habe, sinnvolle Dinge zur Blutstillung und Beatmung mitzuführen...? Wie Ihr euch sicher vorstellen könnt, finde ich die Bemängelung meines Verbandkasten daher recht lustig.

 

Jedem verantwortungsbewussten Familienvater sollte klar sein, dass die vorgeschriebenen Kfz Verbandkästen ziemlich schlecht und realitätsfern sind. Die DIN Norm 13164 ändert sich regelmäßig und wird angepasst, was ja eigentlich eine gute Sache sein sollte. Mit der neuesten Änderung kommen jetzt Mundschützer dort rein. Da fragt man sich schon, was das soll? Und anstatt fertig verpackte Druckverbände vorzuschreiben, sind darin immer noch 5 Mullbinden und 6 Wundkompressen vorgeschrieben. Ich habe schon viele Verletzte verbunden, aber ich habe noch nie eine Wundauflage und eine Mullbinde verwendet, wenn ich ein fertiges Verbandpäckchen hatte (für Ungediente: Es heißt nicht Verbandspäckchen, es heißt ja auch nicht Schubslade, Puffsmutter oder Schamslippe). Die durchaus nützliche Fettkreide wurde übrigens schon vor vielen Jahren aus der Liste gestrichen. Jeder Unfallbeteiligte konnte mit der Kreide die Position seiner vier Räder markieren und so die Fahrbahn in wenigen Minuten frei machen (das ist bei geringen Schäden sogar im §34 Absatz 1 Nr. 2 StVO vorgeschrieben).

 

Ich kann jedem sehr raten, sich zusätzlich anständiges Erste-Hilfe Material ins Auto zu legen. Niemand will es erleben, dass er eine fremde leblose Person reanimieren muss und keine Beatmungsmaske dabei hat. Als ich mal in so einer Situation war, war diese Person schon eine Stunde tod und ich hatte den ganzen Tag restlichen Leichengeschmack im Mund.... Und wenn Ihr wirklich eine starke Blutung stillen müsst, seit Ihr sehr dankbar für hochwertiges Material.

Die Erste-Hilfe hat ein Problem. In diesem Bereich tummeln sich viele Laien, die wenig bis gar keine praktische Erfahrung haben. Im Umkehrschluss fühlen sich viele davon sehr überlegen und reden gerne über Richtlinien und Dinge, die sie nur aus Büchern kennen. Ich bekomme regelmäßig von derartigen Menschen Lesermails, dass ich "falsche" und "gefährliche" Dinge dazu auf meinem Blog schreiben würde. Neulich hat mir tatsächlich einer davon erzählen wollen, dass man mit dem Besitz eines chinesischen Tourniquets eine Straftat nach dem Arzneimittelgesetz und dem Markenrecht begehen würde. Ich bin wirklich kein Experte für die Erste-Hilfe. Aber da ich dazu praktische Erfahrung in einem relevanten Umfang habe, habe ich wenig Verständnis für derartigen Unsinn. Und wenn jemand ein Tourniquet aus China bestellt, setze ich so viel Kompetenz bei meinen Lesern voraus, dass man es vor der Benutzung auch testet. Mein Erste-Hilfe Bericht wird ziemlich viel gelesen und zu keinem anderen Bericht bekomme ich derart kuriose Mails. Das hat vermutlich den Hintergrund, dass in Deutschland allen Ersthelfern und Sanitätern über Jahrzehnte beigebracht wurde, dass nur Ärzte bestimmte Maßnahmen treffen dürfen. So entstand eine Kultur des "das darf man aber nicht". Und wenn Erste-Hilfe Ausbilder etwas über Notfälle erzählen wollen, dabei aber nur rechtliche Hürden im Kopf haben, wird nie etwas Anständiges dabei raus kommen. Ich werde daher bald meine FAQs entsprechend ergänzen.

 

Wenn Du selber ebenfalls Erfahrung mit der Bewältigung von Notfällen sammeln willst, gibt es viele ehrenamtliche Möglichkeiten dazu, vom DRK bis zu den freiwilligen Feuerwehren. In diesem Zusammenhang will ich auch auf die Handy App "Mobile Retter" aufmerksam machen (Video). Mit dieser App werden Notrufe zusätzlich an registierte Ersthelfer weitergeleitet und sie zeigt, wie umfangreich die taktischen Möglichkeiten des Smartphone sind. HIER kannst Du nachsehen, ob diese App auch in deinem Landkreis von der Rettungsleitstelle unterstützt wird.

Nachtrag: Ich wurde von einem Leser auf die App "Saving Life" aufmerksam gemacht, die offenbar sehr ähnlich funktioniert.

 

Das Engagieren in Hilfsorganisationen bringt einen nicht nur persönlich weiter, man kann auf diesem Weg auch unserer Gesellschaft etwas zurück geben. Unsere Gesellschaft und unser Staat braucht nämlich nicht nur den moralischen Rückhalt aufrechter Bürger sondern auch eine praktische Mithilfe. In einer Zeit, wo Verschwörungstheorien immer weiter um sich greifen, ist so etwas wichtiger denn je. Während ein Teil unserer Mitmenschen sich mit Rauschgift in die Psychiatrie bringt und ein weiterer Teil Unsinn über Telegram verbreitet, kann man so den entscheidenden Unterschied machen.


Das Rückgabezeichen vom Beschussamt und die gefährlichste Bockbüchsflinte der Welt

Wir sind in Deutschland nicht nur mit den besten Waffenherstellern der Welt verwöhnt, wir haben auch eine rechtlich vorgeschriebene Beschussprüfung. Alleine eines davon sollte uns vor unschönen Überraschungen schützen. Als ich mir eine Bockbüchsflinte eines deutschen Qualitätsherstellers, aus den 60er Jahren, gebraucht kaufte, hatte ich keinerlei Zweifel an deren technischer Zuverlässigkeit. Ich wurde aber sehr enttäuscht...

Ich unternahm einige Versuche mit Einstecksystemen, mit der Bockbüchsflinte, mit einer Reduzierhülse (.222 Rem. auf .22 Mag) und einem Einstecklauf (16/70 auf .22 Mag). Die abgeschossenen Hülsen aus dem Kugellauf waren alle entweder gerissen, oder hinten aufgebaucht. Ich vermutete erst, dass das auf die Reduzierhülse zurück zu führen wäre. Da ich aber doch Zweifel an der Maßhaltigkeit der Waffe hatte, führte ich sie einem "freiwilligen Beschuss" gem. §6 BeschussV, beim Beschussamt Ulm, zu. Dies ließ sich gut mit einem Ausflug in das Müller-Schießzentrum verbinden. Das MSZU sollte man als Jäger und Schütze wirklich mal gesehen haben. Auch das angeschlossene Geschäft ist recht groß. Nur Sammler werden dort kaum fündig, da sie dort keine Gebrauchtwaffen verkaufen.

 

Meine Bockbüchsflinte schaffte es nicht mal bis zum Überdruckbeschuss, es wurden bereits bei der Vorprüfung dermaßen massive Fehler in der Maßhaltigkeit festgestellt, dass sie gem. § 4 BeschussV zurückgewiesen wurde und die entsprechende Stempel gem. §9 Absatz 4 BeschussV aufgebracht wurden. Es waren aber nicht nur irgend welche Mängel, sonder sie waren so sicherheitsrelevant, wie ich es noch nie erlebt habe. Das .222 Remington Patronenlager hatte einen Verschlussabstand, der einen ganzen Millimeter zu groß war! Jeder Schuss einer Büchsenpatrone hätte also wortwörtlich nach hinten los gehen können. Durch die mangelnde Abdichtung nach hinten, hätten die Patronen leicht reißen und den Druck in das Gesicht des Schützen frei geben können (etwa 3500 Bar). Und das 16/70 Lager hatte eine Länge von nur 65 Millimeter! Es war also ganze 5 Millimeter zu kurz. Jeder Schuss einer 16/70 Patrone hätte den ganzen Lauf zerreißen können, weil die Schrotpatrone nicht genug Platz hat um sich zu entfalten. Ich frage mich daher schon sehr, wie diese Waffe jemals die Qualitätskontrolle des Herstellers passieren konnte und wie sie im Anschluss im Beschussamt München ihre Stempel bekommen hat? Ich will auch ausdrücklich noch erwähnen, dass sie in den letzten Jahren jagdlich geführt und geschossen wurde und dass die festgestellten Mängel keine Abnutzungserscheinungen waren. Der vorherige Besitzer kann froh sein, dass ihm diese Waffe nicht um die Ohren geflogen ist.

Diese Kennzeichnung links würde fast niemand verstehen. Das liegt auch daran, dass die Mitarbeiter beim Beschussamt das alte Beschusszeichen von 1965 nicht mit einem X entwertet haben. Das wäre aber nach §9 Absatz 4 BeschussV vorgeschrieben gewesen. Die meisten Waffenbesitzer kennen das Rückgabezeichen gar nicht und würden die Kennzeichnung vermutlich als Neubeschuss aus dem Jahr 2021 interpretieren. Das Rückgabezeichen ist im §9 Absatz 4 BeschussV beschrieben und auch die Dekodierung der Jahreszahl ist dort erklärt. Um es aber noch mal zu verdeutlichen, beim Rückgabezeichen ist nur das Ortszeichen vom Beschussamt und die Jahreszahl vorhanden. Es fehlt aber der Adler bzw. das "CIP". 

 

Fazit aus meiner Bockbüchsflinte:

Die Fertigungsqualität der Waffe und die Arbeit des bayerischen Beschussamtes von 1965 kann man nur als verantwortungslos bezeichnen. Diese Waffe hätte niemals in den Handel kommen dürfen. Ich hatte den Hersteller um eine Stellungnahme gebeten, es erfolgten aber nur Ausflüchte und nicht mal eine Entschuldigung. Der Hersteller und der Mitarbeiter vom Beschussamt können froh sein, dass diese Waffe, wie durch ein Wunder, nicht auf der Jagd explodiert ist. Sie hätten sich dann nämlich, durch ihre schlampige Arbeit und ihre Garantenstellung, vermutlich einer gefährlichen Körperverletzung durch Unterlassen strafbar gemacht (§§ 224 iVm. 13 StGB; Mindeststrafe: 6 Monate Haft). Meine Theorie ist übrigens, dass jemand von den Verantwortlichen damals bei der Arbeit gesoffen hat. Den Namen des Herstellers mag ich nicht nennen, es hätte niemand etwas davon, wenn ich ihn öffentlich vorführen würde.

Man darf durch meine Geschichte aber auch nicht den Eindruck gewinnen, dass die Beschussämter Behörden wären, bei denen schlampig gearbeitet wird. Das wäre nämlich grundlegend falsch. Die Beschussämter sorgen für eine hohe Fertigungsqualität und schaffen viel Sicherheit.

Meine argentinische Kipplaufpistole von Rexio hatte nie ein Beschusszeichen. Um sie sportlich zu nutzen, wollte ich sie beschießen lassen.
Meine argentinische Kipplaufpistole von Rexio hatte nie ein Beschusszeichen. Um sie sportlich zu nutzen, wollte ich sie beschießen lassen.

Da der Lauf nicht maßhaltig war, wurde vom Beschussamt nur das Rückgabezeichen aufgebracht. Dieser Stempel und die angehängte Karte weisen auf die Rechtsfolgen hin. Da die genauen Gesetzesstellen im Waffenrecht wichtig sind: Im §12 BeschG steht, dass Waffen ohne Beschusszeichen nicht überlassen oder geschossen werden dürfen. Im §21 Absatz 1 Nr. 6 BeschG ist das Überlassen derartiger Waffen als Ordnungswidrigkeit sanktioniert. Das Schießen mit einer unbeschossenen Waffe ist in den Sanktionen nicht zu finden. Im Falle einer Waffe mit Rückgabezeichen, könnte es aber als Verstoß gegen behördliche Auflagen geahndet werden (§§ 18 Absatz 2 iVm. 21 Absatz 1 Nr. 9 BeschG). 

 

Mir sind in Deutschland schon öfter unbeschossene Waffen begegnet. Dazu muss man wissen, dass sich einige Länder zur CIP zusammen geschlossen haben (Argentinien gehört nicht dazu). Alle diese Länder erkennen die Beschussprüfung der anderen Mitglieder an. Meist sind es Waffen aus den USA und der Schweiz, denen der Beschuss fehlt. Vor allem nach privaten Importen wird die Beschussprüfung oft ignoriert oder vergessen. Wenn jemand an so eine Waffe kommt, muss er sie also vor einem Weiterverkauf, oder der Benutzung, beschießen lassen.

Ich vermute, dass bisher kaum einer meiner Leser das Rückgabezeichen gekannt hat. Bekannter ist da schon eher das X, mit dem Beschusszeichen entwertet werden. Auch dieses X bekommt man nur selten zu sehen, aber es steht sogar im Fragenkatalog zur Sachkundeprüfung. Damit Ihr auch das mal gesehen habt, zeige ich euch eines hier links. Das ist ein Röhm RG12 Revolver in .22 lfB, den ich für meine Referenzwaffen Sammlung mal bei einem Händler für 20 Euro mitgenommen habe. Das kleine X auf der Trommel fällt kaum auf. Dem Waffenhändler ist es nicht aufgefallen und mir auch erst einige Wochen nach dem Kauf. Ein Rätsel konnte ich jedoch noch nicht lösen. Warum wurde dieser alte und billig Revolver mit Zinkrahmen überhaupt einem Neubeschuss zugeführt? Er hat ja schließlich nach der Fertigung bereits einen gültigen Beschuss erhalten.

 

Ich hoffe Ihr habt hier etwas gelernt und dass ich euch auch etwas Interessantes zeigen konnte. Bleibt meinem Blog treu und empfehlt ihn weiter, er lebt schließlich nicht von verlogener Influencer Werbung, sondern von eurem Interesse.